Einladung zum interreligiösen Friedensgebet im Dezember: Menschenrechte

Alle sind willkommen
All are welcome
Hoffnung für Frieden
Hope for Peace

innehalten, schweigen, sprechen, singen, beten
pause for a moment, in silence, speaking, singing, praying

Gruppe Interreligiöses Friedensgebet Berlin

auf dem Hausvogteiplatz
Sonntag, 2. Dezember 2018 um 15:00 Uhr

Menschenrechte

interreligiöses Friedensgebet (Foto: Krüger)

Am 10. Dezember jährt sich die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zum 70. Mal, verkündet durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen.

Artikel 1
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.
In der Präambel wird erläutert, warum es notwendig ist, die Menschenrechte „als das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal“ in den Raum zu stellen. Denn ohne sie ist es in der Geschichte der Menschheit immer wieder „zu Akten der Barbarei“ gekommen. Menschen verschiedener Religionen sind dabei nicht unschuldig. Dies vor allem, wenn eine religiöse Enge auf den eigenen Glauben fokussiert sich gegen anders glaubende und ihr Leben anders gestaltende Menschen richtet.

Dass ein Recht auf freie Ausübung der Religion Teil der Menschenrechte ist, ist gut und wichtig. Dazu gehört auch das Recht auf Wechsel von Religion oder Weltanschauung. Der Grund, warum wir die Menschenrechte in den Mittelpunkt unseres Gebets stellen wollen, ist aber ein anderer: Was sie vor allem auszeichnet, ist die Bedingungslosigkeit: Durch Geburt als Mensch gelten die Grundsätze für uns alle. Es braucht aber neben der Anerkennung von Rechten auch die Umsetzung, die mit Pflichten einhergeht. So, wie das Gebet nicht reicht, wenn sich nicht im Tun das Gebetsanliegen wiederfindet.

Wir beten um die Gültigkeit und Erreichung des Ideals, dass allen Menschen Ihre grundlegenden Rechte zugänglich gemacht und sie ihr Leben menschenwürdig leben können. Außerdem möchten wir die Brüderlichkeit erweitern zur Geschwisterlichkeit und das Wort Rasse ersetzt wissen um den Begriff Ethnie. Jede Zeit hat ihr Wissen und ihre Worte – um die Menschenrechte zeitlos werden zu lassen, brauchen sie Gerechtigkeit und Frieden auch in der Wortwahl.

Novemberausklang

Zum Ewigkeitssonntag hat Andreas, der auch hier mit liest, auf seiner Facebook-Seite ein Gedicht von Rose Ausländer geteilt:

Noch bist du da

Wirf deine Angst
in die Luft

Bald 
ist deine Zeit um
bald wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume ins Nirgends.

Noch
duftet die Nelke
singt die Drossel
noch darfst du lieben
Worte verschenken
noch bist du da

Sei was du bist
Gib was du hast

Wir sind … von den Socken

Socken – handgestrickt

Gertrud hat uns wieder mit einem Päckchen handgestrickter Socken in unterschiedlichen Größen überrascht. Das ist immer wieder eine große Freude für uns. Für die alten Hasen in der Naunynstraße ist sie und die Socken eine feste Größe: „Von Frau die immer macht Socken für uns“ war der Orginalton von M., die auch das Foto für das Blog gemacht hat. Gertrud schreibt auf der beigelegten Karte:

Es ist schön, immer wieder im Naunyn-Blog zu lesen, was euch gerade freut und was euch wichtig ist. Das e-Mail-Schreiben ist nicht meine Stärke. Aber das Stricken! Da denke ich immer gern an Euch und gebe dem Wollfaden gute Gedanken und Segenswünsche für euch mit.

Vielen Dank für diese schöne und liebevolle Form der Unterstützung.

Eröffnung der Mitlebe-Kommunität Mamre

Ordensjubiläum Sr. Hilmtrud

Schwester Hilmtrud von der Congregatio Jesu hat vom Spätsommer 2015 bis Frühjahr 2016 in unserer WG gelebt. Nun hat für sie in Nürnberg in ihrer Gemeinschaft einen neuen Lebensabschnitt begonnen. Mit ihrer Mitschwester Magdalena lädt sie interessierte Frauen in die Mitlebe-Kommunität Mamre ein. Dafür steht im Haus der Congregatio Jesu ein ganzes Stockwerk zur Verfügung, das früher das Noviziat der Gemeinschaft beherbergte. Für den Namen der Mitlebe-Kommunität stand die Begegnung Abrahams mit den drei Boten (Genesis 18, 1 Mose 18) Pate.

Hilmtrud schreibt: Nachdem unser Noviziat nach Wien verlegt wurde, ergab sich für uns verbliebenen zwei Schwestern die Chance und der Auftrag, die frei gewordenen Räume als Mitlebe-Kommunität zu nutzen.

