12 von 12 im Mai 2023: Frühlingsfreitag mit Überraschungen

Immer am 12. eines Monats lädt Caro vom „draußen-nur-Kännchen-Blog“ dazu ein, Fotos vom Tag zu machen und zwölf davon auszuwählen um den eigenen Tag zu bebildern. Bei uns in der WG macht das dann unser Wohnzimmertisch und erzählt, was sich rund ums Wohnzimmer und die Küche tut, weil das die WG-Gemeinschaftsräume sind.:

Hallo, manche der hier Mitlesenden kennen mich schon. Ich bin der Tisch im Wohnzimmer der Naunyn-WG in Kreuzberg. Heute bin ich auf dem letzten Foto zu sehen. Zwei Fotos von mir hier sind zu viel. Deswegen überspringe ich das Frühstück. 

Im Mai ist der Blick aus dem Wohnzimmerfenster am aller-aller-schönsten, wenn die ganze Straße runter die Kastanien in voller Blüte sind:

Blick aus dem Wohnzimmerfenster

Im eMail-Postfach war schon mal eine pdf-Datei von der katholischen Kirchenzeitung mit dem Artikel über unsere Gemeinschaft, der in der Sonntagsausgabe erscheinen wird. Die Überschrift hat mir gefallen: Schutzraum voller Herzlichkeit

pdf-Datei „Schutzraum voller Herzlichkeit“

Dann kamen zwei Besucherinnen, die nicht fotografiert wurden, eine Nachbarin und eine Bewohnerin, die vor kurzem ausgezogen ist.

Die beiden Schabbatbrote werden geflochten und auf das Blech gesetzt, damit sie noch ein zweites Mal gehen.

Challot (Schabbatbrote) müssen noch gehen

Der Herd braucht eine Säuberung – typische WG-Situation

Gasherd vor der Reinigung

Weil sich bei uns immer wieder Bücher ansammeln, die auch niemand mehr aus dem Freundeskreis interessieren, wird eine Tasche mit Büchern zur Bücherbox am Michaelkirchplatz gebracht. Sie wird von der Wohnungsbaugesellschaft organisiert, die die umliegenden Häuser verwaltet.

Bücherbox am Michaelkirchplatz

Es gibt neues Lesefutter aus der Bücherbox

Lesefutter für unterschiedliche Geschmäcker

Beim Rückweg am Engelbecken ist gerade Schichtwechsel beim brütenden Schwanenpaar

Schwanenpaar beim Cafe am Engelbecken

Der Paketbote bringt zwei Pakete – ein unerwartetes und ein erwartetes mit den Belegexemplaren vom Artikel im „Tag des Herrn“. Der Link zum Text wird nachgeliefert sobald er online ist und zwar hier.

Belegexemplare

Das andere Paket bleibt erst einmal noch verschlossen bis alle Bewohnerinnen da sein werden. Es ist ziemlich groß und schwer und von einem ehemaligen Bewohner aus den 2000er Jahren, der uns jedes Jahr ein großes Weihnachtspaket schickt. Aber jetzt?

Überraschungspaket

Am Freitag findet immer der Markt am Maybachufer – auch als „Türkenmarkt“ bekannt – statt mit Lebensmitteln, Blumen und auch Kunsthandwerk. Ein Lieblingsstand ist der mit den bunten Decken. Wir haben von hier eine zum Freundschaftspreis bekommen.

Stand mit Decken

Jetzt wird vor Schabbat-Beginn noch das Überraschungspaket ausgepackt: Ein Wassersprudler mit Patronen und Sirupflaschen. Was für eine schöne Idee für den Sommer.

ein unerwartetes Geschenk

Die Vorbereitungen zum Schabbat-Abendessen beginnen

Das wird noch: Schabbat-Tisch noch nicht fertig gedeckt

Allen, die hier mitlesen, ein entspanntes und erholsames Wochenende.

Die anderen Beiträge von 12 von 12 gibt es bei Caro hier.

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Samstagsfrühstück: Vom Bücher machen …

Beim offenen Samstagsfrühstück waren heute zwei Frauen zu Gast, die in unterschiedlicher Weise beruflich mit Büchern verbunden sind und auf dem buddhistischen Weg unterwegs sind und uns daran teilhaben ließen.

Cover

Ursula Richard hat seit 1986 die meisten Bücher von Thich Nhat Hanh übersetzt und den Steinrich Verlag mitgegründet. 2011 hat sie ein Buch über „Stille in der Stadt“ veröffentlicht (Untertitel: Ein City-Guide für kurze Auszeiten und überraschende Begegnungen). Dafür hat sie Christian Herwartz in unserer Wohngemeinschaft besucht, ist mit ihm ins Gespräch gekommen und hat an Straßenexerzitien teilgenommen. 

