Neun Minuten … Polizeigewalt in den USA

Letztes Jahr im Mai ist F., ein schwarzer US-Amerikaner, der ein Jahr mit uns gelebt hat, ausgezogen. Er hat uns von seinen Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus erzählt. Immer wieder denken wir an ihn, wenn wir die Bilder aus Städten in den USA sehen.

Dies sind die letzten Worte von George Floyd, einem 46-jährigen Mann, der starb — während ein Polizist ihn auf den Boden drückte und fast neun Minuten lang auf seinem Nacken kniete, bis er erstickte:

“Es ist mein Gesicht, Mann
Ich hab nichts Schlimmes gemacht, Mann
Bitte
Bitte
Bitte, ich kann nicht atmen
Bitte, Mann
Bitte, irgendjemand
Bitte, Mann
Ich kann nicht atmen
Ich kann nicht atmen
Bitte
(unverständlich)
Mann, ich kann nicht atmen, mein Gesicht
Stehen Sie auf
Ich kann nicht atmen
Bitte, ein Knie auf meinem Nacken
Ich kann nicht atmen, Scheiße
Ich werde
Ich kann mich nicht bewegen
Mama
Mama
Ich kann nicht
Mein Knie
Mein Nacken
Ich kann nicht mehr
Ich kann nicht mehr
Ich habe Platzangst
Mein Bauch tut weh
Mein Nacken tut weh
Alles tut weh
Ein Schluck Wasser oder so was
Bitte
Bitte
Ich kann nicht atmen, Officer
Bringen Sie mich nicht um
Sie werden mich umbringen, Mann
Kommen Sie schon, Mann
Ich kann nicht atmen
Ich kann nicht atmen
Sie werden mich umbringen
Sie werden mich umbringen
Ich kann nicht atmen
Ich kann nicht atmen
Bitte, Sir
Bitte
Bitte
Bitte, ich kann nicht atmen.”

Dann schließen sich seine Augen und die Bitten verstummen. Kurz darauf wurde George Floyd für tot erklärt.

Die evangelische Pfarrerin der deutschsprachigen Gemeinde in New York ist zugleich Polizeiseelsorgerin und schreibt dazu auf ihrem sehr lesenswerten Blog einen Beitrag.

 

xxx