Pfingsten 2024

Pfingstdeko

was wir wirklich empfinden
wir können es nicht sagen
die zungen würden uns brechen 

manchmal aber wie vom himmel gefallen
geistesgegenwärtiges verstehen
ich kann dein inneres betreten 

alle sprachlosigkeit findet ein ende
es brennt auf der zunge
ich finde mein wort 

simultanübersetzung unserer gefühle
es liegt jemand in der luft
der zur liebe bestürmt

(Quelle: Knapp, Andreas, Höher als der Himmel, Göttliche Gedichte von Andreas Knapp, echter Verlag 2010, S. 45.)

Zum Weiterlesen:

Pfingsten 2021
Pfingsten 2020 (Gebet
Pfingsten (Gedicht von Wilhelm Brunders)
Pfingstfrühling (Gedicht von Carola Moosbach)

 

xxx

xxx

x

Pessach 5784

Vor fünf Jahren habe ich diesen Blog-Artikel geschrieben, und leider ist er aktueller als damals, deshalb auch dieses Jahr: 

Pessach beginnt heute abend:

 

Übersetzung: Pessach ist eine dauerhafte Erinnerung an unsere Verantwortung für die, die unterdrückt oder versklavt sind – sei es körperlich, intellektuell oder ideologisch. (Mehr dazu hier)

Aber wie kann man feiern, wenn 133 Geiseln noch nicht Zuhause sind – unter ihnen übrigens knapp ein Dutzend deutsche Staatsbürger (wovon man in unseren Medien nichts hört). Ob sie noch leben?

Denen, die es feiern, ein koscheres und inspirierendes Pessach.

Zum Weiterlesen:
Pessach-Impuls: Maror (Bitteres)

die einzelnen Teile des Seder
Was gehört auf den Seder-Teller?

xxx

xxx

Grab-Beigaben zum Geburtstag

Gestern Nachmittag zum Geburtstag von Christian waren die Bewohner die Zeit hatten, unterwegs zum Grab von Christian Herwartz. Es ist in Reinickendorf auf dem katholischen St. Hedwigskirchhof 3 in der obersten Reihe vom Gräberfeld der Jesuiten. Da in unserer WG jede/r die Freiheit hat, seine religiöse Praxis einzubringen, tun wir dies auch am Friedhof. Christians Grab kennt nicht nur Blumen und Grablichter, sondern auch Räucherstäbchen (buddhistisch), Stein (jüdisch), Blätter und Blüten (hinduistisch) … Manchmal entstehen dann ganz neue Formen.

Der Chefkoch, der aus einem anderen Kulturraum stammt, hatte gestern 16 Stück Süßigkeiten ganz bunt und ganz unterschiedlich gekauft: Donuts, Krapfen (Pfannkuchen), Spritzgebäck, Honigkringel … Sein Kommentar: „Bunt und verschieden, weil WG multikulti so wie Christian multikulti“. Alles wurde auf einem Tuch vor Christians Grabstein ausgebreitet.

Grab-Beigaben zum Geburtstag

Dann wurde ein Geburtstagslied gesungen und gemeinsam geschwiegen. Anschließend wurden die Süßigkeiten mitgenommen und in Christians Sinn an Obdachlose verteilt.

Zum Weiterlesen:

An eurer Seite: Christian Herwartz – ein Leben jenseits der Komfortzone (Text vom Nachruf im Deutschlandradio)

xxx

xxx

x

Sonntagsfreude: Ramadan-Ende-Geschenk

Der Chefkoch hat zum Ramadan-Ende von einer Mitarbeiterin ein Geschenk bekommen, an dem wir beim Mittagessen teilhaben durften: Ein leckeres Baklava nach einem Rezept aus Südosteuropa. Es hat uns allen geschmeckt, weil es viel weniger süß war als die türkischen und arabischen Varianten.

xxx

xxx

Ostermontag: Auf dem Weg nach Emmaus

Der Ostermontag ist in der kirchlichen Tradition von der Begegnung der Emmausjünger (nach Christians Lesart ein Mann und eine Frau – ein Paar) mit Jesus geprägt. Diese Geschichte am Ende des Lukasevangeliums war für Christian Herwartz, einen der Gründer unserer Wohngemeinschaft und Entdecker der Exerzitien auf der Straße, ein ganz wichtiger Text.