 

Buchcover

Daraus entstand dann die Idee zu einem weiteren Buch mit Christian nämlich „Brücke sein – vom Arbeiterpriester zum Bruder“. In diesem Buch denkt Christian über die unterschiedlichen Bereiche seines Engagements nach: über Macht, den Mißbrauchskandal und die Erneuerung der katholischen Kirche – sein Ankommen unter Arbeitern – das Leben in Gemeinschaft und die daraus entstehenden Aktivitäten (Besuche bei Gefangenen der RAF, Blockade gegen die Stationierung von Atom-U-Booten in Schottland, Straßenexerzitien, interreligiöses Friedensgebet,am Gendarmenmarkt, Mahnwachen vor dem Abschie-begefängnis in Grünau und später am BER-Flug-hafen, die Gruppe „Ordensleute gegen Ausgren-zung“,  Begleitung von transsexuellen Menschen…).
Ursula hat uns auch auf einen Kurzbeitrag auf Youtu.be hingewiesen (drei Minuten)  zum Erscheinen des Buches 2013, der das Umfeld unserer WG zeigt. Trotz vieler Veränderungen ist Vieles noch gut erkennbar und auch interessant für alle, die den Lebensort unserer WG jenseits von den in den Medien bemühten Klischees rund um das Kottbuser Tor sehen wollen:

Hier auf dem Eingangsbild sieht man Christian Herwartz, wie er vor einer Kunstinstallation von Bruder Christian Schmidt (SJ) sitzt – dem „Kerzenorchester“.

Auch Ariane Lampe, die Übersetzerin von Jarvis Jay Masters, der seit mehr als 30 Jahren im Todestrakt von St. Quentin sitzt, war heute bei uns. Sie erzählte vom telefonischen Kontakt mit ihm und was die Übersetzung seines Buches „die Geburt der Freiheit – wie die Meditation im Todestrakt mein Herz geöffnet hat“ .bei ihr ausgelöst hat. 

Es war eine intensive und bewegende Begegnung für alle Beteiligten.

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12 von 12 im Februar 2023: Osterbrunnenprojekt nimmt Fahrt auf

Immer am 12. eines Monats lädt Frau Caro zur Aktion 12 von 12 ein. Jede/r beschreibt mit 12 Fotos die Erlebnisse und Erfahrungen dieses Tages.

Weil hier in der Wohngemeinschaft der Wohnzimmertisch eine zentrale Rolle spielt und am meisten von allen mitbekommt, was sich in unseren gemeinsamen Räumen (Wohnzimmer und Küche nebenan tut) ist er heute wieder mal dran und darf erzählen:

 

Seit heute Nacht stehen neben mir die Neuzugänge an ausgeblasenen Eiern, die seit 3. Februar entstanden sind: Bis auf drei alle in Serviettentechnik. Die BewohnerINNEN sollen sie sehen, wenn sie zum Frühstück kommen:

 

Gegen halb acht Uhr wird der Kachelofen angeheizt. Der wurde schon für 12 von 12 im Januar fotografiert und zwar hier (3. Foto).

Blick in den Kachelofen beim Anheizen

Der Frühstückstisch wird gedeckt. Am Sonntag gibt es immer um 9.00 Uhr Frühstück und meistens etwas Besonderes – heute Rühreier – ich sage nur: ausgeblasene Eier – und Obstsalat. Eine dreiviertel Stunde später brechen die ersten zum Gottesdienst auf

Bildausschnitt: Wohnzimmertisch wird zum Frühstück gedeckt

Zwei haben sich zum Sprachtandem deutsch-russisch verabredet. Irgendwas kommt dazwischen. Stattdessen gibt es ein Sprachtandem deutsch-italienisch, das nicht fotografiert wurde.

kein Foto verfügbar

Gleichzeitig entsteht in der Küche Strudelteig für einen Millirahmstrudel, den es zum Nachmittagskaffeetrinken geben soll.

Strudelteig klassisch und ohne Ei

Später komme eine Freundin vorbei und bringt von einem befreundeten Ehepaar zwanzig Bio-Eier für das Osterbrunnen-Projekt. Dank an Susanne und Reinhard.