Magdalena und ich wollen unsere schlichten Räume, unsere Zeit, ein Stück unseres Lebens teilen
  • mit Jugendlichen, die einfach neugierig sind, wie Ordensleute so leben und ticken, („Komm und sieh“!),
  • mit jungen erwachsenen Frauen, die auf der Suche nach ihrem Lebensweg und ihrer Berufung sind, dabei ein Stück Wegbegleitung suchen und unsere Gemeinschaft kennenlernen möchten,
  • mit Frauen jeglichen Alters, die eine (ein- bis zweiwöchige) Auszeit mit der Möglichkeit zu geistlichen Impulsen, Gesprächen… suchen
  • mit solchen, die sich in Ruhe auf Prüfungen vorbereiten wollen, und dabei einen (flexiblen) geistlichen Rahmen schätzen.
Sie können an unseren Mahlzeiten und Gebeten teilnehmen, mit uns ins Gespräch kommen, einfach eine Weile mit uns mit-leben.
Allerdings sind wir weder ein billiges Hotel, noch können wir professionelle Betreuung bieten!
Gruppenangebote für bis zu 7 Personen machen wir gelegentlich auch, z.B. für Schülerinnen vor dem Abschlussexamen „Learn & Pray“, ein Format, das sich schon bewährt hat. Ansonsten sind wir noch offen für Ideen!

Silvia, die häufig zu unserem Samstagsfrühstück kommt und unserer Wohnzimmerlampe einen Text gewidmet hat, hat am Eröffnungswochenende in Nürnberg teilgenommen und berichtet darüber: Ein Wochen-ende im Zelt von Mamre mit Lachen, Gott und vielen Frauen. Der Artikel wird durch viele aussagekräftige Bilder illustriert. Unbedingt lesenswert.

Ein Bericht der Stadtkirche Nürnberg ist hier.

Gedenktage im November – interreligiöses Friedensgebet

Alle sind willkommen
All are welcome
Hoffnung für Frieden
Hope for Peace
innehalten, schweigen, sprechen, singen, beten
pause for a moment, in silence, speaking, singing, praying
Gruppe Interreligiöses Friedensgebet Berlin auf dem Gendarmenmarkt
Sonntag, 4. November 2018 um 15:00 Uhr (Nähe Deutscher Dom)

GEDENKTAGE IM NOVEMBER

Sie laden uns zur Besinnung ein, auf Vergangenes, Gegenwärtiges und Erwartetes.
Drei grundsätzliche Fragen helfen dabei, unseren Lebensweg zu gestalten:

* WOHER KOMMEN WIR?
Aus der Fülle der ‚runden‘ Gedenktage im November 2018 ragt das Ende des Ersten Welt-krieges vor 100 Jahren hervor. Rund daran ist wohl nur die Zahl Null.
Alles andere ist weder rund noch richtig, sondern nicht abgeschlossen und rissig.
Aber wir sehen auch einen hoffnungsvollen Aufbruch in eine Gesellschaftsordnung ohne die Doppelherrschaft von Staatsdiktat und Religionsmacht, von Kaiser und Kirche.

* WO BEFINDEN WIR UNS?
In unserer Gesprächsrunde war ein Gast aus Kabinda, der uns das Schicksal seines Landes und Kontinents nach dem ersten Weltkrieg vergegenwärtigte.
Mit Verwunderung und Abscheu sahen wir auf die Leiden der Menschen in den Kolonien.
Gewissenslos ließen die Regierungen des abendländisch-atlantischen, also vorrangig christ- lichen Kulturkreises, schwarze Menschen auf unterschiedlichen Schlachtfeldern vernichten.
Sie bluten im Strudel der heutigen Wirtschaft weiter aus.
Unser afrikanischer Gast wies auch auf die religiöse Verblendung hin,
die im November 1938 zur Ermordung der Juden durch die faschistische Diktatur führte.

* WOHIN GEHEN WIR?
Dem Unrecht und der Gewalt treten wir im Interreligiösen Friedensgebet mit der Hoffnung auf einsichtige Umkehr und wirkliche Erneuerung entgegen.
Wir hören mit dem Gast von dem verweigerten Recht auf Selbstbestimmung in seinem Land. Mit ihm und seinem Volk stehen wir zwischen den imperialistischen Interessen und dem nationalen Rückzug aus der weltweiten Gemeinschaft aller Menschen.

Ihr Mächtigen in Wirtschaft und Politik lasst Euch leiten von Ehrfurcht und Liebe!
Ihr Religionen öffnet eure Häuser für die Gebete der Friedensdekade 2018!
Darum bitten wir!/

Allerheiligen

Grab Franz Keller

Heute waren die Mitbewohner, die Zeit hatten am Vormittag auf dem St. Hedwigs Domfriedhof in Reinickendorf, wo auf dem Gräberfeld der Jesuiten Franz Keller und Michael Walzer begraben sind. Einige haben Franz Keller noch persönlich gekannt. Michael Walzer, der mit Christian Herwartz das gemeinsame Leben in Kreuzberg begonnen hat, kennen wir alle nur aus den Erzählungen von Christian Herwartz. Wir hatten Blumen, Lichter und Räucherstäbchen dabei. Das gemeinsame Erinnern, die Stille und das Vater Unser miteinander zu teilen war eine schöne Erfahrung.

Wir wußten nicht, daß die Grabstellen neu belegt werden. Deshalb waren wir erstaunt und teilweise erschrocken, daß die Grabstelle von Michael Walzer neu belegt war. Pater Peter Kegebein, der uns auch verbunden war, ist dort im Sommer beigesetzt worden. Der Grabstein von Michael Walzer lag noch daneben.

Zum Weiterlesen:
Letztes Jahr Allerheiligen mit den Nachrufen von Franz Keller und Michael Walzer und zwar hier.