Einladung: Allerheiligen – Gräbersegnung

In den letzten Jahren hat sich in der Wohngemeinschaft die Tradition entwickelt, daß diejenigen von uns, die Zeit haben und auch Freunde der WG die Gräber der Jesuiten besuchen, mit denen wir eng verbunden sind: Michael Walzer, Franz Keller, Johannes Siebner und Christian Herwartz. Christian haben wir noch im letzten Jahr dort getroffen.
 
Dieses Jahr können wir das Totengedenken wieder zusammen mit Jesuiten aus den Berliner Kommunitäten begehen und zwar am
 
1. November 2022 um 15.30 h
auf dem St. Hedwigskirchhof III
Ollenhauer Straße 24 (Reinickendorf – Nähe Kurt-Schumacher-Platz)
 
Um 18.30 h findet dann in St. Canisius/Witzlebenstraße ein Allerheiligengottesdienst statt
 
Zum Weiterlesen:
Erinnerungen an Christian Herwartz (auch Beiträge von BlogleserINNEn)

xxx
xxx
 

#wmdedgT Oktober 2022: Durchmischtes

Am 5. des Monats ruft die Nachbarbloggerin immer zum Tagebuchbloggen auf unter dem Motto „WMDEDGT?“ (kurz und knackig für „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“). Manchmal melde ich mich auch hier im Blog zu Wort und dieses Mal habe ich einiges zu erzählen.

Ich bin der Tisch von der Wohngemeinschaft Naunynstraße mitten in Kreuzberg  im ehemaligen SO 36. 

Der Tag begann ganz gemächlich mit einem Frühstück in kleiner Runde um 8.00 Uhr. Eines der Themen war das Kunst- und Kulturfestival auf dem Oranienplatz in unserer Nachbarschaft vom 5. bis 8. Oktober. Am Donnerstag wird Angela Davis kommen und eine Rede halten. Einige von der WG wollen hingehen. Auf der Website heißt es:

O-Platz wird 10 – Baustelle Migration

Vor 10 Jahren wurde der Oranienplatz und die Gerhart-Hauptmann-Schule von einer Geflüchteten-Bewegung besetzt. Wir, International Women* Space, haben uns aus dieser Bewegung gegründet und wollen das gemeinsam mit euch feiern! Denn ihr seid wichtiger Bestandteil dieser Bewegung und habt großen Anteil, dass Aktivistinnen, Geflüchteten, Migrantinnen, Gruppen und Einzelpersonen gemeinsam Widerstand leisten konnten. Wir wollen erneut alte Mitstreiter*innen zusammenbringen und neue Menschen mobilisieren, um uns gemeinsam an die Kämpfe geflüchteter Personen zu erinnern und unser Bestehen zu zelebrieren. Um reale Veränderung herbeizuführen, benötigt es zudem Zukunftsperspektiven, denen wir kollektivistisch nachgehen werden.

 

Mit dem Überfall auf die Ukraine kamen hunderttausende Menschen nach Deutschland und wir konnten sehen: Es ist sehr wohl möglich, mühsame bürokratische Prozesse zu umgehen und Menschen den Schutz anzubieten, den sie brauchen. Wir wissen aber auch, dass dieser Schutz nicht allen Geflüchteten eingeräumt wird. Umso wichtiger ist es, am 10-jährigen Jubiläum der Besetzung des O-Platzes daran zu erinnern, dass der daraus entstandene Widerstand immer noch lebt und weiterhin in die Öffentlichkeit getragen werden muss!

Auf der Verkehrsinsel des Oranienplatzes steht ein Riesenplakat: „Stoppt Deportation“. Als ich das hörte, wurde ich an, Christian erinnert, den Gründer der WG, der vor Corona jedes Jahr am 3. Oktober und am Karfreitag eine Mahnwache vor dem Abschiebegefängis mit den „Ordensleuten gegen Ausgrenzung“ und anderen Interessierten und Aktivisten organisiert hat – erst in Grünau, dann wurde der Abschiebeknast zum Flughafen Schönefeld verlegt. Dort wollten die Betreiber (das Land Berlin, das Land Brandenburg und der Bund) die Mahnwache verbieten mit der Begründung, das sei Privatgelände. Christian hat sich durch alle Instanzen bis zum Bundesverfassungsgericht durchgeklagt und dort Recht bekommen. Das Gelände vor dem Abschiebegefängnis ist kein Privatgelände, sondern öffentlicher Raum. Heute heißt das nicht mehr „Abschiebegefängnis“. Die neue Sprachregelung lautet „Flughafengewahrsam„.