Eiergeschenk für das Osterbrunnenprojekt

Der Strudel  im Vorstadium als er zum Backen für eine gute Stunde in den Ofen geschoben wird

Strudel soeben in den Herd geschoben

Wir lesen das dritte Kapitel von Regina Scheers Roman „Machandel“, einem fiktiven Dorf in Mecklenburg-Vorpommern, in dem die Geschichte der DDR erzählt wird mit Rückgriffen auf Kriegsende und Nachkriegszeit. Heute erzählt Clara von ihrem ersten Sommer im Jahr 1985 in Machandel. Sie erfährt einiges über ihre Eltern und ihre Großmutter, worüber nie in der Familie gesprochen wurde.

Cover: Buch „Machandel“

Dazu gibt es Kaffee oder Tee und die Millirahmstrudel-Premiere in der WG.

Millirahm-Strudel-Premiere in der WG

Einige BewohnerINNEN sind außerhalb unterwegs. Eine ist Wahlhelferin andere treffen sich mit Freunden. Der Chefkoch und ein Mitbewohner bereitet Auberginen mit Tomatensauce zum Abendessen vor.

Abendessen Auberginen mit Tomatensauce

In die Aschekammer des Kachelofens werden die in Küchenrollenpapier eingewickelten Batik-Eier eingelegt um das Wachs abzuschmelzen.

Der Chefkoch lädt zum virtuellen Abendgebet mit Pater Philipp aus Maria Laach ein. Das kann man sich hier (drei Minuten) anschauen.

Die Batik-Ostereier werden aus dem Aschekasten herausgeholt, ausgepackt und auf einem Teller angeordnet:

Neuzugänge für das Osterbrunnenprojekt

Einige BewohnerINNEN tauschen sich noch über den Tag und die Berlinwahlen aus. Wie es wohl für Bettina Jarrasch ausgeht, die einige, die hier wohnen, persönlich kennen?

vorläufiges Wahlergebnis gegen 22.00 Uhr

 

Was andere BloggerINNEN heute erlebt haben steht bei Frau Caro im Blog „draußen nur Kännchen“ (nach unten scrollen).

Mehr zum Roman „Machandel“ von Regina Scheer.
12 von 12 im Januar 2023: Premiere

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Mehr zuhören statt zu reden …

Rockn RollF und Christian Herwartz im Karmel Plötzensee / Foto: Cornelia Klaebe

… ist ein Artikel in der Osterausgabe 2016 der katholischen Kirchenzeitung „Tag des Herrn“ überschrieben, in dem es um eine Lesung von Christian mit Musikbegleitung von Rockn RollF im Karmel in Berlin-Plötzensee geht. Diese Art von musikalischer Darbietung war sicher einmalig in der Krypta der Kirche, in der normalerweise die Stundengebete der Ordensfrauen stattfinden. Zum Artikel geht es hier. Die Schwestern hatten das Buch „im Alltag der Straße Gottes Spuren suchen“ bereits in den davor liegenden Tagen im Rahmen ihrer Tischlesungen kennengelernt.

Karmel-Kloster Berlin-Plötzensee

Foto: Quelle: Cornelia Klaebe, Mit freundlicher Genehmigung der Kirchenzeitung Tag des Herrn. www.tag-des-herrn.de, Alle Rechte vorbehalten. © St. Benno-Verlag, Leipzig

 

 

Rock’n Read in Neukölln

Hilmtrud und Sabine schreiben:

Rock'n Read mit Christian Herwartz und Rockn RollF

Rock’n Read mit Christian Herwartz und Rockn RollF

Was ist das, wenn sich Bob Dylan, Jesus und die intergalaktische Prinzessin im Hinterzimmer des Bücherantiquariats zweier Französinnen in Neukölln zum Gedankenaustausch treffen? Richtig! Rock’n Read, die Buchvorstellung von Christian Herwartz mit Musik von Rolf Kutschera (Künstlername „Rock’n RollF“) am 04.03. im Raum B, dem Bücherantiquariat in der Wildenbruchstraße.

Der Wohnzimmercharakter schafft eine gewisse Vertrautheit unter den interessierten Zuhörern. Zu hören ist eine gelungene Mischung von mitreißender Musik des „weltbesten Bob Dylan-Interpreten Rockn RollF“ und berührenden, inspirierenden Texten, die Christian aus den Büchern „Brücke sein“ und „Im Alltag der Straße Gottes Spuren suchen“ ausgewählt hat, sowie einem hintersinnig- humorvollen Text aus „Einfach ohne“.

Das Rahmenprogramm des Veranstalters Herbert Witzel – ein eigens für den Abend kreiertes Jesuslied, ein intergalaktischer Liebesgesang, skurril und nett, und das alte Volkslied „Im Märzen der Bauer“, das die leicht verdutzten Gäste brav mitsingen – greift die angesprochenen Themen in eigenwilliger, charmanter Weise auf.

