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Franz schreibt im EINFACH OHNE -Buch:
Meine Erfahrungen mit Christian Herwartz
Als ich aus der Abschiebehaft ohne Papiere bei Christian ankam und nur Obdach für eine Nacht erbat, hat er mich aufgenommen. Aus einer Nacht sind sieben Jahre geworden. Christian hat mir Tag für Tag neu Mut gemacht, Hoffnung zum Weiterleben und hat alle menschlichen und rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft, um mir ein Bleiberecht zu verschaffen, ja viel mehr, er hat es ermöglicht, dass ich als freier Mensch leben kann. Die Hilfe, die Christian mir geschenkt hat, ist so groß, dass ich sie nicht in Worte fassen kann. Es ist mehr, als Menschen aus sich heraus geben können. Ich habe bei Christian gesehen, was es heißt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Ich habe in der Person von Christian erfahren, wie die Seligpreisungen Jesu an mir Wirklichkeit geworden sind: Einfach mit Geschichte Ich hatte Hunger und er hat mir zu essen gegeben. Ich hatte kein Obdach und er hat mir Wohnung gegeben. Ich hatte nichts anzuziehen und er hat mir Kleidung gegeben. Ich hatte keinerlei finanzielle Mittel und er hat mir Geld gegeben. Ich hatte keine Papiere und er hat mir Recht verschafft. Ich hatte Angst auf die Straße zu gehen und er hat mir Mut gemacht. Ich hatte keine Arbeit und er hat mir Arbeit beschafft. Ich hatte niemanden hier, den ich kannte und dem ich vertraute und ich habe durch Christian viele Freunde und eine große Familie gefunden. Als ich Christ wurde, habe ich meine Herkunftsfamilie verloren. Durch Christian bin ich in eine neue Familie hineingewachsen. Ich habe in ihm mehr als einen Vater, mehr als einen Bruder gefunden!
Meine Erfahrungen mit Franz Keller
Als ich ganz neu in der Naunynstraße wohnte, habe ich gesehen, dass Franz ein ganz besonderer Mensch ist. Immer wenn er sich mir zuwandte und mit mir sprach, spürte ich seine Liebe und Wärme. Sein Lächeln strahlte so viel Freundlichkeit und Menschlichkeit aus! In der Bibel hatte ich gelesen: Gott ist die Liebe. Und in den Augen von Franz habe ich diese Liebe Gottes gesehen! Im Gottesdienst der Kommunität habe ich immer neben Franz gesessen. Da habe ich ihn mehrmals gebeten, in einem konkreten Anliegen für mich zu Gott zu beten. Als Franz das für mich tat, passierte es mehrmals, dass meine Bitten in kurzer Zeit erfüllt wurden, auf wundersame Weise. Dadurch ist mein Vertrauen zu Gott immer größer geworden. Franz war wie eine Brücke zwischen mir und Gott. Als ich schon begonnen hatte, an Gott zu glauben und erfahren hatte, dass Gott die Bitten erfüllt, die ich über Franz vor ihn bringe, bat ich Franz erneut, weiter in meinem Namen bei Gott zu bitten. Ich hielt dies für einen guten Weg, denn Franz war ein heiliger Mensch für mich, weil Gott offenbar auf ihn hörte. Aber eines Tages sagte Franz zu mir: „Du bist selbst ein Mensch, genau wie ich. Du selbst darfst Vertrauen zu Gott haben. Du selbst hast deine ganz eigene Beziehung, die direkt zu Gott geht. Du musst nicht den Umweg über mich nehmen.“ Während Franz so zu mir sprach, sah ich die Liebe Gottes in seinen Augen. Deshalb habe ich geglaubt, dass es wahr ist, was er mir sagte. Deshalb habe ich es gewagt, selbst in Beziehung zu Gott zu gehen und ihm meine Bitten auf direktem Weg vorzutragen. Durch Franz und Christian ist für mich die Liebe Gottes so deutlich geworden, dass sie mir das Liebste geworden sind, was ich auf Erden habe, gleich nach Gott Vater, Gott Sohn und dem Heiligen Geist.
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