Einladung zur Mahnwache am Flughafen Schönefeld am 3.Oktober 2018

Einladung zur Mahnwache am Flughafen 3. 10. 2018 um 15 Uhr

Den Tag der uns geschenkten Einheit wollen wir mit den bei uns Schutzsuchenden Geschwistern teilen, gedenken, danken und beten vor dem Gebäude, das als Abschiebegefängnis gebaut wurde.

Symbolisch im Gegenüber den Schutzsuchenden, hören wir von Abschiebungen nach Afghanistan, vom Verbot der Seerettung im Mittelmeer, von den „Aufnahmezentren“ zur Rückführung von Geflohenen in Nordafrika und in Deutschland.
Im Blick auf die Wirklichkeit der Schutzbedürftigen und in Erinnerung an die eigene Heimatlosigkeit finden wir ins mitfühlende Gebet vor Gott. Herzliche Einladung zum Bedenken der Einheit – auch mit allen Menschen, die in Deutschland Schutz suche.Im Blick auf die Wirklichkeit der Schutzbedürftigen und in Erinnerung an die eigene
Heimatlosigkeit finden wir ins mitfühlende Gebet vor Gott.

Herzliche Einladung zum Bedenken der Einheit – auch mit allen Menschen, die in Deutschland Schutz suchen.
1. Im Kolonialismus wurde der Süden ausgeraubt. Der Diebstahl setzt sich wirtschaftlich in Afrika fort. Coltan für Handys kommt aus dem verarmten Kongo.
2. Der Norden igelt sich ein, schließt die Grenzen. Die in die Not gestoßenen Menschen entkommen aus unserer Sicht nur mit krimineller Hilfe.
3. In verzweifelten Situationen blüht Menschenhandel, bei denen die Menschen zur Handelsware werden.
4. Viele sterben weiter im Mittelmeer; die Lebensretter werden vor Gericht gezogen.
5. Hilfesuchende mit Hilfe von Diktatoren zurückgenommen.
Mit kriminelle Energie verbergen wir unsere Schuld. Jesus lebt uns gegenüber in Solidarität mit ihnen. Er blieb nicht in der göttlichen Komfortzone.

Ein Afrkanischer Chor begleitet die Mahnwache

Wegbeschreibung: Von S-Bahn Schönefeld, zum Tor jenseits des Parkplatzes am Flughafengebäude dann den Schildern Luftfracht folgen nach 600 Metern an der Tankstelle rechts weiter. Helfer stehen bereit. Siehe: KARTE  https://flughafenverfahren.wordpress.com/begrusung/weg-vom-s-bahnhof-zum-abschiebegefaengnis/

Lachendes und weinendes Auge

Ziemlich genau vor einem Jahr habe ich Abdulla in der AGB (Amerika-Gedenk-Bibliothek) kennengelernt. Einige Monate kam er dann oft zum Samstagsfrühstück bis er eine Arbeit als Integrationslotse bekam und eine Erzieherausbildung begann. In unseren Gesprächen sprach er immer wieder darüber, wie sehr er seine Frau und die beiden Kinder (10 und 12 Jahre), die er seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gesehen hat, vermißt.

In der taz von vorgestern heißt es:

„Die Aufregung war groß: Wer darf kommen? Und vor allem wie viele? Über kaum ein migrationspolitisches Thema war vor und in den Koalitionsverhandlungen so heftig gestritten worden wie über den Familiennach-zug für subsidiär geschützte Geflüchtete. Nun wird die Aufregung von der Realität eingeholt – und relativiert. Im August wurden 853 Anträge auf Familienzusammen-führung eingereicht, 65 davon bekamen einen positiven Bescheid, 42 Personen erhielten ein Visum.“  mehr dazu hier.

Zwei davon sind die beiden Kinder von Abdulla, die Ende August in Berlin angekommen sind. Seine Frau wartet noch immer.

Nachtrag am 30. Mai 2019:

Heute hat Abdulah mir geschrieben, daß seine Frau diese Woche in Berlin angekommen ist: „Bei meiner Frau war leider alles schwer.  Sie hat zwei Monaten auf der Samos Insel gewartet und danach hat sie 6 Monaten auf eine Antwort von der deutschen Botschaft  in Athen  gewartet. Aber die Botschaft hat weder unsere Unterlagen nach Deutschland weitergegeben noch uns eine Antwort gegeben. Daher musste meine Frau als Flüchtling nach Brüssel fliegen, danach habe ich sie von Dort abgeholt.“

Auf der Straße …

Auf der Straße – Foto: Julian Röder

heißt ein Theaterstück, das derzeit im Berliner Ensemble gespielt wird und in dem Gabriele, eine Freundin unserer Wohngemeinschaft als Mitglied des Chors „Different voices of Berlin“ mitwirkt.

