Gedenkgottesdienst am 2. Februar 2023

Unser Gedenkgottesdienst im Februar hat eine lange Tradition: 37 Jahre. Und in diesem Jahr schließen wir anlässlich seines ersten Todestages am 20. Februar Christian Herwartz mit ein, der diese Tradition ins Leben gerufen hat. Michael Walzer, mit dem er nach Berlin gegangen ist, als Arbeiterpriester engagiert war und die Wohngemeinschaft gegründe hat, ist am 29. Januar 1986 an einem Gehirntumor verstorben. Franz Keller, dessen 9. Todestag wir begehen, kam etwas später zur Gemeinschaft dazu. 

Inzwischen erinnern wir auch an verstorbene (Ex-)MitbewohnerINNEN, Freunde und Freundinnen der Wohngemeinschaft und auch Verstorbene aus dem Kreis der CAJ (christliche Arbeiterjugend), deren Kaplan Michael Walzer war. Ich finde es jedes Jahr von Neuem bewegend, zu diesem Anlaß die inzwischen älter und alt gewordenen CAJler, die Michael noch gekannt haben, zu sehen.

Auch der Gemeinde Sankt Michael nahestehende Verstorbene gehören zu diesem Gedenken dazu.

Wir treffen uns am Donnerstag, den 2. Februar um 18.30 h in Sankt Michael (Waldemarstr. 8, 10999 Berlin) zum Gottesdienst. Anschließend gibt es noch eine heiße Suppe vom Chefkoch.

Am ersten Todestag von Christian Herwartz, also dem Montag den 20. Februar werden wir von der WG sein Grab auf dem St. Hedwigfriedhof III in der Ollenhauer Straße 24-28 (Nähe Kurt-Schumacher-Platz) besuchen. Für alle, die dabei sein wollen und können: Wir treffen uns am Eingang des Friedhofs um 14.30 h.

Zum Weiterlesen:
CAJ-Psalm
Nachrufe von Bewohnern und Freunden der WG

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Nachlese von Weihnachten

Wie und wann genau das Päckchen mit den Lebkuchenhausteilen seinen Weg zu uns gefunden hat ist nicht mehr nachzuvollziehen. Gestern jedenfalls hat unser Mitbewohner Micha es zusammengesetzt und gestaltet. Im Moment freuen wir uns über viele unterschiedliche kreative Talente in unseren Reihen:

Lebkuchenhaus (Foto vom Chefkoch)

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Generalprobe: Frau Holle

Am Sonntagnachmittag (gestern) war wieder mal Kultur in unserem Wohnzimmer angesagt. Karin Bretzinger hat uns und einigen Freunden der Gemeinschaft das Märchen von Frau Holle vorgetragen – mit Geigenstücken und dazu passenden Volkslieder. Wir hatten danach einen sehr anregenden Austausch über die verschiedenen Bedeutungsebenen von Märchen und wie sie verstanden werden können, was die Symbole bedeuten, welche Parallelen es in anderen Kulturen gibt … Die Eindrücke waren so nachhaltig, daß das Gespräch darüber beim Frühstück am Montagmorgen eine Fortsetzung fand.

Auch Karin selber war sehr angetan und berührt von dem Nachmittag und erzählte, daß sie am Mittwoch dieses Märchen in einem Treffpunkt im Wedding erzählen wird – also bei uns eine Art Generalprobe hatte. „Beim nächsten Mal mache ich das wieder so“ war ihr Schlußwort, das bei der Zuhörerschaft ungeteilte Zustimmung fand.

