So geht Inflation (1)

Heute war der Kohlenhändler da, von dem wir seit mehr als vierzig Jahren die Kohlen beziehen. Exakt die gleiche Menge wie letztes Jahr und exakt der doppelte Preis.

Beim Discounter stand bei der bekannten Margarinemarke, die mit R beginnt „neu“. Der Preis wurde mit 2,19 Euro angegeben. Vor drei Monaten gab es die für 1,49 Euro. Als ich für einen Nusskuchen Margarine aus dem neuen Becher nahm, war der merkwürdig leer. Bis jetzt habe ich doch exakt zwei Nusskuchen davon backen können. Auf dem Becher stand 400 g. Für einen Nusskuchen brauche ich 250 g Margarine. Mir fiel ein, daß ich in einem alten Margarinebecher dieser Sorte Tapetenkleister für Bastelzwecke angesetzt habe. Mein Weg führte zum Bastelregal. Und tatsächlich: Auf dem alten Margarinebecher stand: 500 g .

xxx

xxx

Rosch haSchanah 5783 – jüdisches Neujahrsfest

Rosch haSchanah 5783

In unserer WG ist jede/r frei, die eigenen religiösen Traditionen mit den anderen zu teilen und dazu Gäste einzuladen. Am Sonntagabend begann das jüdische neue Jahr 5783. Der Chefkoch hat sich wieder zwei neue Kreationen ausgedacht, die allen Anwesenden gut geschmeckt haben:

  • Rote Beete Salat mit Äpfeln und Granatapfelkernen
  • Kürbis-Süsskartoffel-Karotten-Auflauf
  • Obstsalat

Vorne im Bild ist das runde Brot aus dem gleichen Teig wie sonst die Schabbatbrot nur daß noch Karotten hineingerieben werden. Daneben die Äpfel, die in Honig getaucht werden und mit denen wir ein süßes und gutes Jahr gewünscht haben. 

Außerdem gab es ein Gebet aus dem „Segensspruch über die Jahre“ in der sephardischen Fassung – also aus der Tradition der aus Spanien stammenden Juden, die sich nach den Vertreibungen 1492 im Mittelmeerraum angesiedelt haben:

Segne Ewiger unser Gott, dieses Jahr 5783 und fülle unsere Hände mit deinen Segnungen und mit dem Reichtum der Gaben deiner Hände.

Möge dieses Jahr

ein Jahr der Liebe,
ein Jahr des Segens,
ein Jahr des Wachsens,
ein Jahr des Strebens nach dem Guten,
ein Jahr der Inspiration,
ein Jahr des Loslassens,
ein Jahr der guten Erinnerungen,
ein Jahr der Wahrheitsliebe,
ein Jahr des Guten,
ein Jahr des Schaffens,
ein Jahr frischer Kraft,
ein Jahr des Lernens,
ein Jahr der Tatkraft und Energie,
ein Jahr des Durchatmens,
ein Jahr der Geduld,
ein Jahr der Unabhängigkeit,
ein Jahr des guten Auskommens,
ein Jahr der Gerechtigkeit,
ein Jahr der Besonnenheit,
ein Jahr der Heilung,
ein Jahr des Friedens,
ein Jahr der Hoffnung,
ein Jahr des Reparierens,
ein Jahr der Rechtschaffenheit werden.

Möge dieses Jahr ein Jahr der Barmherzigkeit und
eine Zeit der Gnade vor dir sein,
für uns und alle Geschöpfe.

(zitiert nach: Marx, Dalia, durch das jüdische Jahr, Leipzig 2021)

xxx

xxx

 

 

Ein Router auf Reisen …

Am Freitag 23. September 2022 sollte nun unser seit einer Woche erwartetes und drei Mal nicht zugestelltes Paket endlich ausgeliefert werden.  Der Paketbote hatte angegeben, niemand angetroffen zu haben, obwohl zu den angekündigten Zeiten durchgängig jemand zuhause war (zur Vorgeschichte hier). 

Deshalb haben wir an unserer Haustür ein Plakat aufgehängt:

 

Hallo GLS-Paketbote,

wir von der WG Herwartz erwarten ein Paket.
Bitte im 2. Stock läuten.

Bei Schwierigkeiten / Rückfragen: Handy 017. … …

Um 10.42 h wurde es zugestellt – so die eMail von GLS.
Es war der gleiche Paketbote, der schon letzten Freitag an der Tür stand.

Und auch zum Thema Nachhaltigkeit äußert sich GLS:

Sie können uns bereits jetzt für zukünftige GLS Pakete mitteilen, ob wir die Pakete für Sie an Ihrem Wunschort abstellen dürfen.
Das ist nicht nur für Sie und uns bequemer, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit. Damit vermeiden wir gemeinsam überflüssige Fahrten und sparen mühelos CO2 ein.

xxx

xxx

 

Kiezversammlung Kreuzberg

In unregelmäßigen Abständen finden sie statt – die Kiezversammlungen.

