Lange Buchnacht 2023 – Oranienstraße

Endlich kann sie wieder stattfinden – die lange Buchnacht in Kreuzberg in Buchhandlungen, Bibliotheken und anderen Kulturorten in der und rund um die Oranienstraße. 

Am Samstag den 3. Juni 2023 von 15.00 bis 23.00 Uhr gibt es im Stundentakt Lesungen und Gespräche mit Autorinnen und Autoren über ganz unterschiedliche Bücher – teilweise auch in englisch mit Übersetzung. Hier ist das Programm.

Außerdem bietet um 18.00 Uhr die nGbK (neue Gesellschaft für bildende Kunst) eine Diskussionsveranstaltung an: Verdrängung von Kleingewerbe und nicht-kommerziellen Gewerbemietern in der Oranienstraße. Oh – gerade kommt eine Mail rein, daß die Diskussion ausfällt. Sehr schade.

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Erinnerung ohne Foto (7): Demo – Polizeigewalt – Haft

Am 1. Mai hat Christian regelmäßig an der Demo, die von der Gewerkschaft organisiert wurde, teilgenommen. Auch ansonsten war er als Arbeiter in der Gewerkschaft organisiert. Er war Vertrauensmann bei der IG Metall und hat immer wieder von einer Demo  im Sommer 1997 erzählt, bei der ein türkischer Kollege von Polizeigewalt betroffen war. Er hat deutlich gemacht, daß er damit nicht einverstanden ist und eine Anzeige von der Polizei kassiert. Weil sein Anwalt nicht rechtzeitig Widerspruch einlegte – Christian selbst war im Urlaub, kam es zu einer Verurteilung und einer 10tägigen Haftstrafe, die er in Berlin-Plötzensee verbüßte. Den genauen Hergang und die Erfahrungen im Gefängnis kann man / frau auf der nackte-Sohlen-Seite von Christian hier nachlesen. Aus naheliegenden Gründen gibt es davon keine Foto. Auch die taz hat darüber geschrieben: Vertrauensmann der IG Metall im Knast. Ein Foto von der Haftanstalt Plötzensee gibt es auf Wikipedia.

Weitere Erinnerungsfotos von und über Christian sind alle gesammelt hier:

und einzeln dort:
Karfreitag vor dem Abschiebegefängnis
Erzählcafe im Wedding
interreligiöses Friedensgebet am Gendarmenmarkt
Kinderbesuch in Kladow
Im Garten vom Peter-Faber-Haus
Gespräche am Jakobsbrunnen beim evangelischen Kirchentag in Berlin

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Erinnerungsfoto (6): Karfreitag vor dem Abschiebegefängnis

Mahnwache vor dem Abschiebegefängnis Berlin-Grünau (Foto: Ana Sophia Augustin)

An Christians Geburtstag vor einigen Tagen und in der Karwoche habe ich mich immer wieder an die von ihm organisierten Mahnwachen vor dem Abschiebegefängnis (heute nennt es die offizielle Sprachregelung „Flughafengewahrsam“) erinnert.
 
Die Gruppe „Ordensleute gegen Ausgrenzung“ deren Mit-Begründer Christian war, hat seit 1995 immer am Karfreitag und am 3. Oktober zu Mahnwachen vor dem Abschiebeknast – erst in Grünau später auf dem Flughafengelände Schönefeld – eingeladen. 
 
Ich war zum ersten Mal am Karfreitag 2014 in Berlin-Grünau dabei. Wir waren so um die 50 Menschen. Neben den einladenden „Ordensleuten gegen Ausgrenzung“ waren Mitbewohner und Freunde der Wohngemeinschaft dabei, Arbeitergeschwister sowie BegleiterINNEN von Exerzitien auf der Straße und junge Menschen, die sich gerade im Rahmen einer Vorbereitungswoche auf ihren Einsatz als „Missionare auf Zeit“ in fernen Ländern vorbereiteten und Orte der Armut und Ausgrenzung in den Blick nehmen sollten. 
 
