#WmdedgT März 2023: winterlicher Sonntag

Schon wieder der 5. eines Kalendermonats und wie im Februar ein Sonntag. Die Nachbarbloggerin ruft zum Tagebuchbloggen auf mit der Frage: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag kurz #WmdedgT.

Weil hier das virtuelle Wohnzimmer einer internationalen, interkulturellen und interreligiösen WG ist, bekommt unser Wohnzimmertisch bei dieser Gelegenheit das Wort um seine Beobachtungen zu schildern. Das gibt dann – hoffentlich – einen breiten Querschnitt.

Heute bin ich wieder mal dran mit erzählen. Sehr früh wurde der Kachelofen neben mir gefüttert. Das war auch nötig, denn es war ganz schön kühl und klamm. 

9.00 Uhr ist Sonntagsfrühstückszeit. Als besonderes Highlight gab es Früchtequark und Rührei. Der nicht unwillkommene Nebeneffekt für das Osterbrunnenprojekt waren zehn ausgeblasene Eier. Gesprächsthemen waren Preissteigerungen zum Beispiel beim Mittagstisch im Heile Haus, einem Gesundheitszentrum aus der Hausbesetzerzeit in unserer Nachbarschaft. Am ersten Sonntag im Monat ist in Berlin „Museumssonntag“. In viele Museen kommt man umsonst rein. Eine Bewohnerin erzählte von der Sonderausstellung „Wer war Fritz Kittel“ im Museum für Verkehr und Technik. Fritz Kittel war Arbeiter bei der Reichsbahn, der zwei Jüdinnen versteckte und ihnen so das Leben rettete. Die Ausstellung nimmt sowohl die Lebensläufe von Fritz Kittel und der beiden Jüdinnen als auch den Umgang der Reichsbahn mit jüdischen Mitarbeitenden in den Blick. (Artikel in der taz).

Ein Mitbewohner arbeitet seit kurzem bei einem Kirchencafe für arme Menschen mit und wollte heute dort den Gottesdienst besuchen und die Gemeinde kennenlernen. Die anderen, die einen Gottesdienst wollten, blieben lieber zuhause und schauten einen Gottesdienst bei youtube an, nämlich den in Nordstrand-Odenbüll. Den mag der Chefkoch besonders gern, weil so viele unterschiedliche Menschen aktiv mitwirken – auch viele Kinder. und die Predigten kurz und gut verständlich sind. 

Dann ging es ganz gemütlich zu. Bis um halb drei war es ziemlich ruhig, dann wurde das Kaffeetrinken mit Nußkuchen vorbereitet und einige setzten sich zusammen, um das nächste Kapitel aus dem Buch „Machandel“ zu hören, in dem Natalja aus Smolensk erzählt, wie ihre ersten Jahre im Dorf Machandel als Zwangsarbeiterin waren, welchen Menschen sie begegnete, welche Arbeiten sie ausführen mußte und wie sie behandelt wurde. Beim Gespräch über das Gelesene erfährt man immer wieder Neues über die Mitbewohner.

Danach rief der Chefkoch zu eineinhalb Stunden Frühjahrsputz in der Küche auf. Das Geschirr wurde von den Küchenregalen geräumt und auf mir gestapelt. Das war ganz schön viel. Jetzt sieht dieser Teil der Küche wieder strahlend aus – wurde mir erzählt. Die zweite Etappe wurde für morgen verabredet. .

Die Ostereier, die diese Woche für den Osterbrunnen gestaltet wurden und im Korb lagen, wurden verpackt und weggeräumt. Nun ist wieder Platz für neue Eier.

Ostereier in der ersten Märzwoche

Gemeinsames Abendessen fand heute nicht statt. Jede/r konnte sich nach eigenem Geschmack etwas aus der Küche nehmen. Der Chefkoch machte noch Obstsalat für das Frühstück morgen und fragte, wer noch mit ihm das Abendgebet aus Maria Laach anschauen will..  

Im Lauf des Abends gab es noch das eine oder andere Gespräch, noch mehrere Blicke in den Computer. Und weil am Montagabend „das Fest von glücklicher Löwe“ (Purim) beginnt, wurde noch ein Rezept für Hamantaschen ausgewählt – dieses Jahr mit Mandeln und Marmelade.

Nach und nach zogen sich die einzelnen MitbewohnerINNEN zurück und es wurde still.

Was andere BloggerINNEN heute erlebt haben ist bei Frau Brüllen zu finden (bitte ganz durchscrollen zur Liste unten).

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