Nach dem Frühstück ist ein Bewohner losgegangen und hat viel von dem Brot, das wir gestern wieder von der Bäckerei bekommen haben, zum Mittwochscafe von St. Marien-Liebfrauen gebracht. Dort bereiten Ehrenamtliche belegte Brote, Kuchen und Obstsalat vor. Inzwischen dürfen die BesucherINNEN wieder in den Gemeindesaal und können sich dort hinsetzen, essen, trinken und miteinander ins Gespräch kommen. Hoffentlich geht das noch recht lange, denn seit Corona-Beginn durften nur noch Lebensmittelpäckchen ausgegeben werden.

In der WG haben sich am späten Vormittag noch zwei an mir zusammengefunden und ausgeblasene Eier gestaltet. Im Hof von St. Marien-Liebfrauen steht ein wunderschöner Brunnen. Der soll im nächsten Jahr ein Osterbrunnen werden, eine Tradition in Teilen von Franken. Dafür sind einige kreative Talente aktiv. Inzwischen sind schon 130 Eier in unterschiedlichen Techniken fertig. Sie müssen nur noch mit Lack fixiert werden. Hier die neusten Exemplare:

Eier für den Osterbrunnen

Mittags nach der Orgelandacht in St. Thomas kamen Susanne und Reinhard vorbei und es gab Reispfanne mit Gemüse – den Rest vom Gemeinschaftsabend gestern.

Der Nachmittag war ganz ruhig. Alle waren unterwegs. Ich konnte mal durchschnaufen Im Moment ist feiertagsmäßig ganz schön viel los. Am Sonntag war Erntedankfest, am Montag Tag der deutschen Einheit, am Dienstag Namenstag von Franz von Assisi und damit auch von einem Mitbewohner. Heute war höchster jüdischer Feiertag: Jom Kippur (Versöhnungstag) und am Sonntagabend geht es dann mit dem Laubhüttenfest weiter. Von seinen Ursprüngen her ist das Laubhüttenfest ein Erntedankfest.

Auch dieses Jahr am letzten Sonntag haben wir von der SELK-Gemeinde (selbständige evangelisch-lutherische Kirche) in unserer Nachbarschaft wieder Gaben zum Erntedank geschenkt bekommen – und auch von Sankt Michael. Alles wurde malerisch auf mir drapiert fürs Blog-Foto. Voilà:

Erntedank-Tisch 2022

Am frühen Abend kam dann noch Alain vorbei. Er hat letzten Samstag mit einem Mitbewohner die Tischplatte abgeschliffen, mit der ich immer fürs Samstagsfrühstück verlängert werde. Die muß jetzt noch eingelassen werden. Dafür wurden noch ein paar Details abgesprochen.

Danach gab es für die Anwesenden – wieder kleine Runde – einen leckeren Nudelauflauf mit Gemüse. 

Kurz vor sieben ging M. zur Bäckerei und holte dort die übrig gebliebenen Backwaren. Zwei verpackten die belegten Baguettes in kleinere Tüten und brachten sie einer Gruppe von Wohnungslosen, die sich am Oranienplatz zusammenfindet. Gegenüber, wo das Kulturfestival stattfindet, war schon ein Open Air Konzert.

Wir wunderten uns, daß unser Mitbewohner H. noch nicht zuhause war. Später sollten wir erfahren, daß er ins Krankenhaus gebracht worden ist.

Kurz nach neun Uhr brachte ein Mitbewohner die Backwaren, die für uns zu viel sind, zum Kottbuser Tor. Auf der Verkehrsinsel unter der Hochbahn gibt es immer am Mittwoch- und am Samstagabend eine Essensausgabe der Berliner Obdachlosenhilfe. Die freuen sich immer sehr, wenn wir etwas vorbeibringen. Es ist unglaublich, wieviel Brot abends in der Bäckerei übrig bleibt, weil der Anspruch besteht, daß bis kurz vor Geschäftsschluß alles verfügbar sein muß.

