12 von 12 im Mai 2024: Spätfrühling-Frühsommer-Sonntag mit viel Kunst

Kleiner Blick hinter die Kulissen gefällig? Am 12. des Monats halten viele BloggerInnen ihren Tag in 12 Bildern und kurzen Texten fest. Das Format heißt darum auch 12von12 und wird als Tradition gepflegt. . Noch mehr spannende, lustige, nachdenkliche Blogbeiträge sind hier bei Caro.

Heute ist Muttertag, und hier ist unser Frühstückstisch:

 

gewidmet allen Müttern der Welt – besonders der eigenen vom Chefkoch

erste Runde abspülen durch einen Frühstücksgast

eine Deko für Pfingsten ist im Entstehen

orthodoxe Liturgie einer ukrainischen Gemeinde in der evangelischen Kirche

In den Fensternischen der Kirche wohnen einige Obdachlose, darunter auch W. seit 12 Jahren. Wir unterhalten uns. Früher war er Biologie- und Chemielehrer am Gymnasium. Seine Liebe zu Pflanzen zeigt sich in der Gestaltung vor „seiner“ Fensternische. Ich darf sie fotografieren.

Zu Besuch im Virchow-Klinikum: Künstlerische Gestaltung mit Portraits der ersten Generation von Ärztinnen, Psychoanalytikerinnen und Naturwissenschaftlerinnen im Andy-Warhol-Stil

 

Willkommensschild in verschiedenen Sprachen: Arabisch und Hebräisch sind nicht in ihrer Schrift zu sehen.

Ja klar! – Was denn sonst?

SUPERCOOP – der genossenschaftlich organisierte Bio-Supermarkt im Wedding stellt sich auf dem Weddingmarkt vor und sucht weitere Mitglieder

Weddingmarkt auf dem Leopoldplatz immer am 2. Sonntag im Monat

 

ein wichtiges Thema

In der U-Bahn auf der Rückfahrt sitzt ein junger Mann der In Thailand war. Er erklärt sein Bildprogramm: Ein Schutzgebet, das ihm in einem Tempel in 18 Stunden gestochen wurde.

Der Chefkoch ruft zum Abendessen. Es gibt Spargelrisotto. Anschließend wartet der vorbereitete Rhabarber und wird zu Rhabarber-Vanille-Marmelade.

Mehr Erzählungen vom heutigen Tag im Kännchen-Blog bei Caro.

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#WmdedgT Mai 2024: orthodoxes Osterfest, Denkmal am Ort …

Weil heute der 5. des Monats ist, lädt die Nachbarbloggerin dazu ein, über den eigenen Tagesablauf zu berichten und dies über ihre Seite mit anderen Interessierten zu teilen.In unserer Wohngemeinschaft in Kreuzberg übernimmt an zentraler Stelle der Wohnzimmertisch Chronistenpflichtaufgabe:

Hallo, hier ich. Heute werde ich wieder besonders gedeckt, weil ein Mitbewohner griechisch-orthodox ist und heute sein Osterfest feiert. Deshalb gibt es rot gefärbte Eier und ein Osterlamm mit einem karamelisierten Teig auf Obstbett, denn er liebt alles was nach Karamell schmeckt. Hier ein Selfie 🙂 Foto von mir heute vor Frühstücksbeginn:

Beim Frühstück haben wir uns noch über die beiden letzten Tage unterhalten. Unsere Freunde Anne und Marc aus Groningen waren wieder da. Der Anlaß war ihr zehnter Hochzeitstag. Da hatten sie in St. Michael Kreuzberg mit Christian Herwartz eine interreligiöse Hochzeit. Marc ist katholisch und Anne geht den Sufi-Weg. Gestern beim offenen Samstagsfrühstück gab es ein großes Hallo mit denen, die sie schon von früheren Besuchen kannten und haben ihre Erinnerungen an die Hochzeit und das Hochzeitsvorbereitungswochenende geteilt. Es ist ja nicht ganz einfach von Groningen aus eine Hochzeit in Berlin zu organisieren. 