 Christian hatte das Treffen mit dem Seelsorger, der im Abschiebegewahrsam tätig war, abgestimmt. Die Gefangenen wußten von unserer Anwesenheit. In einem liturgischen Rahmen gab es vor dem Gefängnis Impulse, Statements, Lieder, Fürbitten und Symbole. Ich erinnere mich noch an Christians Impuls. Für ihn war die Sichtweise wichtig, daß dieses Gefängnis ein Tabernakel sei, in dem Christus gegenwärtig sei. In deutlichen Worten benannte er es als Unrecht, daß Menschen, weil sie aufgrund ihrer Lebensbedingungen ihr Land verlassen haben, kriminalisiert werden. Die umstehenden Polizisten schrieben eifrig mit. 
 
Christian hatte das schon deutlich in der Einladung zum Ausdruck gebracht:
 
Wir erwarten eine Ausreisegruppe von jungen Menschen, die als Missionarinnen auf Zeit (MAZ), die sich also auf ein Jahr hinter der Mauer, die um Europa aufgebaut ist, vorbereiten und die wir an der Gefängnismauer berühren können, denn die Gefangenen hinter ihr sollen aus Europa geflogen werden. Sie zu besuchen ist die erste reale Ausreiseübung. Herzliche Einladung mit ihnen vor dieser Mauer zu stehen in Solidarität mit den Gefangenen, denen ohne eine Straftat die Freiheit, die der Staat schützen soll, genommen wird.
 
Zeitgleich zu unserem Ritual lud der Gefängnisseelsorger die Gefangenen in der Abschiebehaft zu einem Gottesdienst ein. Da das Fenster in unsere Richtung ging, konnten wir sie singen hören.
 
Anschließend konnten durch die Vermittlung des Gefängnisseelsorgers einige von uns die Gefangenen besuchen, die das wünschten, ihnen zuhören und Tabak, Schokolade und Telefonkarten mitbringen. 
 
Als das Abschiebegefängnis auf das Gelände des Flughafens Berlin-Schönefeld verlegt wurde, hat die Betriebsgesellschaft getragen vom Bund, Land Brandenburg und Berlin die Mahnwachen untersagt. Christian hat sich dagegen gewehrt und sich bis zum Bundesverfassungsgericht durchgeklagt und Recht bekommen. Das kann man im FREITAG hier nachlesen.
 
 
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Wer von den Mitlesenden ein Erinnerungsfotos beitragen möchte, ist eingeladen es mit einem kurzen oder längeren Text zu schicken.
 
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Laterne, Laterne, enteignet Konzerne …

Verdrängung und Gentrizizierung sind ein ständiges Thema an unserem Frühstückstisch und hier im Kiez. Auch dieses Jahr gab es wieder den Protest-Laternenumzug, zu dessen Start viele zum Rio-Reiser-Platz (früher: Heinrichplatz) gekommen waren. Am Samstag waren mehrere hundert Menschen unterwegs.

Werbeplakat für den Laternenumzug, der gegen Verdrängung protestiert.

Plakat vom Laternenumzug 2022 gegen Gentrifizierung und Verdrängung

In der taz gibt es dazu einen Artikel mit einem wunderbaren Foto und zwar  hier.
Dicke Leseempfehlung!!!

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#wmdedgT Oktober 2022: Durchmischtes

Am 5. des Monats ruft die Nachbarbloggerin immer zum Tagebuchbloggen auf unter dem Motto „WMDEDGT?“ (kurz und knackig für „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“). Manchmal melde ich mich auch hier im Blog zu Wort und dieses Mal habe ich einiges zu erzählen.

Ich bin der Tisch von der Wohngemeinschaft Naunynstraße mitten in Kreuzberg  im ehemaligen SO 36. 