Für alle, die in Berlin sind und am Mittwoch Zeit und Lust haben:

Mi 18. Januar 2023 um 17.00 Uhr
Neujahrskonzert mit Märchenzauber
mit Violine, Gitarre und Gesang
Ort: Tageszentrum m32
Malplaquetstraße 32
13347 Berlin

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12 von 12 im Januar 2023: Premiere

Immer am 12. eines Monats lädt Frau Caro zum Fototagebuch-Bloggen in 12 Bildern ein – WG-Alltag in Bildern. Hier der Erstversuch von unserer Wohngemeinschaft..:

Ich bin der Tisch im Wohnzimmer von der WG Naunynstraße in Kreuzberg. Ich melde mich immer bei #WmdegT (Was machst du eigentlich den ganzen Tag) am 5. eines Monats zu Wort und erzähle, was hier in und um unsere gemeinsamen Räume herum passiert: Also im Wohnzimmer und in der Küche.  Heute ist zum ersten Mal 12 von 12. Wir probieren das einfach mal aus. Eine Premiere. Das bin ich im ausgezogenen Zustand und ungedeckt:

Und so sehe ich aus, wenn ich für das Wochentagsfrühstück gedeckt werde. Das findet um 8.00 Uhr statt für diejenigen, die da sind und nicht nachts gearbeitet haben. Heute haben vier Menschen an mir Platz genommen.

 

 

Danach hat Bruder Winfried, der gerade zu Besuch ist, den Kachelofen gefüttert. Der frisst im Moment ganz schön viel weg.  Unser Kohlenhändler, bei dem wir schon seit 40 Jahren die Kohlen beziehen, hat uns dieses Jahr die gleiche Menge Kohlen gebracht wie letztes Jahr – zum doppelten Preis. Im Haus wird gerade wenig geheizt. Wir haben die zweite Etage und eine Wohnung in der dritten Etage. Der Nachbar in der dritten Etage kommt heute aus dem Urlaub zurück.

 

Kuchenspende für das Cafe Schlürf in den Räumen der Regenbogenfabrik in der Lausitzer Strasse 22. Früher hat die Regenbogenfavrik, die aus der Hausbesetzerszene hervorgegangen ist, selber ein preisgünstiges Stadtteilcafe betrieben. Jetzt machen das verschiedene Gruppen als Soli-Cafe immer nachmittags. Am Dienstag und Donnerstag ist die Gruppe „Cafe Schlürf“ dran. Das sind junge Leute, die das ehrenamtlich machen. Jeder Gast ißt und trinkt, was er oder sie möchte und bezahlt nach den je finanziellen Möglichkeiten. Der Erlös wird für Migranten, die von Polizeigewalt betroffen sind und juristische Beratung benötigen, verwendet. Von uns gibt es einmal in der Woche eine Kuchenspende – meistens am Donnerstag. Man beachte die Transportbox aus Emaille.

Dann ist Telefonieren angesagt. Maria aus dem Allgäu wird zu Besuch kommen. Sie kommt immer im Januar, wenn die grüne Woche beginnt zur Demo „wir haben es satt„: Es geht um gute Landwirtschaft und gutes Essen – gegen die zunehmende Industrialisierung in der Landwirtschaft.

Maria kenne ich seit über 30 Jahren. Sie war schon hier als sie mit ihrem Mann biologischen Gemüse- und Kräuteranbau auf einem Feld betrieben hat und die beiden in einem Wohnwagen am Rand des Feldes wohnten. Sie wollten einen eigenen Bauernhof. Christian, einer der Gründer der WG vor mehr als vierzig Jahren, hat sie gefragt, wie sie sich ihren Bauernhof vorstellt Die Vision entstand dann an unserer Wohnzimmerwand. Den Bauernhof gibt es inzwischen schon viele Jahre.

Dann bekam das Bild, das Christian schon im Wissen um sein baldiges Sterben gemalt hat, einen Rahmen. Elisabeth hat es uns zwischen Weihnachten und Neujahr gebracht. Die Geschichte dazu steht hier.

Unser Besuch hat auf seiner Concertina – so heißt das Instrument – geübt. Vielleicht hört Ihr ihn am Halleschen Tor, wo er in den nächsten Tagen gelegentlich Straßenmusik macht. Er spielt Volkstänze aus vielen Ländern, aber wollte nicht aufs Bild.

Blumenpflege von den Pflanzen am Wohnzimmerfenster war auch angesagt. Der Bewohner mit dem grünen Daumen hat gerade viel außerhalb der WG zu tun. Die Buntnessel, die nach der großen Blüte vor einigen Monaten vor sich hinmickerte, fängt sich wieder. (zweite Pflanze von rechts neben der Primel).


