Grab-Beigaben zum Geburtstag

Gestern Nachmittag zum Geburtstag von Christian waren die Bewohner die Zeit hatten, unterwegs zum Grab von Christian Herwartz. Es ist in Reinickendorf auf dem katholischen St. Hedwigskirchhof 3 in der obersten Reihe vom Gräberfeld der Jesuiten. Da in unserer WG jede/r die Freiheit hat, seine religiöse Praxis einzubringen, tun wir dies auch am Friedhof. Christians Grab kennt nicht nur Blumen und Grablichter, sondern auch Räucherstäbchen (buddhistisch), Stein (jüdisch), Blätter und Blüten (hinduistisch) … Manchmal entstehen dann ganz neue Formen.

Der Chefkoch, der aus einem anderen Kulturraum stammt, hatte gestern 16 Stück Süßigkeiten ganz bunt und ganz unterschiedlich gekauft: Donuts, Krapfen (Pfannkuchen), Spritzgebäck, Honigkringel … Sein Kommentar: „Bunt und verschieden, weil WG multikulti so wie Christian multikulti“. Alles wurde auf einem Tuch vor Christians Grabstein ausgebreitet.

Grab-Beigaben zum Geburtstag

Dann wurde ein Geburtstagslied gesungen und gemeinsam geschwiegen. Anschließend wurden die Süßigkeiten mitgenommen und in Christians Sinn an Obdachlose verteilt.

Zum Weiterlesen:

An eurer Seite: Christian Herwartz – ein Leben jenseits der Komfortzone (Text vom Nachruf im Deutschlandradio)

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#WmdedgT April 2024: Woche nach Ostern

Heute ist wieder der 5. eines Monats – Freitag. Und immer am Monatsfünften lädt Frau Brüllen ein, vom eigenen Tag zu erzählen. #WmdedgT heißt das kurz und knackig: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag. Bei uns in der WG hat der Wohnzimmertisch für dieses Format die Chronistenpflicht übernommen und ist inzwischen gut eingearbeitet:

Hallo aus dem Wohnzimmer der Naunyn-WG. Es duftet schon einige Zeit verheißungsvoll. Eine halbe Stunde nach Mitternacht sind die beiden Schabbatbrote fertig und werden zum Abkühlen auf mir abgestellt. Die Nachteulen-Fraktion hat Zuwachs bekommen. Es gibt noch Küchengespräche.

Ab halb acht Uhr Frühstücksvorbereitungen. Nach und nach  trudeln die Bewohner ein. Heute wird über den Bruno-Gröning-Kreis und Heilungserfahrungen, Leben im Kinderheim,und von dort ausreißen, unterwegs sein als Mann oder Frau, Sicherheitsbedürfnisse und politische Veränderungen bei den Grünen gesprochen. Nach und nach löst sich die Runde auf: Arbeit, Arztbesuch, Erledigungen, Einkäufe, Vorbereitungen fürs Wochenende sind dran.

Gegen halb zehn Uhr läutet Georg. Er hat schon mal vor zwanzig Jahren hier gewohnt, kommt gerade aus Bayern und will wissen, ob ein Bett frei ist. Er will sich ein Leben in Berlin organisieren. Die nächsten Tage geht es bei uns, dann sehen wir weiter. Ihm fällt sofort auf, daß ich früher anders im Zimmer stand. Für das Samstagsfrühstück werden noch Eier gefärbt. In der Osterzeit gibt es weiterhin bunte Eier.

 

Um 11.00 Uhr muß ein Buch in der Lieblingsbuchhandlung abgeholt werden. Auf dem Wochenmarkt am Maybachufer ist es recht ruhig. Abstecher zum Osterbrunnen. Wer länger hier mitliest weiß: Die BewohnerINNEN und Freunde der WG haben ihn gestaltet und aufgebaut. Er steht im Hof von St. Marien-Liebfrauen in der Wrangelstraße. (Fotos gibt es morgen hier).

Abends werden die Schabbat-Kerzen angezuündet, der Wein und das Brot gesegnet. Zum Abendessen gibt es Nudeln mit einer feinen Hackfleisch-Pilze-Sauce. Danach wird es ruhig. Gegen Mitternacht dann virtuell der Schabbat-G-ttesdienst in der Central Synagogue.

Was sonst noch los war am 5. April bei anderen BloggerINNEn steht bei Frau Brüllen und zwar hier.

