Chanukka 5780 – Licht teilen

Mit unseren Gästen feiern wir heute am achten und letzten Tag von Chanukka – gleichzeitig Beginn des Monats Tewet im jüdischen Kalender und im Zugehen auf das neue säkulare Jahr(zehnt). Wir teilen das Licht, Geschichten, unsere Hoffnungen und auch die Trauer, daß nicht alle dabei sein können, die wir gern dabei gehabt hätten. Wir wissen uns mit ihnen verbunden in unserer Sehnsucht nach Licht und immer mehr Licht zu werden. Wir zünden die Chanukka-Kerzen an, heißen das Licht willkommen, geben ihm Raum in uns und um uns.

 

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Gänseschar am zweiten Weihnachtsfeiertag

Am zweiten Weihnachtsfeiertag haben wir von einem Hotel eine Gänseschar in gebratener Form geschenkt bekommen (mehr als 30 Portionen). Dazu gab es Kartoffelknödel, Spinat-Kräuter-Knödel und Blaukraut. Wir waren mit dieser Menge überfordert. So haben wir in zwei Kirchengemeinden noch eingeladen und bekamen tatkräftige Unterstützung beim Verzehr. Allen hat es gut geschmeckt.

 

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Weihnachtsgruß

Es ist ruhig bei uns jetzt um die Mittagszeit. Auch auf den Straßen um uns herum ist es ruhig geworden, ruhiger als ich es von den letzten Jahren hier mitten in Kreuzberg in Erinnerung habe. Am späten Vormittag war es draußen noch sehr turbulent. Die Adalbertstraße war zwischen Oranienstraße und Naunynstraße abgesperrt. Mindestens zwölf große Polizeibusse waren vor Ort. Polizisten, schwer bewaffnet, sperrten diesen Straßenabschnitt ab. Die Realität von Gewalt und Kriminalität ganz nah.

Beim Frühstück haben wir uns noch einmal klar gemacht, dass es nicht wichtig ist, ob ein Salat mehr oder weniger oder ein Plätzchenteller mehr oder weniger auf dem Tisch stehen wird. So sind die Vorbereitungen in großer Ruhe gelaufen.

Christian Schmidt, unser ältester Mitbewohner, hat zusammen mit Gerhard die Krippe aus Simbabwe aufgebaut. In einer Stunde werden die Essensvorbereitungen anlaufen. Um 15.30 h werden einige von uns zum Krippenspiel nach Sankt Michael aufbrechen.

Wir grüßen Euch mit einem Lied der Communaute de Grandchamp, das 1985 entstanden ist:

Komm göttliches Licht
erleuchte die Erde,
erfüll‘ unsre Herzen,
nimm‘ Wohnung in uns

Eine Vertonung findet ihr hier.

 

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Chanukka 5780

Am Sonntagabend hat das Chanukka-Fest begonnen. Im Wohnzimmerfenster steht  wieder ein Chanukka-Leuchter. Wer mag, ist zum Zünden der Kerzen eingeladen. Wie kommt Licht in unser Leben? Gestern haben wir uns das Wunder des Lebens und die Wunder in unserem Leben ins Bewußtsein gerufen:

Öffne mir die Augen, dass ich schaue die Wunder deiner Weisung! (Ps 119,18)

Heute haben wir die zweite Kerze angezündet in Dankbarkeit für die Schöpfung und das, was uns nährt. Im Adventskalender „der andere Advent“ gab es eine Chanukka-Geschichte, die wir miteinander gelesen haben:

 

Allen, die es feiern: חג חנוכה שמח

 

 

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Teilerfolg: online – offline

Seit Montag sind wir zumindest wieder am Internet. Seit Dienstag können wir mit dem Festnetz-Telefon Telefongespräche führen, aber wer uns anruft, bekommt weiterhin die Ansage: „Die von Ihnen gewählte Rufnummer ist nicht vergeben“. Einen Anruf haben wir aber trotzdem bekommen. Es bleibt spannend.

Nachtrag 2. Februar 2020:
Unsere neue Festnetznummer: 030 / 240 36 239

 

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Advent, Advent …

Unsere Adventszeit hat dieses Jahr einen besonderen, neuen Akzent. Unser Mitbewohner F., Koch mit Leib und Seele aus Leidenschaft, machte den Vorschlag, daß wir an den Adventssamstagabenden miteinander und mit dem / der einen oder anderen von unseren Freunden essen könnten und uns anschließend Zeit zum Singen, für eine Geschichte oder was sich sonst daraus ergibt, nehmen könnten. Jeder dieser Abende hatte ein ganz eigenes Gepräge. So leitete Schwester Rita eine Bastelaktion an, die zu einem Gemeinschaftsstern führte, Ex-Bewohner Rockn Rolf stellte neue Eigenkompositionen vor, Bruder Winfried von der Emmausgemeinschaft begleitete uns mit Akkordeon, Anna brachte ihre Geige und Elisabeth ihre Gitarre mit. Unser neues Advents- und Weihnachtsliederheft wächst und gedeiht.