Dann hat sich die Bäckerin auf den Weg zur Regenbogenfabrik gemacht, den Kuchen dort hinterlassen und einen sehr leckeren Milchkaffee bekommen.  Außerdem wurde auf dem Rückweg noch Krepppapier und Textmarker im 1-Euro-Shop besorgt, für das Osterbrunnenprojekt, mit dem es bald weitergehen soll. Wir haben schon 252 gestaltete ausgeblasene Eier. 

 

Zum Abendessen hat der Chefkoch Reis mit einer leckeren Kichererbsen-Bohnen-Gemüsesauce gemacht.

 

Anschließend war Gemeinderat mit Jahresplanung. Davon gibt es kein Foto. Als die Bäckerin zurückkam, hat sie die inzwischen zweifach gegangenen und geflochtenen Hefeteigzöpfe für das Schabbatbrot für Freitagabend gebacken.

 

Dann war es ruhig im Wohnzimmer.

Hier sind die anderen Foto-Tagesrückblicke bei Frau Caro.

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Weihnachten orthodox: eine besondere Begegnung

Seit wir einen griechisch-orthodoxen Mitbewohner haben, feiern wir Weihnachten, Ostern und den Nikolaustag (6. und 19. Dezember) zwei Mal. Die meisten orthodoxen Christen feiern Weihnachten nach dem julianischen Kalender, also am 6. Januar. Und so haben hatten wir am Samstag beim offenen Samstagsfrühstück Besuch von den Sternsingern und abends nochmal Weihnachten mit einem besonderen Essen gewürdigt. Der Chefkoch hat eine neue Variante Khachapuri erfunden und zwar mit Oliven und türkischem Feta (auf dem Foto in Schmetterlingsform).

vorne: Salatplatte und dahinter Khachapuri mit Oliven

Am Nachmittag hat unser Mitbewohner von einer besonderen Begegnung erzählt. Am Vormittag ist er mit einer Kerze zur (evangelischen) Thomaskirche in unserer Nachbarschaft gegangen. Er ging davon aus, daß – wie in seiner Heimat – Kirchen den ganzen Tag geöffnet sind.

Kurz bevor er dort ankommt, sieht er vor den Treppen, die zum Kircheneingang führen, einen jüngeren Mann und eine jüngere Frau stehen – beide etwa 30 Jahre alt. Er hört die beiden russisch sprechen und nimmt mit ihnen Kontakt auf. Die beiden sind Russen. Das Land des Mitbewohners ist vor 15 Jahren von Russland angegriffen worden. Er hat in diesem Krieg eine lebensgefährliche Schußverletzung erlitten, an deren Folgen er bis heute leidet.

Der jüngere Mann heißt Igor und seine Schwester Lena. Sie sind noch nicht lange in Berlin. Weil sie nicht wissen, wo in Berlin eine russisch-orthodoxe Kirche ist, sind auch sie gekommen um eine Kerze anzuzünden.

Der Mitbewohner kann ihnen sagen, wo eine russisch-orthodoxe Kirche ist. Igor erzählt, daß er seinen Einberufungsbescheid bekommen hat. Er will nicht in den Krieg. Er will nicht auf Menschen schießen. Deshalb ist er mit seiner Schwester nach Moldawien geflüchtet und von dort aus nach Berlin.

Der Mitbewohner erzählt seine Geschichte. Igor sagt: „Tut mir sehr leid, was dir passiert ist.“ Alle drei stellen ihre Kerzen auf der Treppe ab, zünden sie an, wünschen sich Frieden, und reichen sich die Hand.. 