Der Tag begann ganz gemächlich mit einem Frühstück in kleiner Runde um 8.00 Uhr. Eines der Themen war das Kunst- und Kulturfestival auf dem Oranienplatz in unserer Nachbarschaft vom 5. bis 8. Oktober. Am Donnerstag wird Angela Davis kommen und eine Rede halten. Einige von der WG wollen hingehen. Auf der Website heißt es:

O-Platz wird 10 – Baustelle Migration

Vor 10 Jahren wurde der Oranienplatz und die Gerhart-Hauptmann-Schule von einer Geflüchteten-Bewegung besetzt. Wir, International Women* Space, haben uns aus dieser Bewegung gegründet und wollen das gemeinsam mit euch feiern! Denn ihr seid wichtiger Bestandteil dieser Bewegung und habt großen Anteil, dass Aktivistinnen, Geflüchteten, Migrantinnen, Gruppen und Einzelpersonen gemeinsam Widerstand leisten konnten. Wir wollen erneut alte Mitstreiter*innen zusammenbringen und neue Menschen mobilisieren, um uns gemeinsam an die Kämpfe geflüchteter Personen zu erinnern und unser Bestehen zu zelebrieren. Um reale Veränderung herbeizuführen, benötigt es zudem Zukunftsperspektiven, denen wir kollektivistisch nachgehen werden.

 

Mit dem Überfall auf die Ukraine kamen hunderttausende Menschen nach Deutschland und wir konnten sehen: Es ist sehr wohl möglich, mühsame bürokratische Prozesse zu umgehen und Menschen den Schutz anzubieten, den sie brauchen. Wir wissen aber auch, dass dieser Schutz nicht allen Geflüchteten eingeräumt wird. Umso wichtiger ist es, am 10-jährigen Jubiläum der Besetzung des O-Platzes daran zu erinnern, dass der daraus entstandene Widerstand immer noch lebt und weiterhin in die Öffentlichkeit getragen werden muss!

Auf der Verkehrsinsel des Oranienplatzes steht ein Riesenplakat: „Stoppt Deportation“. Als ich das hörte, wurde ich an, Christian erinnert, den Gründer der WG, der vor Corona jedes Jahr am 3. Oktober und am Karfreitag eine Mahnwache vor dem Abschiebegefängis mit den „Ordensleuten gegen Ausgrenzung“ und anderen Interessierten und Aktivisten organisiert hat – erst in Grünau, dann wurde der Abschiebeknast zum Flughafen Schönefeld verlegt. Dort wollten die Betreiber (das Land Berlin, das Land Brandenburg und der Bund) die Mahnwache verbieten mit der Begründung, das sei Privatgelände. Christian hat sich durch alle Instanzen bis zum Bundesverfassungsgericht durchgeklagt und dort Recht bekommen. Das Gelände vor dem Abschiebegefängnis ist kein Privatgelände, sondern öffentlicher Raum. Heute heißt das nicht mehr „Abschiebegefängnis“. Die neue Sprachregelung lautet „Flughafengewahrsam„.

Nach dem Frühstück ist ein Bewohner losgegangen und hat viel von dem Brot, das wir gestern wieder von der Bäckerei bekommen haben, zum Mittwochscafe von St. Marien-Liebfrauen gebracht. Dort bereiten Ehrenamtliche belegte Brote, Kuchen und Obstsalat vor. Inzwischen dürfen die BesucherINNEN wieder in den Gemeindesaal und können sich dort hinsetzen, essen, trinken und miteinander ins Gespräch kommen. Hoffentlich geht das noch recht lange, denn seit Corona-Beginn durften nur noch Lebensmittelpäckchen ausgegeben werden.

In der WG haben sich am späten Vormittag noch zwei an mir zusammengefunden und ausgeblasene Eier gestaltet. Im Hof von St. Marien-Liebfrauen steht ein wunderschöner Brunnen. Der soll im nächsten Jahr ein Osterbrunnen werden, eine Tradition in Teilen von Franken. Dafür sind einige kreative Talente aktiv. Inzwischen sind schon 130 Eier in unterschiedlichen Techniken fertig. Sie müssen nur noch mit Lack fixiert werden. Hier die neusten Exemplare:

Eier für den Osterbrunnen

Mittags nach der Orgelandacht in St. Thomas kamen Susanne und Reinhard vorbei und es gab Reispfanne mit Gemüse – den Rest vom Gemeinschaftsabend gestern.