Zum Weiterlesen:
Laubhüttenfest in Zeiten von Corona oder von der Verletzlichkeit unseres Lebens
Von der Essensausgabe der Berliner Obdachlosenhilfe und vom Hippster-Imbiß:
Zwei Schlangen, zwei Welten und nur 80 Meter Luftlinie
Radiobeitrag (vier Minuten) beim Deutschlandradio über unser Samstagsfrühstück
Mehr Tagebuch-Bllogger-Einträge von ‚wmdedgT gibt es bei Frau Brüllen und zwar 
hier (nach unten durchscrollen)

xxx

xxx

Wie ein Baum: Bibliodrama zu Psalm 1

Da ich selber immer wieder mit großer Freude und noch größerem Erkenntnisgewinn mit Bibliolog und Bibliodrama unterwegs bin und bei „Bibel bewegt“ eingeladen bin, möchte ich die BerlinerINNEN unter Euch auf folgende Veranstaltung hinweisen:

Herzliche Einladung am kommenden Montag 20. Juni 2022


Sein wie ein Baum 
(Psalm 1,3 als Bibliodrama)



Bibliodrama ermöglicht Begegnungen mit unterschiedlichen
biblischen Gestalten und Geschichten in verschiedenen kreativen
Formen. Bäume sind unsere Brüder und in Psalmgebeten große
Vorbilder für unser eigenes Leben. Das Bibliodrama bietet ein
Neu-Entdecken des Textes, wozu Sie herzlich eingeladen sind.

Mit: Birgit Brunner (kath. Theologin, Bibliodramaleitung und geistliche Begleiterin)

Wann: Montag, 20. Juni 2022 um 19.30 Uhr im Pfarrsaal von St. Bonifatius, Yorckstraße 88 E (Empfehlung Mindestabstand und ggf. FFP2-Maske)
U6 / U 7 Mehringdamm, Bus 140 Mehringdamm

Ihre Anmeldung ist hilfreich, Sie sind auch spontan herzlich willkommen:
paula.vonloe (at) bernhard-lichtenberg.berlin

xxx

xxx

Cafe Schlürf in der Regenbogenfabrik

Am 1. Februar 2020 hat das Regenbogencafé seinen Betrieb eingestellt. Ein wichtiger Treffpunkt im Kiez ging damit verloren. Die Trauer unter den Besucher:innen war groß. Nun gibt es eine gute Nachricht: An gleicher Stelle hat das Cafe Schlürf heute seinen Betrieb aufgenommen.

 

Eine kleine Gruppe von jungen Leuten hat sich im Herbst 2019 zusammengefunden und an drei Tagen den offenen Betrieb im Bethanien bespielt. Es gab Softdrinks, Kaffee und andere Heissgetränke sowie Kuchen und Torten (unter anderem auch vegan oder glutenfrei). Im März 2020 mußte der Cafe-Betrieb wegen Corona eingestellt werden.

Heute war nun der vielversprechende Start am neuen Ort in der Lausitzer Straße 22. Ein gemischtes Publikum freute sich über Kaffee und andere Getränke sowie leckere Kuchen in fröhlicher Atmosphäre:

Alle Gäste geben, was sie wollen oder können. Ein Teil des gesammelten Geldes wird an Einzelpersonen gespendet, die von Repressionen betroffen sind. Der andere Teil geht an die Infrastruktur des Cafés (z.B. auch Miete).

Das Café Schlürf öffnet immer donnerstags von 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Mit der Zeit sollen die Öffnungszeiten erweitert werden.

Café Schlürf
Lausitzer Straße 22
donnerstags 12.00 – 18.00 Uhr

Zum Weiterlesen:
Mehr zum Cafè Schlürf
Zum 40. Geburtstag der Regenbogenfabrik

xxx

Wasser des Lebens – interreligiöses Friedensgebet Juli 2019

Berlin macht Ferien. Auf den Strassen ist es ruhiger als sonst. Viele Geschäfte machen Betriebsurlaub. Sozial- und Kultureinrichtungen sind in der Sommerpause oder haben kürzere Öffnungszeiten. Berlin ist im Ferienmodus – das interreligiöse Friedensgebet nicht! Jede/r ist eingeladen. Immer am 1. Sonntag im Monat. Von 15.00 Uhr bis 16.00 h. Zentral: Auf dem Gendarmenmarkt vor dem Deutschen Dom. Das nächste Mal am Sonntag den 7. Juli 2019:

Misereor Hungertuch 2019

Schweigen, Nachdenken, Singen, Innehalten, Anliegen austauschen, Hoffnungen teilen, das Schwere miteinander aushalten, Perspekti-ven in den Blick nehmen…

Dieses Mal hat die Vorberei-tungsgruppe das Thema „Wasser des Lebens“ gewählt und dazu einen Einladungstext verfaßt – schon für das interreligiöse Friedensgebet zur  Langen Nacht der Religionen.