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Ostermontag: Auf dem Weg nach Emmaus

Der Ostermontag ist in der kirchlichen Tradition von der Begegnung der Emmausjünger (nach Christians Lesart ein Mann und eine Frau – ein Paar) mit Jesus geprägt. Diese Geschichte am Ende des Lukasevangeliums war für Christian Herwartz, einen der Gründer unserer Wohngemeinschaft und Entdecker der Exerzitien auf der Straße, ein ganz wichtiger Text.

Bei den Straßenexerzitien leitet diese Erzählung den letzten Abschnitt ein – also die Endphase des Exerzitienprozesses und den Übergang in das Leben im Alltag. In der Spiritualität unserer WG ist von besonderer Bedeutung der Wechsel vom Gast zum Gastgeber (Vers 30).. 

Christian hat sich von Irja Warns ein Tryptichon zu dieser Geschichte gewünscht. Wir haben es heute, am Ostermontag, in unserem Wohnzimmer aufgehängt. Es wird uns durch die 50 Tage der Osterzeit begleiten.

 

Emmaus (Irja Warns)

Hier die Emmaus-Geschichte aus dem Lukasevangelium nach der NGÜ (Neue Genfer Übersetzung):

13 Am selben Tag gingen zwei von den Jüngern nach Emmaus, einem Dorf, das zwei Stunden[6] von Jerusalem entfernt liegt. 14 Unterwegs sprachen sie miteinander über alles, was in den zurückliegenden Tagen geschehen war; 15 und während sie so miteinander redeten und sich Gedanken machten, trat Jesus selbst zu ihnen und schloss sich ihnen an. 16 Doch es war, als würden ihnen die Augen zugehalten: Sie erkannten ihn nicht.[7] 17 »Worüber redet ihr denn miteinander auf eurem Weg?«, fragte er sie. Da blieben sie traurig stehen, 18 und einer von ihnen – er hieß Kleopas – meinte: »Bist du der Einzige, der sich zur Zeit in Jerusalem aufhält und nichts von dem weiß, was dort in diesen Tagen geschehen ist?« – 19 »Was ist denn geschehen?«, fragte Jesus. Sie erwiderten: »Es geht um Jesus von Nazaret, der sich durch sein Wirken und sein Wort vor Gott und vor dem ganzen Volk als mächtiger Prophet erwiesen hatte. 20 Ihn haben unsere führenden Priester und die anderen führenden Männer zum Tod verurteilen und kreuzigen lassen. 21 Und wir hatten gehofft, er sei es, der Israel erlösen werde! Heute ist außerdem schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. 22 Doch nicht genug damit: Einige Frauen aus unserem Kreis haben uns auch noch in Aufregung versetzt. Sie waren heute früh am Grab 23 und fanden seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, Engel seien ihnen erschienen und hätten ihnen gesagt, dass er lebt. 24 Daraufhin gingen einige von uns zum Grab und fanden alles so, wie es die Frauen berichtet hatten. Aber ihn selbst sahen sie nicht.« 25 Da sagte Jesus zu ihnen: »Ihr unverständigen Leute! Wie schwer fällt es euch[8], all das zu glauben, was die Propheten gesagt haben! 26 Musste denn der Messias[9] nicht das alles erleiden, um zu seiner Herrlichkeit zu gelangen?« 27 Dann ging er mit ihnen die ganze Schrift durch und erklärte ihnen alles, was sich auf ihn bezog – zuerst bei Mose und dann bei sämtlichen Propheten[10]. 28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wollte er weitergehen. 29 Aber die beiden Jünger hielten ihn zurück. »Bleib doch bei uns!«, baten sie. »Es ist schon fast Abend, der Tag geht zu Ende.« Da begleitete er sie hinein und blieb bei ihnen. 30 Als er dann mit ihnen am Tisch saß, nahm er das Brot, dankte Gott dafür[11], brach es in Stücke und gab es ihnen. 31 Da wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Doch im selben Augenblick verschwand er; sie sahen ihn nicht mehr. 32 »War uns nicht zumute, als würde ein Feuer in unserem Herzen brennen[12], während er unterwegs mit uns sprach und uns das Verständnis für die Schrift öffnete?«, sagten sie zueinander. 33 Unverzüglich brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück. Dort fanden sie alle versammelt, die Elf und die, die sich zu ihnen hielten. 34 Man empfing sie mit den Worten: »Der Herr ist tatsächlich auferstanden! Er ist Simon erschienen!« 35 Da berichteten die beiden, was sie unterwegs erlebt und wie sie den Herrn erkannt hatten, als er das Brot in Stücke brach.

So die übliche Lesart in den christlichen Bibeln. Für Christian gehörte immer noch der nächste Vers mit zu dieser Geschichte und entsprechend hat er sie ausgelegt.