Der Nachmittag war ganz ruhig. Alle waren unterwegs. Ich konnte mal durchschnaufen Im Moment ist feiertagsmäßig ganz schön viel los. Am Sonntag war Erntedankfest, am Montag Tag der deutschen Einheit, am Dienstag Namenstag von Franz von Assisi und damit auch von einem Mitbewohner. Heute war höchster jüdischer Feiertag: Jom Kippur (Versöhnungstag) und am Sonntagabend geht es dann mit dem Laubhüttenfest weiter. Von seinen Ursprüngen her ist das Laubhüttenfest ein Erntedankfest.

Auch dieses Jahr am letzten Sonntag haben wir von der SELK-Gemeinde (selbständige evangelisch-lutherische Kirche) in unserer Nachbarschaft wieder Gaben zum Erntedank geschenkt bekommen – und auch von Sankt Michael. Alles wurde malerisch auf mir drapiert fürs Blog-Foto. Voilà:

Erntedank-Tisch 2022

Am frühen Abend kam dann noch Alain vorbei. Er hat letzten Samstag mit einem Mitbewohner die Tischplatte abgeschliffen, mit der ich immer fürs Samstagsfrühstück verlängert werde. Die muß jetzt noch eingelassen werden. Dafür wurden noch ein paar Details abgesprochen.

Danach gab es für die Anwesenden – wieder kleine Runde – einen leckeren Nudelauflauf mit Gemüse. 

Kurz vor sieben ging M. zur Bäckerei und holte dort die übrig gebliebenen Backwaren. Zwei verpackten die belegten Baguettes in kleinere Tüten und brachten sie einer Gruppe von Wohnungslosen, die sich am Oranienplatz zusammenfindet. Gegenüber, wo das Kulturfestival stattfindet, war schon ein Open Air Konzert.

Wir wunderten uns, daß unser Mitbewohner H. noch nicht zuhause war. Später sollten wir erfahren, daß er ins Krankenhaus gebracht worden ist.

Kurz nach neun Uhr brachte ein Mitbewohner die Backwaren, die für uns zu viel sind, zum Kottbuser Tor. Auf der Verkehrsinsel unter der Hochbahn gibt es immer am Mittwoch- und am Samstagabend eine Essensausgabe der Berliner Obdachlosenhilfe. Die freuen sich immer sehr, wenn wir etwas vorbeibringen. Es ist unglaublich, wieviel Brot abends in der Bäckerei übrig bleibt, weil der Anspruch besteht, daß bis kurz vor Geschäftsschluß alles verfügbar sein muß.

Zum Weiterlesen:
Laubhüttenfest in Zeiten von Corona oder von der Verletzlichkeit unseres Lebens
Von der Essensausgabe der Berliner Obdachlosenhilfe und vom Hippster-Imbiß:
Zwei Schlangen, zwei Welten und nur 80 Meter Luftlinie
Radiobeitrag (vier Minuten) beim Deutschlandradio über unser Samstagsfrühstück
Mehr Tagebuch-Bllogger-Einträge von ‚wmdedgT gibt es bei Frau Brüllen und zwar 
hier (nach unten durchscrollen)

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So geht Inflation (1)

Heute war der Kohlenhändler da, von dem wir seit mehr als vierzig Jahren die Kohlen beziehen. Exakt die gleiche Menge wie letztes Jahr und exakt der doppelte Preis.