Durch die Ereignisse um das Rettungsschiff der Seawatch und die unerlaubte Einfahrt in italienische Hoheitsgewäder von Kapitänin Carola Rackete und deren Verhaftung ist dieser Text heute aktueller als vor drei Wochen.

Bist Du dabei?

x

Einladung zum interreligiösen Friedensgebet Januar 2019: Das erneuernde Leben

Alle sind willkommen All are welcome
Hoffnung für Frieden Hope for Peace

innehalten, schweigen, sprechen, singen, beten pause for a
moment, in silence, speaking, singing, praying

Gruppe Interreligiöses Friedensgebet Berlin auf dem Gendarmenmarkt
Sonntag, 6. Januar 2019 um 15:00 Uhr (beim Deutschen Dom)

interreligiöses Friedensgebet (Foto: Krüger)

DAS ERNEUERNDE LEBEN

Das neue Jahr gleicht einem neugeborenen Kind. Achtsamkeit mit dieser heiligen Gabe und Sorgfalt mit der uns aufs neue geschenkten kostbaren Zeit ergänzen einander, damit daraus ein gelingendes Fest des Lebens wird. Dies hat wieder am Neujahrstag begonnen und leuchtet über den ersten Tag des neuen Jahres hinaus zum heutigen Tag, der vielerorts von Sternsingern begrüßt wird. Es ist ein für die Weltreligionen erhellender Tag. Drei suchende Könige, Abgesandte der Kontinente, haben ein richtungsweisendes Licht entdeckt. Es verharrt nicht als Spektakel am Himmel, sondern weist auf ein allemal spektakuläres Ereignis, ein Neugeborenes.

Jede Religion deutet den Ursprung des Lebens mit anderen Bildern. Besonders in diesen festlichen Tagen können wir lernen, die  verschiedenen Deutungen nicht als etwas Trennendes zu erleben, sondern uns an dieser Vielfalt zu erfreuen und uns durch gemein-sames Gebet inspirieren lassen. Eine neue Wahrnehmung der Wirklichkeit wird uns geschenkt, in der eine Ahnung von dem Frieden aufschimmert, der unter allen Menschen möglich ist.

Solche Gemeinschaft, wie sie auch im interreligiösen Friedensgebet entsteht und ausstrahlt, ist zerbrechlich und daher schutzbedürftig inmitten der vielfältigen Auseinandersetzungen und Anfechtungen. Nun aber wissen wir um das Geschenk der Sehnsucht, die den Verstand und alle Sinne durchdringt. Da werden die Denksysteme durchlässig und die Erscheinungsformen der Religion transparent. Miteinander empfangen wir einen neuen Zugang zum Geheimnis der heiligen Gabe des Lebens, die
unsere Lust zum gemeinsamen Handeln für den weltweiten Frieden auch im Jahr 2019 beflügeln wird.

Einladung zum interreligiösen Friedensgebet August 2018

Alle sind willkommen All are welcome
Hoffnung für Frieden Hope for Peace
innehalten, schweigen, sprechen, singen, beten
pause for a moment, in silence, speaking, singing, praying 

Gruppe Interreligiöses Friedensgebet Berlin auf dem Gendarmenmarkt
SONNTAG, 5.8. 2018 UM 15:00 UHR (NäHE DEUTSCHER DOM) 