36 Während sie noch am Erzählen waren, stand mit einem Mal Jesus selbst in ihrer Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!«:

Weitere Bilder von Irja Warns sind hier. Wir wünschen allen hier Mitlesenden noch einen schönen Ostermontag und einen guten Übergang in den Alltag.

Zum Weiterlesen:
Ostern alle Tage (Gedicht von Carola Moosbach)
Ostergruß in verschiedenen Sprachen
Karsamstag 2020: kollektiver Karsamstag durch Corona

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Ilonas Eier für den Osterbrunnen

Letztes Jahr, etwa um diese Zeit, an einem Samstag haben wir ein Talent entdeckt. Am Ende des Samstagsfrühstücks haben wir unter den Gästen gefragt, wer denn Lust hat, noch Eier zu gestalten für den geplanten Osterbrunnen. Die Reaktionen waren etwas zögerlich – auch die von Ilona. Sie hatte noch nie Eier dekoriert, und wir waren ganz platt, was nach den ersten Versuchen für wunderschöne bemalte Eier zu sehen war. Auch bei den Flaggeneiern mit den schwierigen Motiven (Drache von Bhutan und von Schottland, Emblem von Portugal und Okzitanien … ) hat sie uns geholfen.

Links oben: Drache von Bhutan, l
inks unten: Emblem von Portugal

 

 

 

 

oben Okzitanien
unten: Schottland

Ganz hin- und hergerissen waren wir über die fünfzig Eier, die sie uns letzten Samstag mitbrachte:

Mein persönlicher Favorit ist das blaue Wellensittich-Ei links unten.

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Frühstücksgespräche im Februar 2024 (42)

Im Februar hatten wir viel Besuch und damit auch viel Anregendes für unsere Gespräche am Frühstückstisch. Unter der Woche kommen alle, die morgens in der Wohnung sind und nicht nachts gearbeitet haben, zum Frühstück zusammen. Hier nun die thematische Ausbeute vom Februar 2024:

– Mißbrauch in buddhistischen Gruppen
– wenn auf der Strasse lebende Menschen sterben
– die Sterbehäuser von Mutter Teresa in Kalkutta
– Studentenverbindungen – Ein Mitglied der kath. Studierendenverbindung Flamberg erzählt
– Umgang mit Menschen zwischen Tod und Bestattung in unterschiedlichen Milieus
– Kontaktseminar in Münster: Option für die Armen – Schwerpunktthema „Bildung – Empowerment – Teilhabe“
– integrierte Gemeinde und andere kath. Gemeinschaften, die von der kath. Kirche wegen Mißbrauchs aufgelöst wurden
– was stärkt Gemeinschaft
– wer oder was sind „Sugardaddies“
– Kommunikationsstrategien in unterschiedlichen Milieus und Schichten
– Nein-sagen-Strategien ohne das Wort „nein“ zu verwenden (Mittel- und Oberschicht)
– Erfahrungen mit Polizeigewalt (selbst und bei anderen)
– Nahtod-Erfahrungen und wie Menschen dann weiterleben
– Kontakt mit Verstorbenen: In welcher Form
– Was spricht für / gegen Bürgerwehren
– wie verändern Uniformen den Träger / die Trägerin
– Unterschiede von Uniform und Berufskleidung
– Eindrucke vom Buch „Freude – Erfahrungen mit Straßenexerzitien“
– Umgang mit traumatischen Erlebnissen
– Austausch über verschiedene Galerien und jüdisches Museum Berlin
– Räume, in denen Menschen sich ohne Konsumzwang organisieren können
– verschiedene Formen kollektiven Arbeitens
– Homosexualität, Transsexualität in verschiedenen Kulturen
– Erfahrungen mit Familienaufstellung
– zwei Jahre Ukraine-Krieg
– (Un-)Sinn von Ersatzfreiheitsstrafen für Schwarzfahren
– Beerdigung / Abschied von unserer Freundin Roswitha
– RAF-Mitglied nach 30 Jahren verhaftet
– Entrümpeln – verschiedene Strategien
– Inquisition
– eine RAF-Terroristin wurde in Kreuzberg verhaftet
– 30 Jahre im Untergrund leben – vorstellbar?
– BVG-Streik (öffentliche Verkehrsmittel in Berlin)
– Wie geht es weiter im Nahen Osten
– Ein Nachbar überlegt in ein betreutes Wohnen zu ziehen
– Bewirken Gefängnisse was sie sollen oder nicht

noch mehr Frühstücksgespräche sind hier

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2. Todestag von Christian Herwartz