Wir hatten in den drei Stunden zwanzig Gäste. Ganz bunt war es: Außer Australien waren alle Erdteile vertreten. Neben dem christlichen Spektrum (katholisch, evangelisch, griechisch-orthodox) war noch jüdisch, sufi, alevitisch und buddhistisch vertreten. Unser Freund Roj, der seit längerer Zeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr da war, hat angerufen. Er ist Hindu mit priesterlichen Aufgaben rund um die Bestattung von Toten. Zum Abschied singt er immer ein Lied aus den Upanischaden in Sanskrit. Das hat er gestern auch am Telefon gemacht. Wir waren sehr bewegt. Das Lied kann man hier anhören. In der letzten Stunde kam auch noch Mandy mit ihren drei Kindern im Alter von drei bis sieben dazu. Eine lebhafte Truppe, die bunte Bilder malte. 

Dieses Wochenende ist wieder Denkmal am Ort. Heutige Bewohner öffnen Häuser oder Wohnungen, in denen während der Nazi-Zeit verfolgte Juden wohnten und berichten über ihre Recherchen. Manchmal sind noch – inzwischen sehr alte – Zeitzeugen dabei oder auch Nachkommen. An einigen Orten gibt es auch Rundgänge. Einige Bewohner haben vor, daran teilzunehmen und verabreden sich. Vielleicht nehmen wir nächstes Jahr auch teil. In unserem Haus hat das Ehepaar Lotte und Ignaz Tannenbaum bis zur Emigration nach Argentinien gelebt. Vor unserem Haus wurden vor einigen Monaten zwei Stolpersteine für sie verlegt. Dazu war einer der Söhne aus Argentinien angereist. Nach der Zeremonie waren alle Interessierten zum Gespräch und einer Tasse Kaffee hier im Wohnzimmer eingeladen.

Ab 9.45 h brechen nach und nach diejenigen auf, die zu Gottesdiensten wollen. 

Tagsüber stehen unterschiedliche Aktivitäten auf dem Plan: Ausruhen, Wäsche waschen, Handwerkliches, Denkmal vor Ort, Fest am kommunalen Garten hinter dem Kunsthaus Bethanien, offene Kirche …

Am späten Nachmittag Telefongespräch mit unserer Freundin Anna, die in Frankfurt lebt und von einer Leiharbeitsfirma in unterschiedlichen Bereichen der Essensversorgung eingesetzt wird: Von der Schulkantine über Catering auf dem Messegelände bis zum Bratwurstverkauf im Fußballstadion.

Abends dann wer mag Treffen zum gemeinsamen Abendessen. Anschließend lesen wir nach längerer Zeit wieder ein Kapitel aus dem Buch „Machandel„. Regina Scheer, die Autorin, war schon in der WG zu Gast als sie im Rahmen des Erzählcafes mit Christian Herwartz im Wedding ( Foto hier) das Gespräch vorbereitet hat. In Machandel erzählt sie DDR-Geschichte aus unterschiedlicher Perspektive. Nun sind wir fast am Ende des Buches angelangt. Die migrantischen Bewohner haben sich gefreut, dass sie fast alles sprachlich verstanden haben und haben den Wunsch geäußert, Regina Scheer kennenzulernen.

Am heutigen Abend beginnt in Israel Jom haSchoa we-laGwura, der „Tag der Schoa und des Heldentums“. Das ganze Land gedenkt der Ermordeten der Schoah und der jüdischen Widerstandskämpfer. Morgen Vormittag um 10 Uhr heulen im ganzen Land für zwei Minuten die Sirenen. Vor dem jüdischen Gemeindezentrum werden ab 10.00 Uhr die Namen der ermordeten Berliner Juden vorgelesen. Das dauert 36 Stunden. Einige von uns werden hingehen.

Verlinkt bei Karminrot

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Pessach-Essen und Omer zählen

Heute am 6. Tag von Pessach haben wir einige Freunde und Freundinnen zum Essen eingeladen. Der Abend wurde mit dem Omer-Zählen eingeleitet.  Ab dem 2. Abend werden bis zum Wochenfest Schawuot mit einem Segensspruch die Tage gezählt.