Bei den Straßenexerzitien leitet diese Erzählung den letzten Abschnitt ein – also die Endphase des Exerzitienprozesses und den Übergang in das Leben im Alltag. In der Spiritualität unserer WG ist von besonderer Bedeutung der Wechsel vom Gast zum Gastgeber (Vers 30).. 

Christian hat sich von Irja Warns ein Tryptichon zu dieser Geschichte gewünscht. Wir haben es heute, am Ostermontag, in unserem Wohnzimmer aufgehängt. Es wird uns durch die 50 Tage der Osterzeit begleiten.

 

Emmaus (Irja Warns)

Hier die Emmaus-Geschichte aus dem Lukasevangelium nach der NGÜ (Neue Genfer Übersetzung):

13 Am selben Tag gingen zwei von den Jüngern nach Emmaus, einem Dorf, das zwei Stunden[6] von Jerusalem entfernt liegt. 14 Unterwegs sprachen sie miteinander über alles, was in den zurückliegenden Tagen geschehen war; 15 und während sie so miteinander redeten und sich Gedanken machten, trat Jesus selbst zu ihnen und schloss sich ihnen an. 16 Doch es war, als würden ihnen die Augen zugehalten: Sie erkannten ihn nicht.[7] 17 »Worüber redet ihr denn miteinander auf eurem Weg?«, fragte er sie. Da blieben sie traurig stehen, 18 und einer von ihnen – er hieß Kleopas – meinte: »Bist du der Einzige, der sich zur Zeit in Jerusalem aufhält und nichts von dem weiß, was dort in diesen Tagen geschehen ist?« – 19 »Was ist denn geschehen?«, fragte Jesus. Sie erwiderten: »Es geht um Jesus von Nazaret, der sich durch sein Wirken und sein Wort vor Gott und vor dem ganzen Volk als mächtiger Prophet erwiesen hatte. 20 Ihn haben unsere führenden Priester und die anderen führenden Männer zum Tod verurteilen und kreuzigen lassen. 21 Und wir hatten gehofft, er sei es, der Israel erlösen werde! Heute ist außerdem schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. 22 Doch nicht genug damit: Einige Frauen aus unserem Kreis haben uns auch noch in Aufregung versetzt. Sie waren heute früh am Grab 23 und fanden seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, Engel seien ihnen erschienen und hätten ihnen gesagt, dass er lebt. 24 Daraufhin gingen einige von uns zum Grab und fanden alles so, wie es die Frauen berichtet hatten. Aber ihn selbst sahen sie nicht.« 25 Da sagte Jesus zu ihnen: »Ihr unverständigen Leute! Wie schwer fällt es euch[8], all das zu glauben, was die Propheten gesagt haben! 26 Musste denn der Messias[9] nicht das alles erleiden, um zu seiner Herrlichkeit zu gelangen?« 27 Dann ging er mit ihnen die ganze Schrift durch und erklärte ihnen alles, was sich auf ihn bezog – zuerst bei Mose und dann bei sämtlichen Propheten[10]. 28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wollte er weitergehen. 29 Aber die beiden Jünger hielten ihn zurück. »Bleib doch bei uns!«, baten sie. »Es ist schon fast Abend, der Tag geht zu Ende.« Da begleitete er sie hinein und blieb bei ihnen. 30 Als er dann mit ihnen am Tisch saß, nahm er das Brot, dankte Gott dafür[11], brach es in Stücke und gab es ihnen. 31 Da wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Doch im selben Augenblick verschwand er; sie sahen ihn nicht mehr. 32 »War uns nicht zumute, als würde ein Feuer in unserem Herzen brennen[12], während er unterwegs mit uns sprach und uns das Verständnis für die Schrift öffnete?«, sagten sie zueinander. 33 Unverzüglich brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück. Dort fanden sie alle versammelt, die Elf und die, die sich zu ihnen hielten. 34 Man empfing sie mit den Worten: »Der Herr ist tatsächlich auferstanden! Er ist Simon erschienen!« 35 Da berichteten die beiden, was sie unterwegs erlebt und wie sie den Herrn erkannt hatten, als er das Brot in Stücke brach.