HELFENDE WERDEN KRIMINALISIERT

Aus unterschiedlichen religiösen und religionsfernen Traditionen kommend, stehen wir alle mit unserer menschlichen Verantwortung vor der von uns nicht eingrenzbaren Wirklichkeit. Eine Wirklichkeit, in der hilflose Menschen gequält und getötet werden. Eine Wirklichkeit, in der ihre Helfer immer wieder behindert, kriminalisiert und sogar selbst zu Verfolgten werden. Besonders am 30. Juli, dem Welttag gegen Menschen-handel, wurde uns wieder bewusst, dass fast ein Drittel aller Opfer weltweit Kinder sind.(UNICEF). Diese moderne Sklaverei ist eine widerliche Plage, von der über 40 Millionen Menschen betroffen sind – über 30 Millionen in Asien und im Pazifikraum und 9 Millionen in Afrika (NGO Anti-Slavery). Die vielen Millionen Kinder und ihre Angehörigen sind auf unseren Schutz angewiesen. Staatlicher Schutz ist notwendig, doch auch das Hinsehen vieler, die diese Verbrechen öffentlich machen. Neben dem auffälligen Sexgeschäft werden Menschen beim Handel mit Organen und wegen anderer gewinnbringender Güter und Rechte verschleppt und getötet. Diese Art wirtschaftlichen Handelns, an dem letztlich auch wir teilhaben, ist im höchsten Grade verwerflich und hat hier jede zu achtende Grenze überschritten. Ein weiterer Punkt ist die Zwangsverheiratung von Mädchen. In Indien werden Jungen leider oft bevorzugt und Mädchen oft nach der Geburt getötet. So mangelt es an Frauen im heiratsfähigen Alter. Da wächst der Frauenhandel aus dem Süden. Auch werden aus Nepal jährlich etwa 15.000 Frauen und Mädchen gegen ihren Willen in das Rotlicht-Milieu der großen Städte Indiens verschleppt.

UNSER GEBET WIRD HOFFENTLICH ZUM UNüBERSEHBAREN SCHREI
MIT UNSEREN ZUR WARE GEWORDENEN GESCHWISTERN.

Lasst uns aber auch die vielen tausend Helferinnen und Helfer in unser Gebet einschließen, die sich aktiv im Namen der Menschlichkeit für all diese geschundenen Menschen einsetzen. Da werden Besatzungen von Rettungsschiffen offiziell daran gehindert, auszulaufen und müssen hilflos zusehen, wie hunderte Männer, Frauen und Kinder vor ihren Augen ertrinken. Helfen sie trotzdem, werden sie wie Kriminelle behandelt. Büros von NGOs, die sich um verschleppte Frauen und Mädchen kümmern, werden angezündet und die Mitglieder verfolgt. Viele Helfer können nur im Verborgenen agieren und notwendigerweise Gesetze brechen, wenn es der Sache hilft. Für sie alle steht Menschlichkeit an erster Stelle. Dafür nehmen sie Diskriminierung, Kriminalisierung bis hin zur Gefahr für das eigene Leben in Kauf. Angesichts dieser Verbrechen an Opfern und Helfern suchen wir im Gebet unsere Verantwortung. Denn die Sensibilisierung beginnt bei uns selbst. Dann kommen wir in die Lage, mit wachem Bewusstsein dafür einzutreten, dass kein Mensch mehr zum Handelsobjekt wird.

Wendet den Blick weg von der Fixierung auf den (Geldgott) Gewinn!
Lasst Menschen auf der Flucht vor Kriegen, Menschenhandel
und anderen lebensbedrohlichen Situationen nicht allein!!!
Wir bitten um Aufmerksamkeit für diese vernachlässigten Probleme!

EINLADUNG ZUM VORBEREITUNGSTREFFEN. Interessierte sind herzlich willkommen.
Das nächste Vorbereitungstreffen findet statt am Mittwoch, 15.Aug. um 18:00 Uhr
bei Helga Ottow, Prenzlauer Promenade 147, 13189 Berlin-Pankow. Tel: 030 912 048 62
Anfahrt: S/U Bhf Pankow, Bus 255 (Richtung Schwarzelfenweg) bis Binzstraße
oder: M 2 ab Alexanderplatz bis Prenzl. Prom. Am Steinberg, Bus 255 (Richtung Osloerstr) bis Binzstr.

Die Gruppe Interreligiöses Friedensgebet trifft sich immer an ersten Sonntag eines Monats zu einer Mahn-
wache und einem Friedensgebet um 15:00 Uhr (meist) auf dem Gendarmenmarkt vor dem Deutschen Dom. Anfragen/Korrespondenz: christian.herwartz@jesuiten.org / Infos unter: www.friedensgebet-berlin.de

Einladung zum interreligiösen Friedensgebet Juli 2018: Sprachlosigkeit überwinden

Hoffnung für Frieden
Hope for Peace

innehalten, schweigen, sprechen, singen, beten
pause for a moment, in silence, speaking, singing, praying