Beim Discounter stand bei der bekannten Margarinemarke, die mit R beginnt „neu“. Der Preis wurde mit 2,19 Euro angegeben. Vor drei Monaten gab es die für 1,49 Euro. Als ich für einen Nusskuchen Margarine aus dem neuen Becher nahm, war der merkwürdig leer. Bis jetzt habe ich doch exakt zwei Nusskuchen davon backen können. Auf dem Becher stand 400 g. Für einen Nusskuchen brauche ich 250 g Margarine. Mir fiel ein, daß ich in einem alten Margarinebecher dieser Sorte Tapetenkleister für Bastelzwecke angesetzt habe. Mein Weg führte zum Bastelregal. Und tatsächlich: Auf dem alten Margarinebecher stand: 500 g .

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Kiezversammlung Kreuzberg

In unregelmäßigen Abständen finden sie statt – die Kiezversammlungen.

„Stoppt Eigenbedarfskündigungen“, „Wer hat, der gibt“, Die Reichen müssen zahlen“, lauten einige der Parolen auf den Transparenten, die am Dienstagabend an den Wänden des Veranstaltungsraums S036 in Berlin-Kreuzberg hängen. Dort haben linke Stadtteilgruppen zur 13. Kiezversammlung eingeladen.“

beginnt ein taz-Artikel zur 13. Kiezversammlung am letzten Dienstag. Der ganze Artikel steht hier .

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Internationaler Tag gegen Hexenwahn

Heute – am 10. August – ist der internationale Tag gegen Hexenwahn.

Länder, in denen Frauen als Hexen verfolgt werden können (Karte: Missio Aachen)

Vor Corona wurde in St. Michael nach der Messe im Gemeindesaal zum gemeinsamen Frühstück eingeladen. Wer konnte, brachte etwas zum gemeinsamen Essen mit. Alle paar Monate wurde ein Projekt ausgewählt, für das während des Frühstücks ein Teller herumging. Obwohl die Meisten in der Runde wenig Geld hatten, kamen im Lauf der Monate beachtliche Beträge zusammen für das Haus der Hoffnung, einen Schutzraum, in dem gefährdete und betroffene Frauen aufgenommen und geschützt werden.

Das letzte Projekt, das auf diese Weise gefördert wurde, war die Initiative einer Schweizer Franziskanerin, die seit vierzig Jahren in Papua Neuguinea lebt und arbeitet, und den Hexenwahn auf verschiedenen Ebenen bekämpft. Der Vorschlag, dieses Projekt zu unterstützen kam aus unserer Wohngemeinschaft. 

Einen anderen Bezug zu Papua Neuguinea hatten wir bereits. Vor fünf Jahren kam Horst, ein Freund unserer WG, mit einer Gruppe aus der Partnergemeinde seiner damaligen Gemeinde, aus Papua Guinea zu Besuch.

Zum Weiterlesen:
Interview mit Schwester Lorena auf katholisch.de
Studie über Hexenwahn in Papua Neuguinea (46 Seiten)

Auf youtube gibt es einige Interviews (12 – 15 Minuten) mit Schwester Lorena


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Afrikanischer Übernachtungsgast: Zwischen Baum und Borke

Ein Bekannter aus einer süddeutschen Stadt ruft an und fragt, ob ein Geflüchteter, den er seit vier Jahren begleitet, bei uns übernachten könne. Am nächsten Tag müsse der schon sehr früh zur Botschaft seines Landes.

Der junge Mann erzählt, daß sein Anerkennungsverfahren noch läuft. Dafür braucht er noch  Papiere. Ob die Botschaft seines Landes ihm die geben wird, ist unsicher. Er ist zwiegespalten. Falls er keine Anerkennung bekommen wird, sei es vielleicht besser keine Papiere zu haben, denn ohne Papiere könne er nicht abgeschoben werden. Er hat keine lebenden Angehörigen mehr und hofft auf eine Perspektive hier.

Es gibt afrikanische Staaten, die ihren Bürgern, die sich hier aufhalten, keine Papiere ausstellen. Denn die sollen hier arbeiten – notfalls illegalisiert – und Geld nach Hause schicken. Bei seinem Land ist es mal so und mal anders: Unberechenbar mit offenem Ausgang.

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