So die übliche Lesart in den christlichen Bibeln. Für Christian gehörte immer noch der nächste Vers mit zu dieser Geschichte und entsprechend hat er sie ausgelegt.

36 Während sie noch am Erzählen waren, stand mit einem Mal Jesus selbst in ihrer Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!«:

Weitere Bilder von Irja Warns sind hier. Wir wünschen allen hier Mitlesenden noch einen schönen Ostermontag und einen guten Übergang in den Alltag.

Zum Weiterlesen:
Ostern alle Tage (Gedicht von Carola Moosbach)
Ostergruß in verschiedenen Sprachen
Karsamstag 2020: kollektiver Karsamstag durch Corona

xxx

xxx

Ostern in Jerusalem vor 2000 Jahren und heute

… zeigt ein Video von reiseleiter-israel Uriel (22 Minuten), das wir am Karfreitag gemeinsam angeschaut haben.

Die historischen Orte mit Bildern, Videosequenzen und Erklärungen und was in der christlichen Tradition später daraus geworden ist. Der gesprochene Text wird auch in Untertiteln gezeigt. Die Karteneinblendungen helfen zusätzlich zur Orientierung.
Sehr empfehlenswert und interessant – fanden die Zuschauenden.

Und hier ist noch ein Erinnerungsfoto als wir am Karfreitag nachmittags vor dem
Abschiebegefängnis mit Christian Herwartz eine Mahnwache durchgeführt haben. 

xxx

xxx

P … wie Purim oder Palmsonntag

 Für Christen ist heute Palmsonntag, der Beginn der heiligen Woche. Für Juden hat gestern Abend Purim begonnen, ein fröhliches Fest mit Kostümen, Purimspiel und anderen Aktivitäten. In der Synagoge wird das Buch Ester, die Purimgeschichte, gelesen. Die Stimmung ist gedämpfter als sonst. Bei der Central Synagogue steht – wie immer seit dem schwarzen Schabbat am 7. Oktober – vorne während des Purim-Spiels ein Stuhl, der mit einer Israel-Flagge verhüllt ist und an die Geiseln erinnert, die noch in Gaza gefangen sind.
Dieses Jahr ist die Mitbewohnerin nicht als glücklicher Löwe sondern als Qualle unterwegs.

Mehr zum Buch Esther und zu Purim
Karneval de Purim im Club Renate in Berlin (taz-Artikel)

 

Das Purim-Spiel der Central Synagogue New York ist hier (ca 1 Stunde – ab Minute 30):

xxx

xxx

 

 

 

Frauentagstorte 2024

2016 haben wir begonnen mit dem Frauentagsessen – leider unterbrochen durch die Pandemiezeit. Seit 2019 ist der 8. März in Berlin ein arbeitsfreier Tag.  Dieses Jahr ist zu berichten, dass der Chefkoch den Kuchen  Torten-Nachtisch selbst kreiert hat – die frühlingshafte Blumen-Deko mit Unterstützung eines künstlerisch talentierten Mitbewohners. Sie schmeckte so gut wie sie aussieht.

Frauentagstorte mit Orangen-Vanille-Creme

zum Weiterlesen:
2023: Endlich wieder Frauentag feiern 
Frauentag 2020
Frauentag 2018
Frauentagsessen und Reiseerlebnisse 2017
Frauentagsessen (das erste) 2016

xxx

xxx