Die Zeit zwischen Pessach und Schawuot (wörtlich „Wochen“) wird „Sefirat ha Omer“ das Omer – Zählen genannt. Am 2. Tag des Pessachfestes wurde ein Omer Opfer im Tempel in Jerusalem dargebracht und zwar von der neuen Gerstenernte. „Omer“ heißt „Garbe“ (ajin-mem-resch), kann aber auch eine Maßeinheit bedeuten. Damit begann das Zählen und die Vorbereitung für das Schawuot – Fest, an dem wir die Gabe der Torah feiern und an dem wir jedes Jahr wieder von neuem die Torah als auch als Gabe, die uns persönlich für unser Leben gegeben worden ist, anzunehmen… (weiter hier)

Der Chefkoch und seine Mitstreiter haben sich gehörig ins Zeug gelegt:

Es gab gemischte Vorspeisen – und zwar warme Salate. In der Mitte: Kichererbsen umrahmt von Rotkohl mit Nüssen, Avocado mit Tomaten und Karotten mit Pistazien.

 

 

Als Hauptspeise gab es Ofenkartoffeln mit Kräutern und ein Fischcurry mit Orangen – Mango-Ananas-Sauce.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Den Abschluß bildete dann ein Mazzen-Kugel (Auflauf) mit Nüssen, Mandeln, Trockenfrüchten (Aprikosen und Cranberries) garniert mit frischem Obst:

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Pessach 5784

Vor fünf Jahren habe ich diesen Blog-Artikel geschrieben, und leider ist er aktueller als damals, deshalb auch dieses Jahr: 

Pessach beginnt heute abend:

 

Übersetzung: Pessach ist eine dauerhafte Erinnerung an unsere Verantwortung für die, die unterdrückt oder versklavt sind – sei es körperlich, intellektuell oder ideologisch. (Mehr dazu hier)

Aber wie kann man feiern, wenn 133 Geiseln noch nicht Zuhause sind – unter ihnen übrigens knapp ein Dutzend deutsche Staatsbürger (wovon man in unseren Medien nichts hört). Ob sie noch leben?

Denen, die es feiern, ein koscheres und inspirierendes Pessach.

Zum Weiterlesen:
Pessach-Impuls: Maror (Bitteres)

die einzelnen Teile des Seder
Was gehört auf den Seder-Teller?

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Grab-Beigaben zum Geburtstag

Gestern Nachmittag zum Geburtstag von Christian waren die Bewohner die Zeit hatten, unterwegs zum Grab von Christian Herwartz. Es ist in Reinickendorf auf dem katholischen St. Hedwigskirchhof 3 in der obersten Reihe vom Gräberfeld der Jesuiten. Da in unserer WG jede/r die Freiheit hat, seine religiöse Praxis einzubringen, tun wir dies auch am Friedhof. Christians Grab kennt nicht nur Blumen und Grablichter, sondern auch Räucherstäbchen (buddhistisch), Stein (jüdisch), Blätter und Blüten (hinduistisch) … Manchmal entstehen dann ganz neue Formen.

Der Chefkoch, der aus einem anderen Kulturraum stammt, hatte gestern 16 Stück Süßigkeiten ganz bunt und ganz unterschiedlich gekauft: Donuts, Krapfen (Pfannkuchen), Spritzgebäck, Honigkringel … Sein Kommentar: „Bunt und verschieden, weil WG multikulti so wie Christian multikulti“. Alles wurde auf einem Tuch vor Christians Grabstein ausgebreitet.

Grab-Beigaben zum Geburtstag

Dann wurde ein Geburtstagslied gesungen und gemeinsam geschwiegen. Anschließend wurden die Süßigkeiten mitgenommen und in Christians Sinn an Obdachlose verteilt.

