
Karte: Gottesdienst für Reisende &Bleibende
Gestern fand der erste „Gottesdienst für Reisende und Bleibende“ in Sankt Marien-Liebfrauen, der von der Gruppe „Liturgie-Labor“ vorbereitet und entwickelt wurde. Er soll eine Zwischenstation auf den vielen Wegen des Alltags sein, mit Ruhe zum Ankommen, Impulsen zum Weiterdenken und zu guter Letzt: Segen und Gemeinschaft bei Brot und Saft. Weil (Ex-)BewohnerINNEN beteiligt waren, haben wir uns für einen Ortswechsel entschieden und den Gemeinschaftsabend von unserem WG-Wohnzimmer in den Wrangelkiez zu St. Marien-Liebfrauen verlegt. Da waren wir gleich in der Nachbarschaft der Sorauer und Oppelner Straße, wo 1979 unsere WG mit Michael Walzer und Christian Herwartz begonnen hat bevor sie 1984 in die Naunynstraße umzog.
Die erste halbe Stunde zwischen sechs und halb sieben Uhr war Zeit zum Ankommen im Kirchenraum bei meditativer Musik vom Keybord. Vor dem Altarraum war eine Schale mit glühenden Kohlestückchen vorbereitet. Jede/r konnte ein Weihrauchkorn für die eigenen Anliegen und Fragen auf die Kohle legen. Zwischendurch fanden auch zwei Tauben ihren Weg ihren Flug in die Kirche zu einer Erkundung des Kirchenraumes.
Es war ein schlichtes, meditatives Angebot, das zur Stille und zum zur Ruhe kommen einlud mit Liedern, einem kurzen biblischen Impuls über Sarah und Abraham, die aufbrachen in ein unbekanntes Land (1 Mose 12) mit einigen Worten der Ermutigung. Vater-Unser-Gebet und Segen. Wer wollte konnte sich noch persönlich segnen lassen.
Anschließend gab es im Kirchhof noch Saft, Trauben und Brot. In unserer Runde saß auch Schwester Prisca, 93 Jahre alt und abgesehen von einer Hörschwäche noch voll fit, und erzählte aus ihrem bewegten Leben: Von der Flucht nach dem 2. Weltkrieg aus Eger in die DDR, vom illegalen Grenzübertritt um in der BRD ins Kloster eintreten zu können, von Lebens- und Arbeitsorten als Schneiderin und Lehrerin einer Pflege-vorschule ihrer Ordensgemeinschaft bis zu ihrem Leben im Seniorenheim in der Nachbarschaft, wo sie sich um besonderer Weise um einige andere Bewohner kümmert. Zu ihren Schützlingen gehört auch unser Ex-Mitbewohner Bruder Christian, den sie regelmäßig besucht und die Kommunion bringt.

Pfarrgarten
Nach einiger Zeit verabschiedeten wir von der WG uns in den wunderschön gestalteten Pfarrgarten mit duftenden Kräutern (Salbei, Rosmarin, Minze, Lavendel …) um unsere Austauschrunde von der letzten Woche unter einem Baum zu haben. Der Chefkoch hatte noch Buletten und Kartoffeltaschen im kulinarischen Gepäck. Die Atmosphäre hat uns sehr gut getan („wie bei Ausflug“). Deshalb beschlossen wir, diese Art des Gemeinschafts-abends in den nächsten Wochen fortzusetzen solange die „Gottesdienste für Reisende und Bleibende“ angeboten werden – nämlich bis zum Ende der Berliner Sommerferien, also immer dienstags ab 18.00 Uhr bis zum 17. August. (Mehr dazu auf der Terminseite .
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