Hinduistisches Segensgebet zum neuen Jahr

Beim letzten Samstagsfrühstück in diesem Jahr hat unser Freund Dhiraj Roj nicht das Gebet gesungen, mit dem er sich sonst verabschiedet. Er hat uns mit diesem Gebet singend für das neue Jahr gesegnet, das wir auf diesem Weg allen hier Mitlesenden weitergeben möchten.

Wir meditieren über den Glanz des Verehrungswürdigen Göttlichen, dem Urgrund der drei Welten: Erde, Luftraum, himmlische Regionen. Auf daß wir höchste Wahrheit erkennen Möge der Allmächtige uns segnen, damit wir alle in Frieden leben können.

Danke für alle Hilfe und Unterstützung.

Weihnachten – der Sehnsucht Raum geben

Die Vorbereitungen – abgesehen vom Kochen – sind abgeschlossen. Maria Cruz und Bruder Christian haben dieses Jahr unsere Weihnachtskrippe aus Simbabwe aufgebaut. Die Türen sind wie jedes Jahr offen. Wir sind gespannt, wer kommen und mit uns Weihnachten feiern wird: Im anderen Adventskalender für heute heißt es:

Homo desiderium dei
Der Mensch ist die Sehnsucht G-ttes – der Mensch ist Sehnsucht nach G-tt

beide Übersetzungen sind möglich. Wir wünschen alle denen, die es feiern, ein frohes, gesegnetes und lichtvolles Weihnachtsfest. Möge die Sehnsucht G-ttes und die Sehnsucht nach G-tt immer mehr Raum gewinnen in Eurem Leben und Gestalt annehmen.

Weihnachtskreippe 2019 (Foto: Maria Cruz)

 

Dezember-Geburtstag

Eine ehemaligen Mitbewohnerin hat bei uns ihren Geburtstag gefeiert mit Musik, Liedern und Tanz. Leider konnte ich nur kurz dabei sein und mußte die Feier wegen einer anderen Verabredung vor dem Ende verlassen. Am neuen Treffpunkt, erzählte ich von dem Fest, das ich eben verlassen hatte. Die ‚Gastgeberin, die das Geburtstagskind kennt, zündete spontan ein Bündel Kerzen an, wünschte „viel Licht und gute Energie fürs neue Lebensjahr“ und sprach ein alevitisches Segensgebet für das Geburtstagskind und alle auf der Geburtstagsfeier – sehr berührend.

Weihnachten mit-er-leben

Immer wieder bekommen wir Anfragen von Menschen, ob es kürzere oder längere Zeit möglich ist, bei uns mitzuleben. Letzte Woche haben wir uns sehr über die Mail einer jungen Frau gefreut:

Ich habe im Sommer Straßenexerzitien bei Christian Herwartz gemacht und durfte eine mich sehr prägende Zeit mit den Obdachlosen am Alexanderplatz verbringen. In dieser Zeit hat mich Silvia netterweise auch einmal mit in die Naunynstraße zum Mittagessen genommen. Seitdem muss ich ganz oft an euch und die Menschen auf der Straße denken, insbesondere jetzt in der Weihnachtszeit. Zudem habe ich lange überlegt, was Weihnachten für mich bedeu-tet und gemerkt, dass ich gerne aus der tradionellen, ver-steiften Familienfeier  ausbrechen würde und in meinem Inneren nach einem „Weihnachten der offenen Tür“, einfach mit Menschen, egal ob ich sie kenne oder nicht, wo alle zusammen kommen und es keinen ausgewählten Feiertisch gibt, suche. Dabei musste ich auch sehr an die Naunynstra-ße denken, weil ich irgendwie so ein  Weihnachtsgefühl mitten im Sommer bei euch beim Mittagessen spüren durfte. ich fühlte mich unglaublich willkommen und aufge-hoben, obwohl ich für euch alle sehr fremd war. Deswegen wollte ich fragen, ob ich bei euch auch Weihnachten mitfei-ern kann. Selbstverständlich bringe ich mich sehr gerne ein, egal ob beim Kochen, selber Essen mitbringen oder Musizie-ren (ich spiele Klavier).
Liebe Grüße und euch eine schöne Adventszeit,

Wir sind gespannt, was sich daraus entwickelt.

Advent als Perspektivwechsel

 

Eine Betrachtung von Iris Macke findet sich im diesjährigen Kalender „Der Andere Advent“.

Perspektivwechsel

Advent heißt Warten

Nein, die Wahrheit ist

Dass der Advent nur laut und schrill ist

Ich glaube nicht

Dass ich in diesen Wochen zur Ruhe kommen kann

Dass ich den Weg nach inne finde

Dass ich mich ausrichten kann auf das, was kommt

Es ist doch so

Dass die Zeit rast

Ich weigere mich zu glauben

Dass etwas Größeres in meine Welt hineinscheint

Dass isch mit anderen Augen sehen kann

Es ist doch ganz klar

Dass Gott fehlt

Ich kann unmöglich glauben

Nichts wird sich verändern

Es wäre gelogen, würde ich sagen:

Gott kommt auf die Erde!

 

Und nun lesen Sie den Text von unten nach oben!