Sicherlich kein elitärer Literturabend, wohl aber eine sehr gelungene Veranstaltung!

Die beiden nächsten Lesungen aus „im Alltag der Straße Gottes Spuren suchen“ finden im März in Berlin statt:

Do 10.3.16  um 19 Uhr in der Kapernaumkirche Seestrasse 35, 13353 Berlin-Wedding
(U 6 Seestraße)

Do 17.3.16 um 19 Uhr im Buchladen des Karmel, Heckerdamm 232, 13627 Berlin-Charlottenburg

Zum Weiterlesen:
Antiquariat, Veranstaltungsraum und Workshops: Raum B

das EINFACH OHNE – Buch ist da

Cover

Cover von Rockn Rollf, Rolf Kutschera

Am Montag Nachmittag kam der Kleintransporter mit den EINFACH OHNE – Büchern. Zu fünft haben wir die Bücher relativ schnell ausgeladen und verstaut.

Der dritte Band der Textsammlung der Gemeinschaft Naunynstraße „EINFACH OHNE – Briefe und Texte an eine Berliner Wohngemeinschaft“ ist aus Anlass des Generationswechsels in der Naunynstraße, der Suche nach neuen Verantwortlichen und dem Prozess des Neu-Zusammenfindens entstanden. Christian Herwartz wird eine längere Reise machen und feiert den Start am 16. April 2016. Ist die Mission in Kreuzberg in Solidarität zu leben erfüllt und was macht sie eigentlich aus?

Mit dieser Frage sehen wir den vorhandenen Kolonialismus und die scheinbare westliche Überlegenheit bei uns in Europa neu. Die Länder des globalen Südens werden bis heute ausgebeutet, unterstützt von Knebelverträgen und deutschen Waffenlieferungen. Auch in Europa ziehen wir Grenzlinien zwischen denen, die dazugehören und denen, die anders sind. Wie kann es Wege geben, diese koloniale Übergriffigkeit zu überwinden und uns auf Augenhöhe zu begegnen? Die kolonialen Ideen werden auch im Umgang mit Flüchtlingen deutlich. Den Flüchtlingen sollte genauso wie den AutorInnen dieses Buches zugehört werden, damit sie ihre Erfahrungen und Wünsche in unsere Gesellschaft einbringen können. Dann sind sie keine Objekte des Helfens mehr. In diesem Buch erzählen Menschen von ihren Erfahrungen, Perspektiven und Lebensfragen, die der Kommunität auf ihrem neuen Weg, und viele andere begleiten und zum Nachdenken anregen können. Erfreulich sind auch die vielen Beziehungen, die mit der Naunynstraße und ihrer Idee verbunden sind.

Das Buch besteht aus folgenden Kapiteln:
– Einfach ohne Kolonialismus
– Einfach ohne
– Einfach ohne Vorgaben
– Einfach ohne Schuhe
– Einfach ohne Fragerei
– Einfach offen
– Einfach Mensch sein
– Einfach in Fülle
– Einfach gemeinsam
– Einfach freiwerden
– Einfach mit Solidarität
– Einfach mit Hoffnung
– Einfach mit Frieden
– Einfach mit Geschichte
– Einfach mit Zukunft

Mehr als 120 Menschen haben uns Texte und Bilder zur Verfügung gestellt. Das Buch hat 288 Seiten, und wir verschenken es an die, die es lesen mögen. Es ist nicht käuflich. Ein Beitrag zu den Druck- und Versandkosten ist möglich und erwünscht.
Bestellungen unter: naunyn (ät) gmx (dot) de

Erste Lesung aus dem Straßenexerzitien-Buch in Flensburg

Am Freitag den 19.2.16 fuhr Christian nach Flensburg. Im Evangelischen Gemeindezentrum Engelsby sollte die erste Lesung aus dem neuen Buch über Straßenexerzitien stattfinden, das er mit Maria Jans-Wenstrup, Katharina Prinz, Elisabeth Tollkötter und Josef Freise herausgegeben hat. Dreißig Teilnehmer_innen von Straßenexerzitien an unterschiedlichen Orten haben mit ihren Erfahrungsberichten zum Buch beigetragen.

Christian schreibt: Über 30 Personen von nah und fern waren zur Lesung gekommen. Nach einer Einführung und einem gemeinsamen Lied lasen wir die sechs Zeugnisse auf den Seiten 66, 76, 95, 84, 93, 21, also Erfahrungen aus verschiedenen Städten. Diese kurzen Teilnehmergeschichten eignen sich gut, um die verschiedenen Aspekte der Übungen auf der Straße zu beleuchten. Immer deutlicher wurde der Reichtum dieser Zeiten und die Chance, am Abend über die Erfahrungen sprechen zu können, die während des Tages geschenkt wurden.  Oft wird erst bei diesen Gesprächen der Reichtum der eigenen Erfahrungen für die Teilnehmenden selbst sichtbar.