Gruppe Interreligiöses Friedensgebet Berlin auf dem Gendarmenmarkt

Sonntag, 1. Juli 2018 um 15:00 Uhr (Nähe Deutscher Dom)

Sprachlosigkeit überwinden

interreligiöses Friedensgebet (Foto: Krüger)

Bei Verallgemeinerungen und diffamierenden Reden werden auch wir oft sprachlos und suchen nach passenden Worten, um uns aus der Sprachlosigkeit zu befreien. Auch religiös gestimmte Menschen haben es offenbar nicht leicht, ihre Meinung zu vertreten. Zeigt
nicht das weitreichende Schweigen, wie sich ausgrenzendes, sogar rassistisches Gedankengut
ausbreiten und einschüchternd wirken kann?
Wortwahl und Sprachgestalt – aber auch Wortlosigkeit und Sprachunfähigkeit – haben Wirkung auf Menschen, die mit uns nach einem Leben im Miteinander und in Würde suchen. Das betrifft
ebenso Mitmenschen, deren Lebenskonzept vom Durchschnitt oder von der gewohnten Norm abweicht. Ausgrenzung wird im Wesentlichen durch mit Vorurteilen belastete Sprache gelegt und vorbereitet. Gestörte Beziehungen, die durch Sprache entstehen, können auch durch Sprache geheilt wer

Wo Menschen beten, lassen sie sich anleiten zu einem bewussten und achtsamen Umgang mit Sprache. Mit Gebeten lassen sich Menschen sensibilisieren, dort wo Sprache verflacht und missbraucht wird. Sprachliche Bilder aus dem faschistischen Deutschland, die Falsches als wahr erscheinen lassen und Worte, die zur Verharmlosung von Ausgrenzung, Massenmord und dessen Vorbereitung genutzt
wurden, werden in den letzten Jahren wieder lautstark und instrumentalisierend genutzt: Und das zeigt Wirkung. Der Gebrauch dieser Worte und Bilder beeinflusst verunsicherte und suchende Menschen.

Durch Herunterspielen von Grausamkeiten der Geschichte und der Verwendung von überholten rassistischen Gedankengängen werden Ängste geschürt und Hass verbreitet. Ein klares Nein und ein bewusster und reflektierter Umgang mit Sprache, öffnet Wege in eine menschenwürdige Gesellschaft.

Wir beten für eine neue Sprachfähigkeit jenseits aller Sprachlosigkeiten. Und wir beten für alle, die sich in dieser Welt unverstanden fühlen, dass sie einen Weg zum Miteinander finden.

Einladung zum interreligiösen Friedensgebet Februar 2018: Gemeinsamkeit

G E M E I N S A M K E I T

Alle sind willkommen All are welcome
Hoffnung für Frieden Hope for Peace
innehalten, schweigen, sprechen, singen, beten
pause for a moment, in silence, speaking, singing, praying

zum Friedensgebet auf dem Gendarmenmarkt
am Sonntag den 4. 2. 2018 um 15 Uhr (Nähe Deutscher Dom)

interreligiöses Friedensgebet (Foto: Krüger)

Nach dem Gemeinsamen, was alle Menschen verbindet, suchen wir.
Wir wollen anregen, eigenständig weiter zu suchen. Wo bin ich eingeladen, selbst auf die Suche zu gehen nach dem, was uns alle offen ansprechbarer werden lässt. Menschen so zu begegnen, dass über trennende Verschiedenheiten hinweg das Gemeinsame zu sehen ist – im respektvollen, liebevollen Blick füreinander.

Unsere Antworten wollen anregen, eigenständig weiter zu suchen. Wo bin ich eingeladen, selbst auf die Suche zu gehen nach dem, was uns alle eher offen ansprechbarer werden lässt, Menschen so zu begegnen, dass über trennende Verschiedenheiten hinweg das Gemeinsame zu sehen ist – in respektvollem, liebevollem Blick füreinander.

Was uns alle verbindet ist, dass wir nicht aus eigener Kraft entstanden sind. Dabei müssen wir nicht zu einer Einigung kommen über das Woher und Wohin. Auch die Frage nach den Sinn des Lebens kann für verschiedene Lebenskonzepte oder religiöse Antworten offen bleiben.

Doch wir können über jeden unter uns froh sein, der sich bewusst darauf bezieht, dass wir geschaffen sind. Das führt zu Demut und Dankbarkeit in unserem Verhalten. Wir nähern uns damit der Wirklichkeit an. Ob sich der Einzelne von Wahrscheinlichkeiten oder ein der großen Glaubensrichtungen leiten lässt lassen wir offen.