Gewaltfreie Kommunikation vor und an Weihnachten – und auch sonst

GFK im Dezember

Das letzte Treffen der offenen Übungsgruppe in Kreuzberg in diesem Jahr findet am Mi 12. Dezember statt. Tom schreibt:

Kennt ihr das, wenn in den dunklen Tagen des Jahres und besonders während der Feiertage (z. B. bei Treffen mit der Familie), unser Augenmerk oft gerade auf DIE Eigenschaften unseres Gegenübers fällt, die uns seit längerem stören? Wie können wir uns friedfertig und gut verständlich machen, sowohl beim Zuhören als auch beim Mitteilen in solchen Situationen?

Umgang mit “alten Kamellen” im Allgemeinen ist unser Thema für unser letztes Treffen der offenen Übungsgruppen für Gewaltfreie Kommunikation in diesem Jahr, am Mittwoch, den 12. 12.

Wir treffen uns zum Üben jeweils 19 – 21 Uhr (ankommen ab 18:50):

— In Kreuzberg jeden 2. Mittwoch im Monat, also am 12. Dezember 2018
Gemeinderäume der St. Michael Gemeinde
Dresdener Str. 28, 10999 Berlin*
Stock, GANZ am Ende des laaaaangen Gangs, vorletzte Tür rechts

OFFENE Gruppe, d. h. jeder Abend ist in sich abgeschlossen.
Regelmäßige Teilnahme oder Vorkenntnisse in Gewaltfreier Kommunikation
sind NICHT Bedingung zur Teilnahme — allerdings hilfreich!  😀

Für wen bringt das was?
Für alle die möchten, dass sie
— auch in herausfordernden Situationen handlungsfähig und in Kontakt miteinander bleiben,
— besser verstehen und verstanden werden,
— besser zuhören und ihnen auch besser zugehört wird (mit mehr gegenseitiger Wertschätzung, Authentizität, Empathie, Verständnis)
— mehr Verbindung und Kooperation in ihren nahen (oder nicht so nahen) Beziehungen pflegen und diese ehrlicher, lebendiger und nährender gestalten,
— ihre Chancen auf Befriedigung ihrer Bedürfnisse ganz allgemein verbessern,

Zum Weiterlesen: Gewaltfreie Kommunikation – eine Einführung

Besuchswochenende im Dezember

Am Freitagabend war Markus Franz, der als Delegat für alle Jesuiten 70+ zuständig ist, bei uns. Er wollte auf seiner Berlin-Reise Christian Schmidt sehen. Das war eine schöne Gelegenheit die Chanukka-Lichter und die Schabbat-Kerzen anzuzünden und miteinander zu Abend zu essen. Danach nahm Markus sich noch Zeit um mit Christian und einzelnen Mitbewohnern über unser Zusammenleben zu sprechen. Schön, daß wir dabei das gegenseitige Kennenlernen vertiefen konnten.

Am Samstagabend kam eine bunte Schar zum vorletzten Chanukka-Abend. Wenn die siebte Kerze angezündet ist, ist das Licht schon fast vollständig und nach dem jüdischen Kalender beginnt der Monat Tewet.  Für die christlichen Gäste war es der Beginn ihres 2. Adventssonntags, also für alle eine gute Gelegenheit, darüber nachzudenken, wofür wir dankbar sind. Mit Latkes (Kartoffelpuffer natur, mit Karotten, Zuccini oder Lauch), Frischkäse, Obstsalat, Geschichten und Gesprächen wurde es ein fröhlicher Abend. Besonderen Anklang fand die Geschichte von Golda, einem Pferd, das für einige Turbulenzen in einer Familie während des Chanukka-Festes sorgt.

Am Samstagnachmittag schaute noch Christian Herwartz vorbei. Alain kam auch noch dazu, und wir konnten noch in Öl gebackene Hefeteilchen geniesen und Neuigkeiten austauschen. Am Abend wurde dann der Leuchter mit allen Kerzen angezündet:

Chanukka – letzter Tag

Nikolaus-Frühstück religionsübergreifend

… oder was ich als Jüdin im Gespräch mit einem Muslim über meine eigene Tradition gelernt habe als es inhaltlich um den christlichen heiligen Nikolaus ging: Beim Nikolaus-Frühstück haben wir die Legenden über den Heiligen aus dem Bilderbuch von Anselm Grün gelesen, das uns der Kindergarten geliehen hat.  Es werden auch einige weniger bekannte Geschichten erzählt, etwa wie Nikolaus einen Jungen rettet, der bei einer Bootsfahrt in einen Fluß gefallen ist, obwohl der Bischof nicht vor Ort war.

Ein muslimischer Mitbewohner wollte wissen, ob Nikolaus ein Prophet gewesen ist. Im Frühstücksgespräch fanden wir heraus, daß einige der Geschichten, die von Nikolaus erzählt werden, in der jüdischen und muslimischen Tradition dem Pro-pheten Elias (Elyas/ Ilyas) zugeschrieben werden.

Außerdem fanden die Socken, die uns Gertrud vor kurzem geschickt hat, die passenden Füsse zur großen Freude der Beschenkten.

Die zweite Kerze am Chanukka-Leuchter

wurde am Abend entzündet verbunden mit einem Austausch zu folgenden Fragen:

  • Für welche Situation im eigenen Leben wünsche ich mir Licht
  • Welche Menschen, die mir nahe sind, sind in einer schwierigen Situation und brauchen Licht
  • Für welche Probleme in der Welt wünsche ich mir das Licht der Veränderung

חג חנוכה שמח