„Ist es gut am eigenen Wohnort Exerzitien zu machen?“ war eine der Fragen. „Ja, ich habe das in Flensburg gemacht, wo ich ja auch wohne. Mein Blick hat sich auf neue Menschen gerichtet Obdachlose, Drogenabhängige, Menschen, die ich sonst eher übersehe“ sagte eine Teilnehmerin. „Meine Bekannten habe ich nur kurz begrüßt und mich weiter von meinem Interesse leiten lassen. Ja,  ich konnte in meiner Heimatstadt gut Exerzitien machen.“

Die ehemaligen Teilnehmer_innen bereicherten den Abend mit ihren Reaktionen sehr. Außerdem haben sie selbst einige Geschichten vorgelesen. Ich lebe in Vorfreude auf die nächsten gut fünfzehn Lesungen, die schon auf der Strassenexerzitien-Website angekündigt sind. Herzliche Einladung das Buch zu lesen und mit den Übungen zu beginnen, die das Leben auf der Straße bereit hält.

IM ALLTAG DER STRASSE GOTTES SPUREN SUCHEN – Persönliche Begegnungen in Straßenexerzitien, Neukirchen-Vluyn 2016

Buch über Exerzitien auf der Straße

Heute erscheint unter dem Titel „Im Alltag der Straße Gottes Spuren suchen“ ein Buch über Straßenexerzitien im Neukirchener Verlag. Es ist eine Mischung aus Theorie und Praxis. Die Erfahrungen aus der Praxis kommen von 30 Teilnehmenden an Straßenexerzitien. Beim Treffen der Begleiterinnen und Begleiter von Straßenexerzitien im Januar 2015 haben sich einige von ihnen zusammengetan um ein Buch über Exerzitien auf der Straße gemeinsam zu schreiben.

 

Der Verlag schreibt:

Jesuitenpater Christian Herwartz lebt seit über 35 Jahren in einer offenen Wohngemeinschaft in Berlin-Kreuzberg, hat jahrzehntelang als Arbeiterpriester in Fabriken gearbeitet und ist überzeugt, dass Spiritualität und gesellschaftliches Engagement zusammengehören.

In diesem Band beschreiben er und viele andere Autoren und Autorinnen ihre sehr persönlichen Erfahrungen bei Exerzitien auf der Straße.

Sich auf fremde Orte und Menschen sowie überraschende Erfahrungen einzulassen, gehört bei dieser Form der „geistlichen Übungen“ dazu. Eine Frage lautet: Wer will mir heute begegnen? Von diesen Begegnungen mit einer alten türkischen Frau, einem fünfjährigen Mädchen und einem Obdachlosen erzählen die Teilnehmer genauso wie von berührenden Einsichten unter der Brücke. Von dem, was sie als Mensch, Christ verändert hat, wie Gott ihr Herz traf. Geistliche und biblische Reflexionen zu den verschiedenen Etappen der Straßenexerzitien runden diesen Band ab und können eigene Straßenexerzitien anleiten.

Christoph Albrecht (SJ) schreibt:

Ein wundervolles Buch und wohl die gegenwärtig beste Lektüre zum Thema weltzugewandter Spiritualität. Die vielen sehr persönlich erzählten Erfahrungen laden ein, das eigene Leben in einem vielleicht neuen, vielleicht erlösenden Licht zu sehen und der Sehnsucht Raum zu geben, dem göttlichen Geheimnis im eigenen Alltag auf die Spur zu kommen. Nicht unbedingt durch akribisches Studium aller heiligen Schriften, nicht unbedingt durch die strenge Befolgung individueller Frömmigkeitsregeln, sondern eher in der Haltung eines bedürftigen Menschen, der sich überraschen und beschenken lassen kann. Das Buch verbindet poetische Texte und Zeugnisse ehemaliger Straßenexerzitien-Teilnehmer_innen mit sehr praktischen Hinweisen und theologischen Reflexionen zur Gestaltung und Begleitung solcher geistlicher Übungen. Es wird Kenner_innen und Exerzitien-Begleiter_innen genauso ansprechen, wie solche, denen das Wort Exerzitien (noch) nichts sagt.

Für die nächste Zeit sind schon einige Lesungen geplant. Orte und Zeiten sind unter „Termine“ unter dem Headerbild zu finden.

Mehr zu Exerzitien auf der Straße findet sich hier.