„Auf der Website heißt es: „Auf der Straße“ untersucht das Thema der Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit in Berlin. Was passiert mit einem Menschen, der sein Zuhause und damit seinen Schutzraum verliert? Inwiefern bedeutet der Verlust von Wohnraum den Verlust von Existenz? Warum sind Menschen, die Hilfe benötigen, sich selbst überlassen – in einem der reichsten Länder Europas? Was treibt eine Gesellschaft dazu an, sich zu entsolidarisieren? Und was hat diese Entwicklung mit jedem Einzelnen von uns zu tun?

Von Wohnungs- und Obdachlosigkeit betroffene Menschen entwerfen gemeinsam mit SchauspielerInnen des Berliner Ensembles verschiedene Perspektiven auf dieses Thema – Schlaglichter einer gesellschaftlichen Debatte, die sich im Kern um die Fragen nach einem sozialen Miteinander und einer solidarischen Gesellschaft dreht.“

An folgenden Tagen um 20.00 Uhr kann man das Stück ansehen: Di 18.9., Do 20.9., Fr 21.9., Di 25.9., Sa 27.10. und So 28.10.

Auf der Website kann man noch mehr erfahren. Das Foto habe ich von dort entnommen.

Einladung zur offenen GFK-Gruppe

Einer der Freunde unserer WG hat in Amerika bei Marshall Rosenberg die gewaltfreie Kommunikation (kennen-)gelernt. Vor längerer Zeit hat er uns einen Einführungsabend geschenkt und seitdem gibt es im Gemeindezentrum von Sankt Michael in Kreuzberg immer am zweiten Mittwoch im Monat, also am 12. September einen offenen Übungsabend, zu dem jede/r Interessierte dazu kommen kann. Praktische Beispiele aus dem Alltag von einzelnen Teilnehmenden haben immer Vorrang. Ansonsten hat Tom reichlich Themenvorschläge dabei. Ein einführender Text von ihm ist hier. Das Gemeindezentrum von Sankt Michael ist in der Dresdner Straße 28 in Kreuzberg. Wir beginnen um 19.00 h. Weil wir am Anfang einen kurzen meditativen Impuls haben, empfiehlt es sich, etwas früher zu kommen.

Einladung zum interreligiösen Friedensgebet – September 2018: Grenzen überschreiten – Brücken bauen

Alle sind willkommen
All are welcome
Hoffnung für Frieden
Hope for Peace

innehalten, schweigen, sprechen, singen, beten
pause for a moment, in silence, speaking, singing, praying

Gruppe Interreligiöses Friedensgebet Berlin

auf dem Gendarmenmarkt

Sonntag, 2. Sept. 2018 um 15:00 Uhr (Nähe Deutscher Dom)

Grenzen überschreiten – Brücken bauen

Wir treffen uns zum Interreligiösen Friedensgebet am 1. Sonntag eines jeden Monats. In diesem Jahr ist es der 2. September, der Tag nach dem Ausbruch des
Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939. Weltweit wird der 1. September als Weltfriedenstag gefeiert. Weil seitdem nicht wieder ein Weltkrieg ausbrach, sind wir ermutigt und danken dem Gott des Lebens und den Zeugen der Gerechtigkeit und des Friedens und der Bewahrung der Schöpfung. Einen wesentlichen Anteil daran haben die Bewegung der Religionen für den Frieden, die Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte der UNO und die Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Von hier kamen die Aufrufe zu einem Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden
und Bewahrung der Schöpfung. Darauf haben sich Kirchen und Christen verpflichten
lassen. Sie sind durch die steigende Solidarität der Weltreligionen bestärkt worden,
ihre Spiritualität als Energie, Antrieb und Motiv für Körper, Geist und Seele
wirken zu lassen zum Wohl der Menschen. Wir haben dabei gelernt, dass das Leben
an den Rändern der Gesellschaft die entscheidenden Erfahrungen vermitteln kann.
Um dorthin zu gelangen, werden Grenzen zu überschreiten sein, die die Gesellschaft,
Politik oder auch die Religionen errichtet haben. Im Wissen um die Macht der
Ohnmächtigen, werden von ihnen Brücken zu errichten sein, um eine Welt des
gerechten Teilens und des Austauschs und damit des friedensbereitenden und
friedfertigen Lebens möglich zu machen.

Im Licht des Weltfriedenstages am 1. September erkennen wir schuldaft unsere
Ungeduld gegenüber Flüchtlingen, die ihren ungerechten und friedlosen
Verhältnissen zu entkommen suchen. Auch sie müssen dazu Grenzen überschreiten.
Bauen wir ihnen gemeinsam Brücken der Solidarität, damit sie bei uns an ein neues
Ziel gelangen, welches sie einlädt, sich zu beteiligen an einem Prozess des Lernens
und Erlebens von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.