Zeit des Erinnerns an die Verstorbenen, an das, was sie in unserem Leben bedeuten, was sie in unser Leben hineingelegt haben: Jede/r einmalig und unverwechselbar.
Dazu ein Gedicht von Zelda Schneersohn Mishkovsky
Jeder Mensch hat einen Namen (Lechol isch jesch schem):
Jeder Mensch hat einen Namen
den G-TT ihm gegeben
den Vater und Mutter ihm gegeben.
Jeder Mensch hat einen Namen,
den seine Gestalt und sein Lächeln ihm geben.
Jeder Mensch hat einen Namen,
den das Gebirge ihm gibt
und die Wände, in denen er lebt.
Jeder Mensch hat einen Namen,
den seine Sünde ihm gibt
und die Sehnsucht, die sein Leben prägt.
Jeder Mensch hat einen Namen,
den seine Feinde ihm geben
und den seine Liebe ihm gibt.
Jeder Mensch hat einen Namen,
den seine Feste ihm geben
den seine Arbeit ihm gibt.
Jeder Mensch hat einen Namen
vom Kreislauf des Jahres
und von seiner Blindheit ihm beigelegt.
Jeder Mensch hat einen Namen,
den das Meer ihm gibt
und schließlich auch der eigene Tod.
Zelda Schneersohn Mishkovsky (1914 – 1984)
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