Wie immer am 5. eines Monats fragt die Blognachbarin in die Runde, was wir so den ganzen Tag tun. Es ist eine Aktion zur Förderung des Tagebuchbloggens und jede/r kann den eigenen Blogeintrag bei Frau Brüllen verlinken. Hier in der WG erzählt der Wohnzimmertisch, was in seinem Umfeld abläuft.
Hallo an alle Mitlesenden, heute bin ich wieder mal dran, weil der 5. des Monats April ist. Die Feiertage stehen vor der Tür, und damit auch jede Menge Vorbereitungen. Deshalb wird der Bericht heute auch nur sehr kurz und nachträglich bei Frau Brüllen verlinkt. Meine Schreibassistenz feiert nämlich Pessach außerhalb und wird deshalb die WG am frühen Nachmittag verlassen.
Die Morgenroutine war – wie meistens unter der Woche – unauffällig: Der Kachelofen wird geheizt und gegen halb acht Uhr beginnen dann die Frühstücksvorbereitungen. Wer im Haus ist und nachts nicht draußen gearbeitet hat, findet sich – außer im Krankheitsfall – um 8.00 h zum Frühstück bei mir ein. Heute waren wir zahlenmäßig etwas reduziert, weil einige WG-Bewohner leicht angeschlagen sind. Beim Frühstück ging es um Schwierigkeiten beim Schuheinkauf und den Vorbereitungen, die noch für den Osterbrunnen nötig sind.
Im Bad wurden die letzten 150 Eier mit Sprühlack lackiert, damit sie auch wechselnde Wetterverhältnisse am Brunnen vertragen. Insgesamt haben wir jetzt so um die 450 Euer. Im Vergleich zum Weltrekordbrunnen in Pottenstein mit über 11 300 Eiern fangen wir klein an. Es wurden Fotos von bei dieser letzten Sprühaktion fertig gestellten Eiern gemacht:

Letzte Sprühaktion

Im Wohnzimmer haben einige Bewohner die ersten Eier auf Draht aufgefädelt mit Moosgummi dazwischen, damit die Eier nicht aneinanderstoßen und sich beschädigen. Währenddessen hat unsere Freundin Roswitha angerufen. Sie braucht heute Nachmittag jemand, der ihr eine Stunde hilft. Es fand sich auch jemand, der Zeit hat. Zwei Nachbarn, die sich bei uns trafen, verabredeten sich zu einem Spaziergang und waren ganz angetan davon. Das war etwas besonderes, weil beide zu einem Thema, das sie sehr persönlich betrifft, höchst kontroverse Meinungen haben.
Zwischendurch wurde abgespült und die Küche aufgeräumt. Eine Nachbarin fragt, ob ein Bewohner Zeit hat, ihr mit einer Küchenarmatur, die verstopft ist, zu helfen. Ein anderer Bewohner aus einem sehr weit entfernten Land dreht für seine Familie ein Video von den Eiern im Badezimmer.


In der Küche wird Charosset für Pessach vorbereitet. Das ist ein Mus aus geriebenen Äpfeln, Nüssen, Honig, Zimt und Traubensaft oder Wein. Es erinnert an den Lehm bei der Zwangsarbeit der Israeliten in Ägypten. Jede Familie hat ihr eigenes Rezept.
Damit an den Feiertagen unterschiedliche Interessen zum Zug kommen können, hängen an einer Wohnzimmertür Pläne aus, wo jede/r eintragen kann, was er/sie mit anderen machen möchte. Am Samstagnachmittag soll der Osterbrunnen dekoriert werden. Am Samstagabend wird Ariane in unserem Wohnzimmer eine Lesung machen. Sie hat das Buch von Jarvis Jay Masters, der seit mehr als 30 Jahren im Todestrakt von St. Quentin sitzt, übersetzt. Sie wird aus dem Buch vorlesen und vom telefonischen Kontakt mit ihm erzählen und was die Übersetzung seines Buches „die Geburt der Freiheit – wie die Meditation im Todestrakt mein Herz geöffnet hat“ .bei ihr ausgelöst hat. Wir finden, das paßt gut zum Thema des Karsamstag.
Zwischendurch noch verschiedener Kleinkram: Eine neue Absprache, wann eines der Zimmer gestrichen wird, einige Anrufe und dann wird es ziemlich ruhig hier …
Allen, die hier mitlesen, schöne Feiertage.
Weitere Beiträge, wie BloggerINNEN ihren Tag verbracht haben, gibt es bei Frau Brüllen (nach unten durchscrollen).
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