Zum Weiterlesen:

An eurer Seite: Christian Herwartz – ein Leben jenseits der Komfortzone (Text vom Nachruf im Deutschlandradio)

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Erinnerungsfoto (9): Christian Herwartz – vom Geburtstag 2015

Gern würden wir heute mit Christian seinen 81. Geburtstag feiern. Wir denken an ihn und sind dankbar für alles, was wir mit und durch ihn erfahren haben. Hier ein Foto vom 72. Geburtstag 2015 mit unserem Ex-Bewohner Rainer (rechts).

Geburtstagsfrühstück 2015: Christian (links) mit Rainer (rechts)

In den letzten Lebensmonaten hat er mit dem Emmaus-Triptychon von Irja Warns gelebt. Die Geschichte vom brennenden Dornbusch, aus dem G-tt sich Moses offenbart hat, war ganz wichtig für ihn. Eine Meditation dazu, die stark vom Austausch mit ihm inspiriert ist, ist hier.

Weitere Erinnerungsfotos sind hier.
Nachruf im Deutschlandradio: An eurer Seite: Christian Herwartz – ein Leben jenseits der Komfortzone

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Sonntagsfreude: Ramadan-Ende-Geschenk

Der Chefkoch hat zum Ramadan-Ende von einer Mitarbeiterin ein Geschenk bekommen, an dem wir beim Mittagessen teilhaben durften: Ein leckeres Baklava nach einem Rezept aus Südosteuropa. Es hat uns allen geschmeckt, weil es viel weniger süß war als die türkischen und arabischen Varianten.

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12von12 April 2024: Mehr Osterbrunnen-Freude 2024 (2)

12 von 12 ist eine Aktion von Caro. Immer am 12. eines Kalendermonats wird eingeladen, den eigenen Tagesablauf durch Fotos zu zeigen.

Heute läuft 12 von 12 hier auf unserem Kreuzberger WG-Blog in einer etwas anderen Variante:

Jetzt im zweiten Jahr steht er schon seit knapp zwei Wochen im Hof der Gemeinde St. Marien-Liebfrauen in Kreuzberg: Der Osterbrunnen, dessen Eier unsere WG und Freunde und Freundinnen gestaltet haben. Wer hier länger mitliest,weiß, daß immer wieder Thema im Blog ist. Letzten Samstag hat uns Jens aus Leipzig zum Samstagsfrühstück besucht und anschließend Fotos vom Osterbrunnen gemacht.

Das Besondere in diesem Jahr sind die Flaggen-Eier. Achtzig Stück sind entstanden mit dem Gruß „frohe Ostern“ in der/den jeweiligen Landessprachen. Damit haben wir den Papst getoppt, der in 64 Sprachen „frohe Osten“ gewünscht hat. Leider ist das  „Ungarn“-Ei  beim Aufbau zu Bruch gegangen – wird aber wieder hergestellt.

 

 

Deatai – von vorne

 

 

 

 

 

untere Reihe: Flaggen-Eier mit Ostergruß

 

 

 

Einige Flaggen-Eier im Detail

Osterbrunnen-Freude 2024 (2

Mehr 12von12 auf diesem Blog

Andere 12 von 12 im April 2024 – Beiträge sind hier.

Osterbrunnen-Freude 2024

Viele Menschen haben zum diesjährigen Osterbrunnen beigetragen durch Eierspenden, Eier gestalten, Eier auffädeln, Buchs schneiden und binden, Osterbrunnen aufbauen am Karsamstag … Nun ist es zum zweiten Mal so weit: Der Osterbrunnen ist seit Karsamstag – also genau seit einer Woche – im Kreuzberger Wrangelkiez zu finden, im Hof von St. Marien-Liebfrauen in der Wrangelstraße 50:

Die Leiter wird an den Brunnen angelehnt

Sortieren der Eier-Ketten

Gesamtansicht von der Wrangelstraße aus 

Gesamtansicht schräg

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Verschlingungen


Eierketten – oben: Farbverläufe, unten: gemischt

Osterbrunnenfreude 2024: Detail Flaggen-Eier

Flaggen-Eier mit „Frohe Ostern“ in der / den Landessprach/n

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