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#WmdedgT Januar 2023 – Bloggeburtstag und Feiertage

Die Nachbarbloggerin lädt wieder – weil der 5. des Monats ist – zum Tagebuchbloggen ein. #WmdedgT  ist das Motto: Was machst du eigentlich den ganzen Tag. Und der Tisch im Wohnzimmer unserer WG kommt wieder zu Wort über das, was sich hier rund ums Wohnzimmer abspielt:

Kurz vor 8.00 Uhr ist es noch recht still. Ich bin schon eingedeckt für das gemeinsame Frühstück. Weil Donnerstag ist, kommt vielleicht jemand von den Nachbarn dazu. Der Kachelofen neben mir ist schon eingeheizt worden. Derzeit sind zwei Gäste für einige Tage hier – einer aus Freiburg und einer aus Werl. Beide haben früher hier in Berlin gelebt, deshalb kenne ich sie schon. Die Themen beim Frühstücksgespräch kreisten heute – nicht nur aber vorwiegend – um schwierige Themen:

– die Sternsinger kommen am Samstag ab 10.00 Uhr
– Folgen von Kriegstrauma bei älteren Menschen
– die sieben Babys vom Konzentrationslager Kaufering
– Überleben nach dem Überleben
– Erfahrungen mit (Ver-)Schweigen und Reden bei Überlebenden der Schoah und nicht-jüdischen Deutschen: Dynamiken von Schuld und Scham
 
Darauf kamen die BewohnerINNEN, weil vor kurzem ein Besuch hier war, der seine Mutter nicht kennengelernt hat und davon erzählt hat. Sie wurde in einer Nervenheilanstalt in der Nazizeit umgebracht, weil sie aufgrund ihrer Krankheit als „lebensunwertes Leben“ galt.
 
Am Vormittag wurden dann noch die Details zum Sternsinger-Besuch besprochen. In Berlin sind Katholiken eine kleine Minderheit – in der WG auch seit keine Jesuiten mehr hier leben. Die Sternsinger gehen nicht von Haus zu Haus wie das in katholisch geprägten Gegenden Brauch ist, sondern besuchen Familien, von denen sie eingeladen werden. Die Interessierten tragen sich an den beiden Sonntagen vorher in Kirchengemeinden in eine Liste ein oder rufen im Pfarrbüro an.
 
So haben wir erfahren, daß die Sternsingergruppe mit den erwachsenen Begleitern – jemand von den Eltern oder der Kirchengemeinde – ab 10.00 Uhr zu unserem offenen Samstagsfrühstück kommen werden. In Berlin kann man Kindergruppen, die als Sternsinger verkleidet sind, nicht alleine losgehen lassen. Das Risiko, daß sie von nicht wohlmeinenden Erwachsenen dumm angemacht aggressiv angesprochen werden oder gar gewalttätige Übergriffen ausgesetzt sein könnten, ist zu groß.
 
Die Sternsingeraktion sammelt dieses Jahr für Projekte in Asien. „Kinder stärken – Kinder schützen in Indonesien und weltweit“ lautet das Motto der aktuellen Sternsingeraktion 2023. Die Organisatoren schreiben:
 
„Weltweit leiden Kinder unter Gewalt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt ausgesetzt sind – das ist jedes zweite Kind.“
 
Gleichzeitig wird an diesem Tag für einen Mitbewohner, der mehrere tausend Kilometer von zuhause weg ist, sein griechisch-orthodoxes Weihnachten sein. Dafür wird ein besonderes Abendessen geplant.
 
Am Vormittag – bei einem Telefongespräch – hat K. erzählt, daß sie vor fünfzehn Jahren an Sylvester mit ihrer kleinen Tochter auf dem Arm im Wassertor-Kiez von Jugendlichen durch das Viertel gejagt wurde. Seitdem geht sie am 31. Dezember nicht mehr raus. „Und jetzt wundern sich alle über die Jugendgewalt dieses Sylvester. Die haben die letzten 15 Jahre nichts gemacht. Ich wundere mich nicht“ sagt sie.  Die Polizei hat sie damals nicht ernst genommen, obwohl eine Frau, die zur gleichen Zeit dort unterwegs war, ein Auge verloren hat. Der Wassertor-Kiez liegt zwischen Halleschem Tor und Kottbusser Tor beim U-Bahnhof Prinzenstraße.
 
K. ist als Märchenerzählerin ausgebildet und unterwegs. Sie wird am 15. Januar um 15.00 Uhr zu uns kommen und hier im Wohnzimmer „Frau Holle“ mit Geigenbegleitung uns und Freunden der WG erzählen. 
 