Weil heute der zweite Todestag von Christian Herwartz ist, hat der Chefkoch eine Wimpelgirlande gekauft. Die wurde nach seinen Wünschen beschriftet und mit ihren zehn Metern quer durch unser Wohnzimmer gespannt. Voilà: 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Girlande steht: Christian – ein geöffnetes Herz für alle Menschen und tiefes Interesse – Deine Naunyn-WG

Mehr zu Christian Herwartz (Erinnerungsfotos und Einträge)

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Frühstücksgespräche Januar 2024 – Folge 41

Am Anfang des Monats Januar hatten wir noch einige Besucher, die über Weihnachten gekommen waren. Im Januar haben uns diese Themen beschäftigt:

  • Strassensammlungen in der BRD (Caritas, Tierschutzverein) und DDR. Seit wann gibt es sie nicht mehr? Vergleich mit Italien.
  • Erfahrungen mit Recherche- und Archivarbeit
  • Film über Priscilla Presleys Leben
  • der Philosoph Martin Heidegger und die schwarzen Hefte
  • Wirkung synthetischer Drogen
  • N. aus Italien erzählt von seiner Zeit auf dem Josefshof und in der Naunyn-WG vor 25 Jahren nach seinem Drogenentzug
  • Was löst es in den Mitarbeitenden aus, wenn die eigene Firma verkauft wird
  • Was lernt man im Studium „Kulturwissenschaften“
  • Erfahrungen im Zivildienst im ungarisch sprachigen Teil Rumäniens
  • Todestag von Marc
  • Nicolaus Cusanus ein Universalgelehrter und sein Einfluß
  • Dreikönigskrippe
  • Peter Knauer und seine Übersetzung des Neuen Testaments mit koranischen Parallelstellen
  • Besuch der Sternsinger und drei ukrainisch-katholische Sternsingerköniginnen erzählen, wie bei ihnen Weihnachten gefeiert wird
  • unsere griechisch-orthodoxen Mitbewohner erzählen von Weihnachten zuhause
  • Umgang mit Diabetes – Gesundheitsvorsorge im Kulturvergleich
  • Tag der offenen Tür und Angebote bei Aquariana
  • Fundamentalismus in unterschiedlichen Religionen und Communities
  • sexueller Mißbrauch durch einen Rabbiner in einer Berliner Synagoge
  • Woran starb Oliver Cromwell (neue Theorie: Malaria)
  • Gewalt in der Pflege
  • als Zeitarbeiter in einer Caterin-Firma
  • individuelle und gesellschaftliche Folgen von Outsourcing (Küchen-, Reinigungs- und Gartenarbeiten)
  • Nahtoderfahrungen
  • Trauerfeier und Beisetzung von Karl, dem Gründer vom Zirkus Cabuwazi
  • Wir-haben-es-satt-Demo 
  • alternative Landwirtschaftspolitik am Tierwohl orientiert
  • Demos gegen rechts
  • Tod von unserem Freund Hanns Heim, der im Dezember in eine Senioren-WG gezogen ist
  • übergriffiges Verhalten in Restaurants
  • Lebensort Vielfalt (LGBT-Community) 
  • in einer Bürogemeinschaft als einziger der eigenen Berufsgruppe
  • was weiß man (nicht) über Impfschäden
  • Familiengeheimnisse und Kontaktabbruch
  • wann endet die Weihnachtszeit (bei uns am 2. Februar)
  • ordnungsbehördliche Bestattungen
  • Gedenkgottesdienst für einsam Verstorbene vom Bezirksamt organisiert
  • Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung
  • Wie war die Buchpräsentation in St. Canisius vom neuen Buch von Christian Herwartz: Freude – Erfahrungen mit Straßenexerzitien
  • Was ist mit „Unverfügbarkeit“ gemeint
  • In welchen Situationen ist es o.k. FÜR Menschen zu handeln

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756: Besuch vom Krippensammler

Ein Highlight der letzten Woche war der Besuch eines Krippensammlers. Einige von uns waren in der Advents- und Weihnachtszeit in der Körtestraße am Südstern und haben die Krippenmeile dort besucht. In vielen der Geschäfte sind Krippen aus der Sammlung von Dieter Henning ausgestellt (einige Bilder sind bei 12von12 im Januar am Ende des Beitrags).

Die evangelische Kirchengemeinde Kreuzberg hat uns den Kontakt mit ihm vermittelt, und wir haben ihn eingeladen. Wir wollten mehr von ihm erfahren und ihm unsere besondere Krippe aus Zimbabwe zeigen. Zum verabredeten Zeitpunkt kam ein sprühender 90ig-jähriger Mann, trank mit uns Kaffee, erzählte aus seinem Leben und ließ sich zu seiner Leidenschaft befragen. 756 (siebenhundertsechsundfünfzig) Krippen aus verschiedenen Ländern und aus unterschiedlichen Materialien hat er gesammelt.

