Im Übergang

Edith Stein schreibt:

Und wenn die Nacht kommt
und der Rückblick zeigt,
daß alles Stückwerk war
und vieles ungetan geblieben ist,
was man vorhatte,
wenn so manches
tiefe Beschämung und Reue weckt,
dann alles nehmen,
wie es ist,
in Gottes Hände legen
und ihm überlassen.
So wird man in Ihm ruhen können,
wirklich ruhen
und den neuen Tag
wie ein neues Leben beginnen.

(Aus dem Andere-Zeiten-Adventskalender)

Unsere Wohnzimmerlampe – (k)ein Kultobjekt?

Geburtstagsessen August 2017

Wer in die Naunynstraße zu Besuch kommt kennt unseren Wohnzimmertisch und unsere WOHNZIMMERLAMPE, der wegen ihrer Häßlichkeit ein gewisser Kultstatus nachgesagt wird. Das Foto links zeigt sie anläßlich eines Geburtstagessens im August diesen Jahres. Inzwischen war sie noch mehr angegraut.  Wahrscheinlich deshalb hatte unsere Mitbewohnerin Maria den Impuls, sie zu reinigen, damit die Lampe und auch das Wohnimmer zu Weihnachten neu erstrahlen können. So wurde der Stoff vom Lampengestell abgenommen. Nur: Mit der Reinigung klappte das nicht so wie geplant. Der Lampenüberzug – aus einem Feinripp-Unterhemd von Franz Keller gebastelt – und deshalb mit besonderen Erinnerungen aufgeladen (an Franz Keller SJ) machte die Prozedur nicht so mit wie er sollte: Er wurde statt sauberer eher grauer und ging noch dazu ein. Was tun jetzt?

Das Gestänge konnte nicht so nackt und kahl von der Decke baumeln und schon gleich gar nicht an Weihnachten. Mit der Nachfolge eines so besonderen Objektes ist es nicht so einfach. Schließlich hat ein Mitbewohner eines seiner Unterhemden zur Verfügung gestellt. Beim Samstagsfrühstück wurde die Veränderung von den Stammgästen sofort bemerkt und mit Bedauern festgestellt, daß die Ursprungsversion der Lampe nicht fotografisch in Nahaufnahme dokumentiert worden war. Aber wer hätte die Veränderung bzw. die damit verbundenen Umstände voraussehen sollen?

Silvia, die oft zu unserem Samstagsfrühsück kommt, hat unserer alten Wohnzimmer-lampe  im EINFACH-OHNE-BUCH ein literarisches Denkmal gesetzt und zwar hier .So sieht sie nun aus, die NEUE:

Wohnzimmerlampe Dezember 2017

 

 

 

Weihnachten 2017 international – interkulturell – interreligiös

Eine sehr bunte und vielfältige Gruppe von Menschen hat sich in unserem Wohngemeinschaftswohnzimmer zusammengefunden um miteinander zu feiern: Vier Erdteile und fünf Religionen waren vertreten. Weil drei Gäste überhaupt keine Vorerfahrungen mit Weihnachten hatten, haben wir auf rosa Karten gesammelt, was für einzelne unbedingt zu Weihnachten gehört und um den Adventskranz ausgelegt.

Weihnachten 2017

Danach wurde die Weihnachts-geschichte aus einer Kinderbibel abschnittweise gelesen. In den Pausen dazwischen hat Noriko uns mit ihren Kontrabaß-Improvisationen begeistert. Wer mochte, war eingeladen ein Licht anzuzünden im Schweigen oder mit Worten für wen oder welche Situation.

Peter hatte eine Linsensuppe vorbereitet. Franz überraschte uns mit Lachs, Reis, Sauce, einem fruchtigen Salat und einer alkoholfreien Sangria. Am Nachmittag war die Weihnachtsgeschichte auf ganz überraschende Weise aktuell geworden. Eine afrikanische Frau, die im sechsten Monat schwanger ist, suchte einen Ort, an dem sie die nächsten beiden Wochen bleiben kann …

 

Zwischen Advent und Weihnachten

Gestern haben wir die Gäste des Samstagsfrühstück mit einem Gedicht von Frank Howaldt aus dem „Andere Zeiten“-Adventskalender verabschiedet:

Kein Stern, das Dunkel,
kein Engel, die Menschen.

Aber dann waren es die tröstlichen Worte
die im Schneeregen fallen
leise beleuchtet

zum Tanz verleiten
ein paar Schritte und Herztöne
den Weg entlang

Und dann waren es die tröstlichen Worte
die vom Himmel schweben
berechnen nichts
beurteilen niemand
befeuchten das tote Laub
finden die Risse
erleuchten die welt

Und dann war es doch noch das
unerwartete
unübersetzbare
Wunder
einer Adventsnacht

Weihnachtskrippe 2017 (Foto: Maria Cruz)

Heute morgen haben Christian Schmidt, Maria und Rana unsere Weihnachtskrippe aus Afrika (Simbabwe) aufgebaut.

Wir wünschen allen unseren Freunden und Freundinnen, allen, die uns begleiten, die Anteil nehmen und den Mitlesenden ein frohes, lichtvolles Weihnachtsfest und G-ttes Segen für 2017.

Erster Chanukka-Abend 5778

Heute haben wir den ersten Chanukka-Abend gefeiert: Mit Latkes (Kartoffelpuffer) in verschiedenen Variationen. Nach dem Essen und dem Entzünden der ersten Kerze waren wir mit Beni, Bina und der Taube Chagai in Jerusalem auf den Spuren des Chanukka-Festes und hörten dann die Geschichte vom Wellensittich Dreidl , der nach dem Kreisel benannt ist, mit dem man am Chanukka-Fest spielt.  Als wir unseren Dreidl ausprobierten, zeigten sich dabei gleich einige Naturtalente.

Zum Weiterlesen: Chanukka – ein jüdisches Fest in dunkler Zeit

 

Erster Adventssonntag 2017

An der Wand hängt der Adventskalender „andere Zeiten“, der uns schon im letzten Jahr begleitet hat. Auf dem Tisch steht ein Adventskranz, den Maria geschmückt hat. Im Fenster hängt ein Stern aus Tortenspitze, und hier ist ein Gedicht von Wilhelm Bruners als Adventsgruß:

den stern
lob ich der
aus der reihe
tanzt
und unberechenbar
seine kreise zieht
 
den stern
lob ich den
kein fernrohr
findet
und der rechner
zur verzweiflung bringt
 
den stern
lob ich der
suchende bewegt
auf unbekanntes ziel
zu wandern
 
den stern
lob ich der
einem kind
zulieb
die alte ordnung
sprengt