#Wmdedgt Dezember 2022: adventliche Alltagssplitter

Weil wieder der 5. eines Monats ist, lädt die Blognachbarin unter dem Motto „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“ kurz wmdedgT zum Tagebuchbloggen ein.

Ich bin der Tisch von der Wohngemeinschaft Naunynstraße mitten in Kreuzberg  im ehemaligen SO 36. 

Um halb sieben wurde der Kachelofen neben mir mit Kohlen neu bestückt, damit es eine Grundwärme zur Frühstückszeit gibt. Eine Stunde später ging es dann mit den Frühstücksvorbereitungen los. Um acht Uhr trafen sich dann die BewohnerINNEN, die nicht außerhalb arbeiten zum gemeinsamen Frühstück.

Weil einer sich mit einem Eiersatzprodukt, das die WG geschenkt bekommen hat, Rührei machte, führte das zum Austausch darüber, was von Ersatzprodukten für veganes Leben zu halten sei (Fleischersatz, Käseersatz, Ei-Ersatz etc.). Dann kam noch die Frage auf, was genau eine Stiftung ist, für welche Zwecke man Stiftungen errichten kann. Eine konnte ihre Erfahrung erzählen, ein Jahresstipendium von einer Stiftung erhalten zu haben und wie sich das auf sie und das geförderte Projekt ausgewirkt hat. Weil zur Zeit immer wieder Flötenmusik von Hans-Jürgen Hufeisen gehört wird, wurde auch über das Leben dieses Musikers gesprochen. Er wurde von seiner Mutter, einer Handlungsreisenden, in einer Pension geboren und dort zurückgelassen. Erst war er in einer Pflegestelle und später in einem evangelischen Kinderheim, wo eine Erzieherin sein musikalisches Talent entdeckte und förderte. Ein anderer Bewohner erzählte von einem Film, in dem gezeigt wurde, wie Häuser aus Paletten gebaut. wurden.

Nach dem Frühstück wurde abgespült und die Böden gewischt. Danach waren die Quitten zur Verarbeitung dran, die die WG geschenkt bekommen hat. Sie wurden ge-schnitten und die Kernhäuser entfernt. Danach wurden sie gekocht bis sie weich waren. Die Flüssigkeit wurde abgegossen und daraus Quittengelee gekocht (12 Gläser) – teils mit Zimt und teils ohne. Aus dem Fruchtfleisch (2 Kilo) und der gleichen Menge Zucker unter einstündigem Rühren entstand dann die Grundlage für Quittengelee, eine Art Konfekt. Der eingedickte Brei wurde auf ein Blech und auf eine Springform gestrichen, die mit Packpapier belegt waren. Das Blech landete im Herd zum Trocknen und die Springform im Kachelofen. Ein Bewohner hatte erzählt, daß seine Mutter aus den Kernhäusern von Quitten Tee macht, der gegen Husten hilft. Das wurde dann gleich ausprobiert, weil eine Bewohnerin gerade mit einem Infekt unterwegs ist …

Zwischendurch hatte ein Bewohner sich auf den Weg zur Arbeit gemacht und ein anderer ist zum Kieztreff in den Prenzlauer Berg in die Kleiderkammer gefahren.

In der Zwischenzeit hat der Chefkoch einen Nudelauflauf mit Salat vorbereitet und eine Bewohnerin in der Küche in einem Topf Zweige angesetzt. Das warme Essen tat uns allen gut. Anschließend setzten sich einige zusammen, um den Abendimpuls aus Maria Laach von unserem Freund, Pater Philipp, zu hören. 

Im „anderen Advent“ stand heute der „Tag des Ehrenamtes“ im Mittelpunkt. Ganz verschiedene Menschen wurden mit ihren ehrenamtlichen Engagements vorgestellt. Deutsch lernen mit Flüchtlingen oder Lebensmittel bei der Tafel ausgeben kannten alle. Aber daß man nach einem vorgegebenen Skript Krankheiten simulieren kann, damit angehende Ärzte Empathie einüben, war doch recht ungewöhnlich.

Das Wohnzimmer leerte sich langsam …

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