Was brauchen wir – und was muss sich dafür verändern: In uns und um uns. Was können wir dazu beitragen? Diese Frage steht hinter dem monatlichen interreligiösen Friedensgebet in Berlin. Und weil es auch von unserer WG und Freunden von uns nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ausging, geben wir hier immer auch die Einladungen bekannt:
Einladung zum interreligiösen Friedensgebet
Alle sind willkommen / Everybody is welcome
Hoffnung für Frieden / Hope for Peace
innehalten, schweigen, sprechen, singen, beten
pause for a moment, in silence, speaking, singing, praying
Gruppe Interreligiöses Friedensgebet Berlin
auf dem Gendarmenmarkt
Sonntag, 1. März 2020 um 15:00 Uhr (nahe Deutscher Dom)
Wandel ist Not wendend
In vielen Kulturen und Religionen wird die Jahreswende erst im Frühling, aber nun begeistert als ein neuer Lebens-aufbruch begrüßt. Nur wenn man die Welt nicht organisch, sondern lediglich astronomisch betrachtet, wird Neujahr mit der Wintersonnenwende in Zusammenhang gebracht, gerade wenn das Leben in Winterruhe versunken ist. Daher sind die Feste unter dem Frühlingsmond beliebter, weil lebensvoller. Denn in allen Lebewesen regt sich Lebensenergie und erwartungsvoller Aufbruch zur Veränderung und Erneuerung.
Seit der Jahreswende 2020 erscheint die Bereitschaft zu Veränderung und zum Wandel mit heftigen Impulsen aus allen möglichen Richtungen. So wächst auch die Bereitschaft, gleichzeitig mit den Erwartungen an das Leben, auch auf den Erhalt der Lebens-grundlagen zu achten. Warnzeichen mahnen uns auch ohne Worte, die Not unserer ‚Mutter Erde‘ nicht nur zu beschreiben, sondern einen Not wendenden Wandel herbeizuführen. Dafür gibt es Impulse weltweit aus allen Wissensbereichen zwischen Erde und Himmel: Astronomen und Geographen, Klimaforscher und Ökologen, Bevölkerungspolitiker und Ökonomen. Es gibt auch Philosophen und Religionsführer,
die teils entsetzliches Unheil orakeln und teils mit Visionen locken – damit eine Wende eintritt, das Neujahr anbricht für das auf uns zukommende Zeitalter..Wir wollen als Interreligiöses Friedensgebet in der Zeit des Leben weckenden März uns bewusst werden, wie Menschen guten Willens beteiligt sind an der freudigen Bereitschaft für
das Leben.
Wir erkennen, dass vielerorts Not wendendes geschieht. Dieses zu fördern, wollen wir am Streit zur Wiedergewinnung der ‚Ehrfurcht vor dem Leben` und um die Bewahrung der Schöpfung und erst recht um Frieden und Gerechtigkeit beteiligt sein.
Wir sprechen betend um die notwendige Wende in der persönlichen Eigenwelt der Gefühle, in der verantwortlichen Mitwelt der Menschen und im sorgsamen Umgang mit der bedrohten Umwelt.
Unsere Bereitschaft zur Wende – hin zum notwendigen Notwendenden – lässt uns die Dringlichkeit der Beschränkung von Macht und der Anerkennung der Grenzen des Wachstums auf unserer begrenzten Erde erkennen. Nur so gewinnt alles Leben seinen Raum zur organischen Entfaltung. Der innerlich verankerte Respekt vor der grenzenlosen Vielfalt des Lebens bleibt Voraussetzung für gelingendes Leben.
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