Danach wurde der Hefeteig für den Dreikönigskuchen angesetzt. Hier kann man ein früheres Exemplar sehen.  Bei uns wird er nach Schweizer Rezept gemacht, obwohl wir derzeit niemand aus der Schweiz bei uns wohnen haben, aber manche (kulinarischen) Traditionen erhalten sich.
 
Zum Mittagessen gab es für die vier Anwesenden Reste vom Kartoffelauflauf mit Salat. Der Besuch aus Freiburg war im Marienstift gewesen, wo er unseren lange Zeit ältesten Mitbewohner, Bruder Christian (derzeit 90 Jahre) nach einer Corona-Infektion besucht hat und berichtete davon.  Inzwischen muß man sich nicht mehr im Heim anmelden für ein Zeitfenster, sondern kommt mit einem tagesaktuellen Corona-Test tagsüber ins Haus (außer zwischen 12 und 14 Uhr). Bruder Christian ist noch sehr geschwächt und freut sich über jeden Besuch auch wenn er nicht mehr jede/n erkennt, der kommt. Da der Corona-Test im nahegelegenen Testzentrum inzwischen 10 Euronen kostet wenn man keinen Nachweis hat, daß man jemand im Krankenhaus oder im Seniorenheim besucht, hat der Freiburg-Besuch für einige Mitbewohner Bestätigungen von der Verwaltung des Heimes mitgebracht und auf mir abgelegt.
 
Der Nachmittag verlief unspektakulär. Ein Einkauf bei Aldi war fällig – zu teilweise spektakulären Preisen. Der Frischkäse, der jahrelang 89 Cent kostet, wird inzwischen – wie ich höre – für 1,59 Euro unters Volk gebracht. Ein Bewohner kam vom Betriebsausflug ins Potsdamer Biosphären-Reservat oder so ähnlich zurück und hat ganz begeistert davon erzählt, obwohl er am Abend zuvor überhaupt keine Lust dazu hatte. 
 
Der Besuch aus Werl, Bruder Winfried von der Emmaus-Gemeinschaft, war auch unterwegs. Er spielt mehrere Instrumente und hat eine englische Concertina dabei – eine Art Mini-Akkordeon. Am Anhalter Bahnhof hat er im Zwischengeschoß Straßenmusik gemacht. Uns hat er abends einige Volkstänze und Volkslieder aus verschiedenen Ländern vorgespielt (z.B. Irland und Moldawien). Einige Bewohner hatten noch Lust zu singen und wurden von Bruder Winfried begleitet.
 
Danach wurde noch im Internet gesurft und Näharbeiten gemacht, die Küche aufgeräumt und der Kachelofen für die Nacht mit einem Brikett, das mit nassem Zeitungspapier umwickelt ist, gefüttert, damit er nicht auskühlt bis zum Morgen..
 
Als der Computer für den ersten Teil dieses Eintrags hochgefahren wird, gratuliert wordpress zum Bloggeburtstag, zwar einen Tag zu früh, aber 2016 ging es hier los. 
Inzwischen gibt es 658 Blogposts – mit diesem dann 659. Letztes Jahr waren etwas über 6900 BesucherINNEN hier, die etwas mehr als 17 000 Seiten aufgerufen haben. Ganz schön viel für so ein WG-Nischenblog. 
 
Zum Weiterlesen:
Was andere BloggerINNEN heute am 5. Januar 2023 gemacht haben, wird  hier   (nach unten zur Liste durchscrollen) erzählt.
Die „Heiligen Drei Könige“: Was Bibel und christliche Traditionen dazu meinen steht hier
 
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Frühstücksgespräche im Dezember 2022

Dieses Mal wieder etwas ausführlicher die Themen, die uns zur Frühstückszeit zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr unter der Woche im Dezember beschäftigt haben:

Jizchak Behar und seine Erfahrungen als Jugendlicher während des Nationalsozialismus im Versteck zu überleben
– das Jobcenter Kreuzberg ist jetzt nach Friedrichshain umgezogen
– Bündnis „Zwangsräumungen verhindern“ – was macht es mit einem, wenn man sich dauernd mit diesem Thema beschäftigt
– der andere Advent – Kalender: vorlesen des Tagesimpulses und Gespräch darüber
– das Cafe Schlürf in der Regenbogenfabrik und seine Aktivitäten
– Namibia-Film von einem, der dort aufgewachsen ist, weggegangen und nach 30 Jahren zu Besuch war
– Alice Schwarzer und ihre Verdienste, u.a. Stern-Aktion: „Wir haben abgetrieben
– Leonard Cohen und der Film über sein Lied „Halleluja“
– veganes Leben und Ersatzprodukte (vegane Wurst, vegane Eierflüssigkeit …)
– Für welche Zwecke kann man Stiftungen einrichten
Stiftung „Zurückgeben“ von Hilde Schramm, Tochter von Albert Speer, zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft
– Hans Jürgen Hufeisen, seine Musik und seine Biografie (er wurde von seiner Mutter nach der Geburt ausgesetzt)
– Hausbau mit Holzpaletten
– die Filmemacherin Janine Meerapfel und ihr neuer Film „Eine Frau. Alles über meine Mutter“
– Was fällt an, wenn man in einem Verein Vorstandsmitglied ist
– Was wissen wir über Reichsbürger und ihre Aktivitäten
– Weihnachtsmärkte in Berlin: kunsthandwerkliche und Jahrmärkte
– Vorbereitung von Weihnachten
– Raunächte: Was bedeuten sie? Welche Rituale und Konzepte sind damit verbunden?
– Weihnachten bei den Antroposophen
– Warum wird so wenig über die Diskriminierung durch Klassismus gesprochen?
– Besuch erzählt über Mitarbeit bei der Telefonseelsorge
– Warum sind keine Panflötengruppen mehr unter den aktiven Straßenmusikern
– wer beanstandet kulturelle Aneignung (weiße Menschen tragen Dreadlocks)
– das Vater Unser als jüdisches Gebet
– wenn Menschen Weihnachten nicht als religiöses Fest feiern, ist das dann eine Form der kulturellen Aneignung?
– Bedingungen, unter denen Straßenmusiker im öffentlichen Raum Musik machen dürfen (in München müssen sie vor einer Behörde spielen)
 
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2023: Neujahrsgruß mit Bild von Christian

Zwischen den Jahren hatten wir einen ganz besonderen Besuch. Elisabeth, die seit fast sieben Jahren in Kevelaer lebt, kam nach Berlin. In ihrer Berliner Zeit war sie sehr oft in der Wohngemeinschaft. Sie hat uns mit diesem Bild überrascht, von dessen Existenz wir nichts wußten.

Weihnachtsüberraschung: Bild von Christian

Elisabeth war im Spätherbst letzten Jahres in Kladow. Christian wußte schon, daß er bald sterben würde. Er hat das Bild kurz vorher im Krankenhaus gemalt, es Elisabeth gegeben und sie gebeten, zu uns in die Naunynstraße zu gehen.

Wir haben uns sehr darüber gefreut. Noch ein Bewohner lebt hier – der Chefkoch -, der Elisabeth noch von früher kannte. Für uns andere war es eine neue Begegnung. Es waren erfüllte Tage, an denen wir reich beschenkt wurden. Wie schön, daß wir an frühere Zeiten anknüpfen konnten.

Wir wünschen Euch allen Gutes, Zuversicht und Gesundheit. Möge das Neue Jahr der Welt Frieden schenken. Seid gesegnet.

Nachtrag:

Christian hat kurz vor seinem Tod das folgende Gebet geschrieben, an das ich denken mußte als ich das Bild sah:

DANKE
Du Tod, Sprung ins Leben
Du kündigst dich an
Du bist die abschließende Freude
Ich danke Dir für Dein Kommen
Amen Christian

Pour les pretres ouvriers francais qui nous suivent ici:

Une priere que Christian a ecrit quelques semaines avant sa mort:

MERCI
Toi la mort, saut vers la vie
Tu t’annonces
Tu es la joie finale
Je te remercie pour ta venue
Amen. Christian

Zum Weiterlesen:
Erinnerungen an Christian Herwartz
Elisabeth schreibt über ihren Besuch bei uns im Gästebuch  (bitte nach unten durchscrollen)

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