Wir stellen Fragen. Die Antworten führen zu neuen Fragen. Wir sind auch getrieben von der Sehnsucht nach Sicherheit oder Heimat oder einer umfassend friedenserhaltenden Antwort.
Darin finden wir immer wieder zusammen: Wir Menschen sind wertvoller, als was wir leisten.

Wir stehen hier, um für den Frieden zu beten oder um einander um Frieden zu bitten. Dies kann geschehen in Demut oder Dankbarkeit, in einer gefundenen Offenheit, in Eindeutigkeit der Antwort oder im Suchen:
Sprecht Eure Impulse für ein respektvolles Miteinander aus.
Wir haben Hunger in diesem Geist zu wachsen.

Einladung zum Interreligiösen Friedensgebet Oktober 2017

Interreligiöses Friedensgebet
in Berlin am 1. Oktober 2017 um 15.00 Uhr
Gendarmenmarkt vor dem Deutschen Dom

Menschenverachtende Abschirmungen
und 15 Jahre Interreligiöses Friedensgebet

Am Beginn des Monats Oktober wollen wir zunächst erinnern an die erste Zusammenkunft des Interreligiösen Friedensgebetes Berlin vor 15 Jahren. Betroffen müssen wir feststellen, daß die Spirale der Gewalt ihre Sogwirkung erst recht entfaltet, seitdem der Widerstand der Friedenswilligen sich betend und sprechend, singend und schweigend erhebt. Die hinter uns liegenden Jahre führten uns zur Solidarität mit der Mahnwache, die sich in diesem Jahr wieder am Tag der Deutschen Einheit aufstellt für Menschen auf der Suche nach dem rettenden Asyl vor dem ehemaligen Abschiebegefängnis auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld. Wir geben ihnen ein Zeichen der Verbundenheit mit ihrem Verlangen, daß Gerechgtigkeit und Frieden sich ausbreiten.

Wir nähern uns neu der Geschichte der vergangener Jahre, auch den Geschenissen unserer Tage. Indem Menschen zu uns kommen aus ehemaligen europäischen Kolonialländern, erkennen wir zunehmend die schuldhafte Ausbeutung ihrer Reichtümer, die unseren Wohlstand ermöglichen. Die Waren sind uns lieb, die betroffenen Menschen weisen wir drastisch zurück:

Ihre Länder werden zum Gefängnis durch unsere Abschottungspolitik:

– Die Retter von ertrinkenden Menschen im Mittelmeer werden verurteilt
– Diktatoren werden unterstützt, wenn sie fliehende Menschen zurückzuhalten
– Menschen sind genötigt kriminelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um zu
entkommen
– Menschenhandel wird zum vermeintlichen Ausweg, der eigenen Familie
zu helfen
– Erniedrigend ist der aufgewungene Freihandel, der ihre Not verschärft
– Ganze Länder – nicht nur der Kongo – trotz reichhaltiger Rohstoffe verarmen
– Mit Waffenverkäufen in Kriegsgebiete werden wir reicher……und ernten Verlust

Wann gestehen wir ein, daß wir schuldig werden vor Gott und den
Menschen ? Wann erkennen wir die Schutzsuchenden als unsere Geschwister?
Wann verlassen wir die Schleichwege der wachsenden Wirtschaftsgewinne ?

Friedensgebet und Mahnwache helfen uns, dass wir uns vorbehaltlos zu den Notleidenden stellen und mit ihnen in das notwendende Gebet finden. Umgeben von den Stimmen aus den Religionen erwarten wir nicht das Eindringen in eine göttliche komfortable Welt. Dieser religiöse Traum wird von der christlichen Botschaft allerdings durchkreuzt. Diese verlagert Weg Wahrheit und Leben nicht in eine göttliche Komfortzone, sondern solidarisiert unterwegs mit den Notleidenden auf dem Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe auf dem Weg zu Gerechtigkeit und Frieden und Bewahrung der Schöpfung .

Alle sind willkommen. You all are welcome. Hoffnung für Frieden. Hope
for Peace.
Innehalten. Schweigen. Sprechen. Singen. Beten
Pause for a moment. In silence. Speakinmg. Singing. Praying
————————————————————————