„Stoppt Eigenbedarfskündigungen“, „Wer hat, der gibt“, Die Reichen müssen zahlen“, lauten einige der Parolen auf den Transparenten, die am Dienstagabend an den Wänden des Veranstaltungsraums S036 in Berlin-Kreuzberg hängen. Dort haben linke Stadtteilgruppen zur 13. Kiezversammlung eingeladen.“

beginnt ein taz-Artikel zur 13. Kiezversammlung am letzten Dienstag. Der ganze Artikel steht hier .

xxx

xxx

Wenn es hakt, dann richtig … – Telefonturbulenzen

Vor drei Jahren waren wir schon mal länger offline, vom 30 Oktober bis 19. Dezember und machen diese Erfahrung jetzt wieder. 

Versehentlich wurde unser Festnetzanschluß – und damit verbunden unser Internet-Zugang abgemeldet. Der Zuständige für Nachlaßangelegenheiten bei den Jesuiten meinte, es handle sich um einen Handyvertrag von Christian und der könne gekündigt werden. So geschah es dann auch.

Wir wollen die alte, vielen Menschen bekannte Telefonnummer behalten. Unser Provider ist verständnisvoll, doch trotzdem – wir verstehen nicht warum – soll uns ein neuer Router zugeschickt werden.

Und daran hängt die Sache, genauer gesagt am beauftragten Paketdienst. Der geht mit G an und mit L weiter. Danach folgt ein S. Letzten Freitag kam dann der Paketbote mit dem erwarteten Paket. Er sprach nur rudimentär deutsch. Mit den vorhandenen Sprachkenntnissen (sieben waren zum fraglichen Zeitpunkt im Repertoire der Anwesenden, aber leider keine osteuropäische) kamen wir nicht weiter. Der Paketbote weigerte sich, das Paket bei uns zu lassen. Er würde es nur Christian Herwartz persönlich übergeben. Eine für uns neue Erfahrung, denn bei uns als Wohngemein-schaft werden viele Pakete für alle möglichen Leute im Haus abgegeben.

Der Anruf bei der Hotline ergab, daß das ja gar nicht ginge. Wenn jemand in der Wohnung sei, der für den Erhalt unterschreibe, dann sei das kein Problem. Das Paket würde am Montag zugestellt, wann, das könne man nicht sagen. Der Montag kam und verging, aber ein Paket wurde nicht zugestellt. Durchgehend waren mehrere Personen in der WG – sogar einige Besucher kamen. Aber kein Paketbote klingelte.

Der Sendestatus – durch ein Smartphone abgerufen – besagte, dass ein Zustellungsversuch erfolglos gewesen sei, weil niemand angetroffen worden sei.

Wieder Anruf bei der Hotline. Gleiches Prodzedere wie beim letzten Anruf. Das Paket geht morgen – also Mittwoch – nochmals raus. Auch am Mittwoch waren wir durchgehend in der Wohnung, aber kein Paket kam.

Der Sendestatus im Internet ließ uns wieder wissen, daß niemand angetroffen worden sei. Zur fraglichen Zeit, die ja auf die Minute genau angegeben wird, war ich mit unserem Nachbarn Johannes in der Küche und schälte Äpfel für einen Münchener Apfelstrudel.

Erneuter Anruf bei der Hotline. Wieder eine sehr freundliche Mitarbeiterin. Ich schildere den Sachverhalt. Sie sagt, daß nach zwei vergeblichen Zustellungsversuchen das Paket wieder zurückgeschickt wird. Sie könne sich um ein drittes Mal bemühen, aber das sei reine Kulanzsache vom Paketzentrum, auf die sie keinen Einfluß hätte. Sie würde meine Schilderung weitergeben und hofft, daß das ausreicht. Ich möge am Donnerstag wieder gegen 10.00 Uhr anrufen. Dann hätten sie die neuen Daten und könnten sagen, ob es rausgegangen sei.

Auch am Donnerstag 22. September gegen zehn Uhr die Nummer der Hotline gewählt. Schließlich ist eine Warteschlange zu absolvieren. Ich lande gleich auf Position 14. So weit vorne war ich noch nie am Start. Auch heute ein sehr netter und verständnisvoller Mitarbeiter am Telefon. Das Paket würde heute noch nicht rausgehen, sei aber für morgen vorgesehen. Da bis jetzt immer um 13.00 Uhr herum zugestellt worden sei, … aber sicher sei da nichts von der Uhrzeit her. Zumindest heute bräuchte ich heute nicht zu warten. 

Immerhin etwas. Er wünscht mir, daß es morgen endlich klappt – und ich mir auch.

