#WMDEDGT April 2022 ganz normaler Donnerstag

Am 5. des Monats ruft die Nachbarbloggerin immer zum Tagebuchbloggen auf unter dem Motto „WMDEDGT?“ (kurz und knackig für „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“). Manchmal melde ich mich auch hier im Blog zu Wort und dieses Mal habe ich nicht viel zu erzählen.

Ich bin der Tisch von der Wohngemeinschaft Naunynstraße mitten in Kreuzberg  im ehemaligen SO 36. Heute war alles unauffällig – durchschnittlich.

Nein. Halt! Der Chefkoch hat Urlaub. Deshalb kann er beim Frühstück dabei sein. Er hat einen Erdbeer-Bananen-Kokos-Quark gemacht. Von gestern waren noch Ofenpfannkuchen mit Erdbeeren und Rhabarber übrig.

Frühstück ist seit kurzem unter der Woche wieder um 8.00 Uhr – wie vor der Pandemie. In den letzten Monaten waren meistens ein oder zwei Gäste dabei, die durch ihre Lebenssituation sehr isoliert waren und nicht wie sonst gewohnt viel unter Menschen sein konnten. Wir haben aber gemerkt, daß wir auch Frühstückszeiten für uns als Gemeinschaft brauchen. Deshalb können die beiden am Dienstag und am Donnerstag dazu kommen und natürlich zum offenen Samstagsfrühstück.

Ein Gast kam. Trotzdem waren wir in kleiner Runde, denn einer hat auswärts eine Fortbildung, zwei waren schon zur Arbeit gegangen und zwei hatten andere Termine.  Das Frühstücksgespräch war sehr lebhaft. Es ging um die Veranstaltungen, die zum Tag der Befreiung stattfinden werden: Von der Friko-Berlin, von der evangelischen Sophienkirche und der jüdischen Gemeinde. Außerdem wollte ein Bewohner wissen, in welchen Gegenden der Stadt besonders viele Neonazis unterwegs sind. Irgendwann ging es dann um die Privilegien, die weiße Menschen durch ihr weiß sein haben.

Für den Chefkoch ist Muttertag sehr wichtig. Deshalb mußten letzte Details für die Muttertagstorte geklärt werden, die dieses Mal in besonderer Weise den Frauen in und aus der Ukraine gewidmet werden soll.

Nach dem Frühstück sollte dann ein Eimer Suppe bei Suppengrün abgeholt werden. Suppengrün ist ein Bistro, in dem es immer sechs oder sieben Suppen gibt. Eine Portion kostet 7,50 Euro: bio, regional und saisonal. Immer am Mittwoch wechselt der Wochenplan. Am Donnerstag bekommen wir dann, was übrig ist, geschenkt und sind dadurch suppenkulinarisch schon weit herumgekommen. Heute war es eine Minestrone.

Ansonsten gab es ein paar Anrufe: Von M., der uns nächste Woche besucht und von einem anderen M., der wieder mal im Krankenhaus ist.

Ein ruhiger Tag. An mir wurde geschrieben, gelernt für einen Fernkurs. Im Nebenraum wurde Gitarre gespielt. Gemeinsame Mahlzeiten gab es heute nicht.

In den Regionalnachrichten war zu erfahren, daß am 8. Mai fünfzig Veranstaltungen angemeldet sind und die Berliner Polizei aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei Unterstützung braucht.

Die anderen Beiträge zum WMDEDGT sind hier

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