Unser Mitbewohner Micha, der besondere Talente für das Arbeiten mit Stoff und Holz hat, hat in den vergangenen Jahren drei Krippen hergestellt. Davon wurde bereits hier im Blog erzählt – wie von der Krippe mit dem Punkerkönig.

Wir baten Micha, Herrn Henning seine Puzzle-Krippe zu zeigen. Herr Henning bekam leichtende Augen und war hin und weg. Sowas habe er noch nie gesehen. Das sei ja eine ganz besondere Idee. Er begeisterte sich so sehr, daß er unserem Mitbewohner einen Auftrag für eine Krippe erteilen wollte. Der sieht sich jedoch wegen seiner Berufsarbeit dazu nicht in der Lage und will seine Krippe Herrn Henning schenken. Er will kein Geld dafür nehmen. Der kann es schier nicht fassen und kann das Angebot nicht annehmen. Schließlich findet sich ein Kompromiß. Herr Henning bekommt die Krippe und gibt eine Spende für die WG.

Puzzle-Krippe 757

Am Ende des Vormittags verläßt uns Herr Henning mit Krippe 7-5-7. Einige Tage später ruft er uns an und erzählt, daß auch sein Sohn völlig begeistert von dieser besonderen Krippe sei. Und weil es sich um eine Puzzle-Krippe handelt soll sie in der nächsten Advents- und Weihnachtszeit im Spielwarengeschäft „Spielbrett“ in der Körtestraße gezeigt werden.

Unsere für uns besondere Krippe aus Zimbabwe jedoch erzielte bei Herrn Henning eine Art Achtungserfolg.

Christph Heil hat den Krippensammler interviewt und zwar hier.

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Freude – Erfahrungen mit Strassenexerzitien

Christian Herwartz war es ein großes Anliegen, ein drittes Buch zu den Exerzitien auf der Straße zu schreibe, die in unserer Wohngemeinschaft entstanden sind.. Er hatte eine Menge Notizen und Gedankensplitter gesammelt. In diesem dritten Buch wollte er der Frage nachgehen, wie man am Ende der Straßenexerziten die  Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser Zeit mit in den Alltag nimmt damit sie dort fruchtbar werden.: Wie kann der Übergang gut gestaltet werden und gelingen?

Christian ist verstorben. So haben es Marita Lersner und Klaus Mertes sich zur Aufgabe gemacht, seine Niederschriften zu strukturieren, in eine Form zu bringen und herauszugeben. Das Buch wird am 22. Januar erscheinen und in den Handel kommen.

Am Sonntag den 28. Januar 2024 um 19.30 h

findet in St. Canisius eine Präsentation mit dem soeben erschienenen Buch  statt: Freude – Erfahrungen mit Straßenexerzitien.
Um 18.30 h findet der Abendgttesdienst statt. Das Tagesevangelium wird in der Art wie wir es in den Gottesdiensten während der Straßenexerzitien praktizieren, ausgelegt.  (Witzlebenstr. 30, 14057 Berlin, U 2 Sophie-Charlotte-Platz)

Im Verlagstext heißt es:

Gott auf der Straße begegnen

Der Jesuit Christian Herwartz, der die »Exerzitien auf der Straße« entwickelte, verstarb am 20.2.2022. Er hinterließ mehrere Texte, die nach seinem Wunsch ein Buch werden sollten. Dieses sollte auf die Frage eingehen, wie die geistlichen Übungen – insbesondere die Straßenexerzitien – im Alltag weiterwirken. Marita Lersner und Klaus Mertes haben die Texte entlang der vorgegebenen Struktur geordnet sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Straßenexerzitien gebeten, das Buch mit ihren eigenen Reflexionen und Berichten zu ergänzen. So wird in der Vielfalt der Erfahrungen deutlich, dass die geistlichen Übungen auf der Straße auch den Lebensalltag zur Straße machen,…

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite hier.
Eine kurze Hinführung, was Exerzitien auf der Straße sind, gibt es hier auf dem Blog.

Cover

 

Auch im Einfach-Ohne-Buch, das Christian Herwartz 2016 herausgegeben hat, finden sich zahlreiche Erfahrungsberichte von Menschen, die an Exerzitien auf der Straße teilgenommen haben. Es ist nicht im Buchhandel erhältlich und kann bei uns abgeholt oder bestellt werden: naunyn (at)  gmx.de

 

 

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