Denn bevor der Telefonanbieter nicht die Rückmeldung hat, daß wir den neuen Router haben, passiert nix.

Fortsetzung folgt – leider !!! Und  so ging es weiter.

Mehr zu unseren Telefon-Turbulenz-Erfahrungen steht hier

xxx

xxx

Mirabellen-Wunder

Freunde von uns haben in ihrem Garten einen Mirabellen-baum, der meistens viele Früchte trägt – sehr reichlich. In den letzten sieben Jahren hat er nur einmal Pause gemacht – also wenig getragen. Jedes Jahr bekommen wir von der Ernte einige Eimer geschenkt. So wurden aus den Früchten Mirabellen-Quarkkuchen, Mirabellen-Nuss-kuchen,, diverse Quarkspeisen, Mirabellen-Kokos-Marmelade und Mirabellen-Earl Grey-Marmelade. Nur der Mirabellenstrudel steht noch aus. Einige Früchte landen auch so in unseren Mägen. Wir freuen uns jedes Jahr von Neuem über dieses großzügige Geschenk.

Nachtrag 22. September:
Auch zum Mirabellenstrudel hat es inzwischen gereicht. Inzwischen sind wir bei der Apfelstrudelsaison angekommen.

xxx

xxx

Leider Offline – Telefon und Internet

Derzeit haben wir kein Festnetztelefon und kein Internet. Ich sage nur: Der Provider … Es ist unerfreulich. Voraussichtlich am 29. September werden wir wieder angeschaltet. Bis dahin wird es auch hier etwas ruhiger sein. Wenn alles klappt – wenn – dann haben wir die alte Nummer. Haltet alle Daumen, denn im anderen Fall muß ein Riesenverteiler über die Veränderung informiert werden.

xxx

xxx

Frühstücksgespräche im August 2022 (24)

Im August haben wir nicht weniger gesprochen als sonst – nur mit dem Aufschreiben haben wir es nicht so genau genommen – war halt Ferienzeit 🙂  :

– Reiseziele und Traumorte
– Bildungsmöglichkeiten: Chancen und Ausgrenzungserfahrungen
– Erfahrungen mit Zuschreibungen (weil du Frau, behindert, Psychiatrie erfahren, Ausländer .. bist)
– Woche der Demokratie
– 120. Geburtstag der weltweit ersten Rabbinerin Regina Jonas
– Erfahrungen mit Sozialhilfe, Jobcenter, Grundsicherung, ALG 2
– Regeln im öffentlichen Raum im Wandel (Essen, Lautstärke …)
– was fördert Aggression im öffentlichen Raum
– struktureller Rassismus gegen afrikanische Studierende, die aus der Ukraine geflüchtet sind
– Unterschiedliches Erleben: Duft – Geruch – Gestank
– arbeiten als Hausmeister: welche Vorkenntnisse bzw. Ausbildung ist nötig
– Protestcamp gegen Flüchtlingspolitik am Oranienplatz
– LGBT grenzen aus wenn auf Demos englische Reden nicht übersetzt werden
– Was sind die Aufgaben von RabbinerINNEn
– Erfahrungen als Trans-Person in der Provinz
– in Frankreich leben
– Warum manche gegen die Umbenennung des Heinrich-Platzes sind
– Schulerfahrungen und Berufswünsche
– warum in 43 Ländern Hexen verfolgt werden
– eine Zeitzeugenerinnerung an den Mauerbau
– bewußtseinsverändernde Substanzen (Drogen, Pilze …)
– Lehrer sein im Osten Deutschlands
– Nachbarschaftsbelästigungen und – konflikte
– Transgenderjugendliche: welche Unterstützungsformen brauchen sie
– Schafe auf dem Tempelhofer Feld als Landschaftspfleger
– Heinrich-Platz wird Rio-Reiser-Platz
– Theologen, die nicht in den kirchlichen Dienst gehen
– Jerusalemsonntag in der evangelischen Kirche
– der 9. Aw als Trauertag der Zerstörung des 1. und 2. Tempels von Jerusalem und anderer schlimmer Ereignisse der jüdischen Geschichte (Vertreibung der Juden aus Spanien 1492, aus Wien 1671, Niederschlagung des Aufstands im Warschauer Ghetto …)
– Anfänge der Sozialpsychiatrie in Deutschland
– Auf dem Schiff von Christoph Columbus waren viele Juden, für die es der letzte Tag war, an dem sie Spanien verlassen konnten
– die meditativen Andachten dienstags in Sankt-Marien-Liebfrauen gehen weiter mit dem Rahmenthema „Anfänge“
– Was macht eine Verfahrenspflegerin (z.B. Interessen von Kindern wahrnehmen beim Streit ums Sorgerecht)

weitere Frühstücksgespräche sind hier

xxx

xxx