Außerdem haben uns Susanne und Reinhard den Adventskalender „der andere Advent“ geschenkt, der uns schon die beiden letzten Jahre begleitet hat. An den Adventssonntagen gibt es immer eine Meditation über eine biblische Person aus der Weihnachtsgeschichte und deren Sicht auf die Ereignisse. Diese Impulse lesen wir zum Abschluß vom Samstagsfrühstück und schicken unsere Frühstückgäste damit in den Beginn der neuen Adventswoche.

Am Donnerstag wird uns Markus aus Köln mit seiner Trompete besuchen. Das ist immer wieder eine Freude für uns – egal ob es die alten „Hasen“ unter den Bewohnern sind oder die neuen, wenn wir einander erzählen und mit Trompetenbegleitung singen.

Wir sind gespannt, wer am 24. Dezember ab 18.00 h zu uns kommt um mit uns zu feiern. Es ist ja immer eine schöne Mischung von bekannten Menschen, Freunden und denen, die zum allerersten Mal bei uns sind.

 

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Frühstücksgespräche (3) im Herbst

Unter der Woche frühstücken wir immer um 8.00 Uhr – also die BewohnerINNEN, die zuhause sind und nicht nachts gearbeitet haben. Manchmal kommt der eine oder andere Frühstücksgast dazu. Wenn Menschen aus so verschiedenen Ländern, Kulturen, Religionen und Alters zusammen sind, dann kommen ganz unterschiedliche Anliegen und Positionen ins Gespräch. Im kamen wir über folgende Themen ins Gespräch:

  • Gefahren beim Arbeiten auf der Baustelle
  • Frauenarbeit – Männerarbeit: Wer macht was in unterschiedlichen Gesellschaften
  • Warum sammeln alte Menschen in Deutschland, die im Sozialsystem sind, Flaschen
  • Scham: Wofür schämt man sich
  • Hunger – was bedeutet es als Kind zu hungern und was hat es für Auswirkungen auf das Leben als Erwachsener und auf die Nachkommen (Blockade von Leningrad)
  • Welche Formen von öffentlichen Nahverkehr gibt es und wie funktioniert das
  • Familienkonflikte – die Familie verlassen
  • unterschiedliche Formen sexueller Orientierung und sexuellen Verhaltens und wie verschiedene Kulturen das einordnen und bewerten
  • Wie könnte öffentlicher Nahverkehr organisiert werden damit mehr Leute auf das Auto verzichten
  • Stellenwert von Geschichte im Bewußtsein von Europäern und Afrikanern: Mündlichkeit und Schriftlichkeit von Überlieferungen und die Auswirkungen
  • Wie ist in Deutschland Abtreibung geregelt
  • Was ist Schwangerschaftskonfliktberatung und wie funktioniert sie
  • Warum ist am 3. Oktober in Deutschland Nationalfeiertag
  • Fläche von Deutschland heute, vor der Wiedervereinigung (BRD – DDR), vor dem 2. Weltkrieg, vor dem 1. Weltkrieg
  • Wie wird in unterschiedlichen Kulturen mit Konflikten umgegangen
  • sportliche Aktivitäten einzelner Mitbewohner in unterschiedlichen Lebensphasen
  • was sind Psychopharmaka und wie wirken sie
  • Reisen – wer hat welche Reisemöglichkeiten und womit
  • unterwegs in Südostasien
  • Bericht vom Besuch bei Schwester Ingrid in Siessen
  • „lebenslänglich“ als Haftstrafe – was bedeutet das in verschiedenen Ländern
  • Sklaverei heute
  • Urlaub: Warum haben Urlaubsreisen in Deutschland eine große Bedeutung
  • Auto: Was kostet die Anschaffung und Haltung in unterschiedlichen Ländern
  • Warum Boxen für aggressive Jugendliche ein „guter Sport“ ist und was man dabei lernen kann
  • Psychische Krankheiten / Depressionen: Anlage oder Umwelteinflüsse
  • Erfahrungen mit Schuluniformen
  • Wahrheit – Halbwahrheit – Notlüge – Lüge
  • Antisemitismus
  • Alternativen zur „industrialisierten Landwirtschaft“: Solidarische Landwirtschaft
  • die Jugendtreffen in Taizé früher und heute und wie die bekannten Taizé-Kanons entstanden sind
  • Erwerbslosigkeit und wie es sich anfühlt, dass sie gesellschaftlich unsichtbar ist
  • Venedig – touristisch überfüllt (over-tourism)
  • Was gilt als gutes Benehmen (das gehört sich – das gehört sich nicht) und wie wird es vermittelt und an die nächste Generation weitergegeben
  • Landwirtschaft in Deutschland: Wachsen oder weichen
  • Rinderhaltung im Vergleich
  • Adoption in verschiedenen Kulturen

Noch mehr Frühstücksgespräche

 

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